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VULKANISMUS/044: Schlammvulkane im Schwarzen Meer (idw)


Konsortium Deutsche Meeresforschung (KDM) - 09.03.2011

Schlammvulkane im Schwarzen Meer

Neue Kurzdoku auf MARUM TV


In der Reihe MARUM-Report ist jetzt ein neues Video online gestellt worden. Darin berichtet Prof. Gerhard Bohrmann über eine spannende Expedition an Bord der MARIA S. MERIAN zu den Schlammvulkanen in den Tiefen des Schwarzen Meeres. Der Beitrag ist auf YouTube in einer deutschen sowie einer englischen Version abrufbar (http://www.youtube.com/user/marumTV).

In den letzten Jahren sind Schlammvulkane am Meeresgrund in den Fokus der Forschung gerückt. Denn sie speien nicht nur Schlamm, sondern fördern meist auch leicht brennbares Methan; ein hoch wirksames Treibhausgas. Zwar kommen Schlammvulkane weltweit vor. In Regionen wie dem Schwarzen Meer, in denen Erdplatten auf Kollisionskurs sind, treten sie allerdings gehäuft auf. Der Grund: Die aufeinander zu driftenden Die Erdkrustenteile wirken wie ein Schraubstock. Sie pressen mächtige Sedimentpakete zusammen. Wasser, das tief unter dem Meeresboden in den haarfeinen Poren des Sediments zirkuliert, wird dabei herausgedrückt. Schließlich kann sich ein Gemisch aus Wasser, Ton und Gas durch Risse und Klüfte den Weg zum Meeresboden bahnen und dort Schlammvulkane bilden.

Um grundlegend zu erkunden, was es mit den Schlammvulkanen im Meer auf sich hat, haben MARUM-Wissenschaftler unter der Leitung von Prof. Gerhard Bohrmann im Sommer vergangenen Jahres eine Expedition in das Schwarze Meer unternommen. Das Gewässer bedeckt eine Fläche, die weitaus größer ist als die Deutschlands. Es ist im Mittel 1 270 Meter, maximal 2 245 Meter tief. Mit dem Forschungsschiff MARIA S. MERIAN suchte das Forscherteam in verschiedenen Regionen des Schwarzen Meeres nach Schlammvulkanen, kartierte mit Hilfe des autonomen Tauchfahrzeugs MARUM-SEAL den Meeresboden und nahm Bodenproben. Zudem erfassten die Wissenschaftler Methanquellen im Bereich der Schlammvulkane. Für diese Arbeiten setzten sie neben dem SEAL auch den ferngesteuerten Tauchroboter MARUM-QUEST ein.

An Hand von Aufnahmen an Deck des Forschungsschiffs sowie aus den Tiefen des Schwarzen Meeres veranschaulicht das neue Video "Schlammvulkane im Schwarzen Meer" die Arbeiten während der Expedition. Die neue Folge in der Reihe MARUM-Report ist viereinhalb Minuten lang und kann - auch in HD - auf dem YouTube-Kanal von MARUM abgerufen werden: www.youtube.com/user/marumTV

Derzeit ist Professor Gerhard Bohrmann erneut im Schwarzen Meer unterwegs. Diesmal mit dem Forschungsschiff METEOR auf der Suche nach Methanhydraten am Meeresgrund. Ein Logbuch informiert über die noch bis zum 2. April laufende Expedition:
http://www.marum.de/Logbuch_Meteor_842.html.


Das MARUM entschlüsselt mit modernsten Methoden und eingebunden in internationale Projekte die Rolle des Ozeans im System Erde - insbesondere im Hinblick auf den globalen Wandel. Es erfasst die Wechselwirkungen zwischen geologischen und biologischen Prozessen im Meer und liefert Beiträge für eine nachhaltige Nutzung der Ozeane.

Weitere Informationen unter:
http://www.youtube.com/user/marumTV
http://www.marum.de/marumTV.html

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1013


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Konsortium Deutsche Meeresforschung (KDM), Albert Gerdes, 09.03.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. März 2011