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ZOOLOGIE/907: Berliner Forscher entdeckt Monster-Wespe (idw)


Museum für Naturkunde - Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin - 06.09.2011

Berliner Forscher entdeckt Monster-Wespe


In den Sammlungen des Museum für Naturkunde Berlin hat der Entomologe Dr. Michael Ohl eine bislang unbekannte, pechschwarze Wespenart gefunden, die mit ihren gigantischen Kiefern und ihrer enormen Körpergröße wie eine Kampfmaschine aussieht. Sie ist mehr als fünfmal größer als die Wespen an unserer heimischen Kuchentafel. Die Wespe stammt von der indonesischen Inseln Sulawesi und wurde dort vor kurzem auch von Prof. Lynn Kimsey von der University of California, Davis, gefangen. Die beiden Wespenspezialisten beschreiben die neue Art derzeit gemeinsam und werden sie nach Garuda benennen, dem Nationalsymbol Indonesiens, das einen geflügelten Kämpfer darstellt.

Kopf der neu entdeckten Monster-Wespe. Die riesigen Kiefer der Grabwespe werden zur Verteidigung und zum Festhalten bei der Paarung benötigt. - Foto: © Michael Ohl, Museum für Naturkunde Berlin

Kopf der neu entdeckten Monster-Wespe. Die riesigen Kiefer der Grabwespe
werden zur Verteidigung und zum Festhalten bei der Paarung benötigt.
Foto: © Michael Ohl, Museum für Naturkunde Berlin

Die neu entdeckte Wespe der Gattung Dalara gehört zu den mit 10.000 bereits bekannten Arten sehr vielfältigen Grabwespen. Die Männchen sind mit über 6 cm Körperlänge weit größer als die meisten bekannten Wespen. Das Ungewöhnliche aber sind ihre riesigen Kiefer, die sogar kräftiger und länger als die Vorderbeine sind. "Zusammen mit ihrer Körpergröße und der pechschwarzen Färbung ist diese Wespe eine wirklich beunruhigende Erscheinung", so Michael Ohl, Herr über mehr als 400 000 Netzflügler, Heuschrecken und Grabwespen in den Sammlungen des Museums für Naturkunde Berlin. Über das Verhalten der neuen Dalara-Art ist nichts bekannt, da sie in freier Natur noch nicht beobachtet wurde. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass die riesigen Kiefer der Männchen eine Rolle bei der Verteidigung und dem Sexualverhalten spielen. Auch wenn die Männchen der Monster-Wespe genauso wenig stechen können wie die Männchen unserer einheimischen Wespen, können sie mit ihren scherenartigen Kiefern sicherlich schmerzhaft zubeißen. Stechen können nur die Grabwespen-Weibchen, die für ihre Larven andere Insekten einsammeln und sie mit dem Stich ihres Stachels lähmen.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1323


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Museum für Naturkunde - Leibniz-Institut für Evolutions- und
Biodiversitätsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin,
Dr. Gesine Steiner, 06.09.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. September 2011