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WETTER/216: Gefährliche Wetterereignisse und Wetterschäden in Deutschland 2016 (Deutscher Wetterdienst)


Deutscher Wetterdienst - Pressemitteilung vom 08.12.2016

Schadensrückblick des DWD für die letzten 12 Monate

Gefährliche Wetterereignisse und Wetterschäden in Deutschland 2016


Offenbach, 8. Dezember 2016 - Auch im vergangenen Jahr traten deutschlandweit viele extreme Wetterlagen auf, die durch Ihre Auswirkungen, vor allem Sturm, Starkniederschläge, Blitzschlag, Nebel, Glätte, Hagel und Tornados, direkt oder indirekt zahlreiche Menschenleben forderten. Unwetter sorgen regelmäßig in Deutschland für empfindliche Störungen der Infrastruktur. Gelegentlich sind diese von katastrophalem Ausmaß, immer jedoch begleitet von beträchtlichen volkswirtschaftlichen Schäden. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat den Wetterverlauf des Jahres der letzten 12 Monate Tag für Tag und rund um die Uhr überwacht, etwa 30.000 Mal frühzeitig über Internet, DWD-WarnWetter-App und über die Medien vor gefährlichen Wettersituationen gewarnt.

Auch für 2016 hat der DWD wieder eigene Beobachtungen, Zumeldungen der Nutzer von DWD-Warnungen sowie Medienberichte über Schäden durch extreme Wettersituationen in Deutschland, insbesondere durch Hagel und Tornados, gesammelt und nach bestem Wissen und Gewissen ausgewertet. Die Berichte beschreiben lokale Katastrophen ebenso wie ungewöhnliche, skurrile Situationen. Insgesamt erheben sie keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder letzte Detailtreue. Trotzdem zeigen sie, nach Monaten getrennt und beginnend im Dezember 2015, die Gefahren durch Wetterextreme auf unser Dasein.

Namen wie Braunsbach oder Simbach am Inn werden in diesem Zusammenhang lange in Erinnerung bleiben. Die Zusammenstellung liest sich wie ein Szenario des Schreckens der Naturgewalten, die uns umgeben. Sie zeigt gleichzeitig die Notwendigkeit von Vorsorgemaßnahmen und von möglichst kurzen Reaktionszeiten der Katastrophenschutzeinrichtungen vor Ort nach Herausgabe amtlicher Unwetterwarnungen durch den Deutschen Wetterdienst.


Dezember 2015

Das ostwärts abziehende Sturmtief "Oscar" brachte dem Bayerischen und Oberpfälzer Wald überflutete Straßen und Keller. In Bayern blockierten umgestürzte Bäume Straßen. Auf der Bahnstrecke Nürnberg-Gräfenberg fuhr ein leerer Zug auf einen umgestürzten Baum und im Kr. Günzburg brach ein Zirkuszelt ein, nachdem ein Pfeiler abgeknickt war. Bei dichtem Nebel kam es im Dezember wiederholt zu Unfällen. U. a. übersah ein PKW-Fahrer am 4. bei Wolfskofen im Kreis Regensburg eine Baustelle und fuhr gegen eine Betoneinfassung - dabei erlitt er tödliche Verletzungen. Zusätzliche Glätte führte am 8. in Bayern zu zahlreichen Verkehrsunfällen. Beispielsweise kam es im Kreis Amberg-Sulzbach auf der B14 zu einer Massenkarambolage mit acht Fahrzeugen - eine Person erlitt schwere Verletzungen. Auf dem Flughafen Augsburg setzte eine Cessna im dichten Nebel so hart auf, dass sie Feuer fing - 5 Passagiere erlitten dabei leichte Verletzungen, die Piloten schwere Brandverletzungen. Im thüringischen Breitenworbis kollidierten ein auf die A38 auffahrender LKW mit einem dort bereits fahrenden Laster - ein Beifahrer erlitt dabei schwere Verletzungen. Am 9. verletzten sich die Fahrer zweier PKW schwer, als sie im Nebel nahe Breitenbrunn (Oberpfalz) frontal zusammenstießen. Auch bei Schwabhausen (Kr. Dachau, BY) kam es zu Unfällen mit Personenschaden. Bei Traitsching (Oberpfalz) kollidierte am 10. ein PKW mit einem LKW - der Autofahrer erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Bei Haag (BY) fuhr ein LKW in einen gerade wendenden Laster - beide Fahrzeuge wurden stark beschädigt. Nahe Ulm kam es auf der B30 im Nebel bei Glätte zu einer Massenkarambolage mit neun Fahrzeugen zu Personenschäden. Am 13. prallte ein Leichtflugzeug im Nebel gegen den Sendemast Nassheck in Dieblich (Kr. Mayen-Koblenz, RP) - der Pilot und seine Tochter kamen dabei ums Leben. Bei Uttenweiler (BW) kam am 17. ein Fahrzeug von der Straße ab und rutsche eine Böschung hinunter - dabei erlitten die Fahrzeuginsassen zum Teil schwere Verletzungen. Teilweise schwere Verletzungen zogen sich die Insassen eines Krankenwagens zu, dessen Fahrer im dichten Nebel bei Offingen (BY) eine Einmündung übersah und ebenfalls eine Böschung hinunter rutschte. Am 18. übersah ein PKW-Fahrer mehrere Fußgänger. Einer wurde dabei direkt erfasst und mehrere Meter mitgeschleift - der Mann erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Auf der A93 kam es am 19. bei Klardorf (Oberpfalz, BY) im Nebel zu einem Auffahrunfall, bei dem eine 12-jährige ihr Leben verlor. Im Kreis Stormarn (SH) kam am 22. eine Radfahrerin bei kräftigen Sturmböen vom Weg ab, stürzte und erlitt eine Kopfverletzung. In Bad Oldesloe wirbelte der Sturm Zäune, die Plane eines Baugerüstes sowie Äste durch die Gegend. Bei starkem Wind stürzten am 23. bei Karpin (MV) Bäume um, die teilweise Straßen blockierten. Auch am 26. stürzten durch Windböen bei Putbus (MV) Bäume um - Zäune wurden beschädigt und Straßen blockiert. Im Ostseebad Binz (MV) führte am selben Tag Starkniederschlag zu Überschwemmungen. Am 30. stürzten bei starkem Wind im Erzgebirge einige Bäume um - bei Eibenstock verfing sich eine umstürzende Fichte in den Seilen des Sessellifts. Eisregen führte am 31. zu einer Massenkarambolage auf der A73 bei Suhl (Thüringen), dabei erlitt eine Person schwere Verletzungen.

Hagel: Eine Beobachtung, jedoch ohne größere Schäden, wurde am 12. in Cuxhaven beobachtet.


Januar 2016

Bei dichtem Nebel kam es in der Neujahrsnacht auf der A33 bei Paderborn zu einer Massenkarambolage mit 24 Fahrzeugen, 27 Verletzten und einem Toten. Eisregen und Schneefall führten am 2. in Thüringen und Franken zu etlichen Verkehrsunfällen. Vom 3. bis zum 5 kam es im Bereich einer Luftmassengrenze, die sich von Nordwesten nach Südosten erstreckte, zu zahlreichen Schäden und Unfällen infolge von Glatteisbildung. Wegen vereister Oberleitungen blieben am 3. nahe Emden 2 ICs der Bahn liegen. Die 600 Passagiere des einen ICs mussten daraufhin die ganze Nacht im Zug ausharren. In Berlin froren die Weichen der S-Bahn und in Malchow (MV) die Löschwasserschläuche beim Löschen eines Brandes ein. Am 4. verlor auf der A9 bei Eisenberg (TH) ein PKW-Fahrer, nachdem er ins Schleudern geraten war, sein Leben. Nahe Rastede (NI) starb eine PKW-Fahrerin nach einer Kollision mit dem Gegenverkehr. Nahe Straubing verlor eine Frau bei einem Glätteunfall ihr Leben. Auf der A8 blieben zwischen Ulm und Merklingen 20 LKW wegen Schneeglätte liegen. Schneebruch führte im Spessart zu Straßensperrungen - im Kreis Waldshut (BW) verursachte er einen Stromausfall. Am 5. glich die A2 auf der 50 km langen Strecke zwischen Helmstedt und Hämelerwald einer Eispiste. Nahe Uelzen kam ein PKW-Fahrer bei einem Glätteunfall ums Leben. Eisgang führte zur Sperrung etlicher Wasserstraßen im Nordosten. Nahe Frankfurt/Oder wurde ein Schiff vom Eis eingeschlossen. In Niedersachsen mussten einige Fähren den Betrieb einstellen. Eine Juist-Fähre blieb, bei durch starken Ostwind verursachten extremen Niedrigwasser, im Watt stecken - die Passagiere mussten 12 Stunden auf dem Schiff ausharren. Wegen vereister Piste konnte kein Flugverkehr von und nach Juist stattfinden. Am 6. behinderten Schnee und Eis den Verkehr in Berlin - an der S-Bahn froren wieder die Weichen ein. Im Norden fiel am 7. wegen Glätte teilweise die Schule aus. Glätte führte bis zum 12. immer wieder zu Unfällen. Unter anderem prallte bei Gimbsheim (RP) ein PKW-Fahrer gegen einen Baum und starb. Nahe Schwarzheide (BB) verlor am 9. eine PKW-Fahrerin bei einer Kollision mit dem Gegenverkehr ihr Leben und auch am 10. starb eine PKW-Fahrerin auf der A2 nahe Berlin. Nahe Datteln wurde am 11. ein auf der Straße liegender Mann von einem LKW überrollt und kam zu Tode.

Schneeverwehungen behinderten am 15. den Bahnverkehr im Raum Kempten. Auch am 17. und 19. kam es zu zahlreichen Glätteunfällen mit Schwerverletzten. Gefrierender Regen führte vom 22. auf den 23. zu etlichen Unfällen, so rutschte z. B. in Stuttgart ein PKW in den Neckar. Bei Büdingen starb eine Beifahrerin, als ihr PKW mit einem LKW kollidierte und der Fahrer eines Kleintransporters verstarb bei der Kollision mit einem Geländewagen. Auf der A81 kam es zu einer Massenkarambolage mit neun Fahrzeugen. Im Raum München stellte die Post ihre Zustellungen ein. Zahlreiche Fußgänger erlitten bei Glätteunfällen Knochenbrüche und Prellungen. Nahe Olbernhau (SN) fuhr am 25. ein PKW-Fahrer im dichten Nebel gegen einen Baum und kam ums Leben. Heftige Niederschläge führten am 29. im Schwarzwald zu einem Erdrutsch - die Strecke der Höllentalbahn musste gesperrt werden, zwei Häuser in Falkensteig wurden vorsorglich evakuiert. Sturmböen verursachten am 30. Schäden im Norden und Osten des Landes. So verlor die historische Windmühle in Achim (NI) einen Flügel. Durch Glätte kam es im Norden erneut zu Verkehrsunfällen. Im Höllental blieben am 31. mehrere Lastwagen im Schnee stecken. Im Allgäu wurden fünf Wintersportler durch Lawinenabgänge eingeschlossen. Im Landkreis Traunstein kam es wegen Überflutungen zu Straßensperrungen.

Hagel: Meldungen am 4. in Konstanz, am 15. in Lahr und am 30. in Cuxhaven. Meldungen auch am 31. in St. Peter-Ording und erneut in Cuxhaven.


Februar 2016

Dauerregen und Schneeschmelze führten am 1. im Süden Deutschlands zu Überschwemmungen. Die Donau beispielsweise trat bei Tuttlingen, Regensburg und Passau über die Ufer. In Oberstdorf kam es zu einem Erdrutsch. Bei Plattling (Kr. Deggendorf) wurden zwei Männer in ihrem Auto von den Fluten der Isar eingeschlossen - das Auto musste aus dem Wasser gezogen werden. Sturmböen ließen bei Rottach-Egern (BY) eine Traglufthalle einstürzen. In Frankfurt geriet ein Kranausleger und in München ein abgebrochener Ast auf die Oberleitung der S-Bahn - es kam zu massiven Behinderungen. Die Brockenbahn im Harz wurde durch umgestürzte Bäume blockiert. An der Ostsee gab es mehrere Glätteunfälle - u. a. rutschte in Neukirchen (Ostholstein) ein PKW-Fahrer in einen Angelteich. Sturm verursachte am 02./03. im Norden zahlreiche Schäden. Zum Beispiel kam bei Brockenem (Kr. Hildesheim) ein Rettungswagen von der Straße ab - dabei verstarb der Patient. In Wiefelstede (Kr. Ammerland) kippte ein Milchlaster um, der zur Rettung gerufene Bergekran wurde ebenfalls umgeblasen. Der Bahnverkehr wurde durch umgestürzte Bäume behindert - ein Regionalexpress entgleiste und bei Aumühle (SH) fuhr eine Bahn gegen einen Baum. Im Kr. Pinneberg stürzte der Giebel eines Rohbaus ein. Nach Temperaturanstieg und Dauerregen brachen ca. 2000 m3 der Kreideküste Rügens ab. Zwei Kanufahrer kenterten in der reißenden Ruhr. Im Eichsfeld kam es zu Überschwemmungen und vollgelaufenen Kellern. Am 5. geriet bei Bredelar (NRW) eine Frau mit ihrem PKW in einen Hochwasser führenden Fluss und ertrank. Sturmböen und Regen führten auch am 8./9. zu wetterbedingten Schäden. Etliche Fastnachtsumzüge wurden abgesagt und im Südwesten Deutschlands einige Narrenbäume vorzeitig gefällt. Insbesondere in der Mitte und im Südwesten stürzten zahlreiche Bäume um. So kam es u. a. zu Behinderungen im Bahnverkehr, bei Bliesransbach (SL) starb ein PKW-Fahrer und bei Lörrach (BW) sowie im Kr. Bad Tölz (BY) gab es Stromausfälle. In Neuruppin beispielsweise wurde das Dach einer Grundschule abgedeckt und nahe Schopfheim (BW) eine Blechhütte auf Bahngleise geweht. Durch Starkregen sackte bei Völklingen (SL) eine Straße um 20 cm ab, nahe Ramstein (RP) wurden Bahngleise teilweise unterspült und in der Westpfalz wegen Überschwemmungen einige Straßen gesperrt. Wegen Hochwasser wurde am 10. die Schifffahrt auf der Mosel sowie streckenweise am Neckar eingestellt. Auch einige Rheinfähren stellten den Betrieb ein. Die Diemel-Talsperre in Nordhessen lief über. In Bad Kreuznach (RP) fiel an einer Schule der Unterricht wegen gefluteter Kellerschächte aus. Durch Glätte liegengebliebene Laster verursachten auf der A45 einen Stau. Bei Sterkelshausen (HE) kippte ein Rettungswagen um und am 12. verunglückte im Kr. Tuttlingen (BW) ein Autofahrer tödlich. Schnee führte im Nordwesten und Westen zu etlichen Unfällen. Auch am 15., 17. und 20. kam es durch Glätte zu zahlreichen Unfällen. So fuhren z.B. in Ostsachsen auf der A4 vier Laster aufeinander und bei Johannesberg (BY) rutschte ein Streufahrzeug in den Graben. Sturm verursachte am 21./22. etliche Schäden, so fiel u. a. eine Eiche am Lohrer Wald (RP) auf sechs PKW, in Buchenloe (Ostallgäu) stürzte eine Giebelwand ein, der Anhänger eines LKW wurde auf der A38 bei Querfurt auf einer Brücke umgeweht und bei Teuchern (beides ST) kippte ein Brotlaster um. insbesondere in Niedersachsen und Oberfranken kann es zu Überschwemmungen. Schnee bzw. winterliche Verhältnisse führten am 23., 24. sowie am 29. zu einigen Unfällen. So verlor im Oberallgäu eine Autofahrerin bei einer Kollision mit dem Gegenverkehr ihr Leben, nahe Florstadt (HE) gab es auf der A45 einen Unfall mit sechs Fahrzeugen, im Donau-Ries Kreis landete ein Bus im Graben und im Kr. Miesbach kollidierte ein PKW-Fahrer mit einem durch Schneebruch umgestürzten Baum. Die Saarbahn stellte wegen vereister Oberleitungen zeitweise den Betrieb ein.

Hagel: Meldungen am 9. auf dem Kahlen Asten, am 10. in Cuxhaven, am 13. in Konstanz sowie am 24. in Sankt Peter-Ording.


März 2016

Schneefälle führten in der ersten Märzwoche bei winterlichen Straßenverhältnissen zu zahlreichen Unfällen. Am 1. waren Bayern, Sachsen und Thüringen betroffen. Beispielsweise verlor bei Jaibling (Kr. Erding) ein PKW-Fahrer nach einer Kollision mit einem LKW sein Leben. Bei Moosach (Kr. Ebersberg, BY) rutschte ein Schulbus in einen Graben - glücklicherweise gab es keine Verletzten. Mehrere querstehende LKW blockierten den Verkehr auf der A8 nahe Odelzhausen. Bei Pfronten im Allgäu starb ein Tourengänger unter einer vom ihm selbst ausgelösten Lawine. Nahe Fahrnbach (Kr. Regen, BY) überschlug sich am 3. infolge von Glätte ein Fahrzeug mehrfach. Auch im Saarland verursachte Schnee etliche Unfälle und Staus - am Flughafen Saarbrücken kam es zu Verspätungen. Am 4. kamen in der Nähe des Schluchsees (BW) zwei Kinder ums Leben, als der PKW der Familie bei Schneeglätte mit einem Holzlaster kollidierte. Am Feldberg im Schwarzwald konnte die Bergwacht einen Skitourengänger retten, der von einer Lawine erfasst wurde. Im Skigebiet Kanzelwand/Fellhorn ereigneten sich am 5. und 6. Lawinenabgänge, bei ersterem wurde ein Mann verletzt. Wegen Schneebruch wurde am 6. in Nordhessen nahe Bad Sooden-Allendorf eine Straße gesperrt. Am 7. bildeten sich u. a. in Nordrhein-Westfalen und im Saarland kilometerlange Staus und zahlreiche Laster blieben liegen. In Lahntal (HE) kam ein LKW ins Schleudern und fuhr gegen eine Hauswand. Auch in Bayern und Thüringen gab es Glätteunfälle. Sowohl in Düsseldorf als auch in Radevormwald (Bergisches Land) rutschte ein Schulbus von der Fahrbahn. In Wuppertal und im Raum Saarbrücken wurde der Busverkehr eingestellt. An den Flughäfen Düsseldorf und Saarbrücken kam es zu Verspätungen. In Freiburg wurde ein Fußballspiel wegen starken Schneefalls unterbrochen. Am 08. überschlug sich bei Glätte in Bielefeld ein Fahrzeug - der Fahrer wurde leicht verletzt. Auch in Franken kam es zu Glätteunfällen. Bei dichtem Nebel prallte am 11. in Ruderatshofen (Ostallgäu) ein Schulbus mit einem PKW zusammen - es blieb bei Lei chtverletzten. Ebenfalls bei Nebel kamen am 14. nahe Barendorf (Kr. Lüneburg, NI) bei einer Frontalkollision zwischen einem Sattelschlepper und einem Kleintransporter zwei Menschen zu Tode. In Hamburg fuhr ein Saugbagger gegen die Kaimauer. Bei Glätte kam es vor allem am 15. und 16. in Sachsen und Bayern zu einigen Unfällen. So rutschte z.B. bei Regenstauf (Oberpfalz) ein LKW samt Kranausleger in einen Graben. Nahe Landsberg kollidierte ein PKW mit einem Krankenwagen, worauf beide im Graben landeten. Im dichten Nebel kam es am 19. auf dem Nord-Ostseekanal zu einer Kollision zweier Schiffe. Sie konnten beide ihre Fahrt fortsetzten. Am 27. ereigneten sich auf der Donaubrücke der A3 nahe Passau infolge Glätte durch überfrierende Nässe mehrere Unfälle - die Autobahn musste zeitweise gesperrt werden. Sturmböen, vor allem in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sorgten am 27. und 28. für Schäden durch umgestürzte Bäume und abgedeckte Dächer. So fielen z. B. im Bereich Troisdorf (NW) Bäume auf Autos, in Leverkusen stürzte ein Baum auf ein Hausdach und in Köln-Mülheim wurde ein Bootshaus durch umfallende Bäume beschädigt. In Emsdetten (Münsterland) löste der Sturm Teile einer Fassade und in Düsseldorf wurde eine Außenjalousie eines Bürogebäudes aus der Verankerung gerissen. In Oberfranken ereigneten sich im Landkreis Hof auf der A9 bei Sturm und Regen etliche Unfälle. Bei Waiblingen (BW) wurden Dachziegel von einen leerstehenden Haus gehoben.

Hagel: In diesem Monat lediglich am 2. aus Aachen-Orsbach gemeldet.


April 2016

Der April startete nochmal mit Schnee. Dadurch kam es am 1. in Hessen, Thüringen und Sachsen zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen und Staus. So erlitt auf der A5 ein LKW-Fahrer nahe Alsfeld bei einer Kollision mit weiteren LKWs schwere Verletzungen. Umgestürzte Bäume blockierten teilweise die Straßen. Auf der A73 kippte bei Suhl ein Laster um und im Osterzgebirge prallte ein PKW-Fahrer gegen einen Baum. Am 5. verursachte ein Blitz bei Burg Stargard (MV) einen Dachstuhlbrand. Auf einem Trödelmarkt in Krefeld (NRW) wirbelten am 9. kräftige Windböen u. a. ein großes Zelt durch die Luft. Am 12. wurde ein Jugendlicher bei Obrigheim (RP) durch einen Blitzschlag schwer verletzt. Am 13. verursachten linienhaft angeordnete Gewitter im Süden und Osten Bayerns schwere Schäden. So kam es beispielsweise in Bad Tölz zu Überflutungen, bei Traunstein fuhr ein Güterzug gegen einen umgestürzten Baum und in Passau bliesen Sturmböen ein Baugerüst auf haltende Autos. Warnbaken wurden beim Autobahnkreuz Deggendorf auf die Fahrbahn geweht und in Straubing löste sich das Dach eines Abbruchhauses. Durch Blitzschlag geriet am 15. in Großburgwedel (NI) ein Dachstuhl in Brand. Auf der A9 bei Dessau-Roßlau (ST) kam es infolge von Wasserglätte zu einer Massenkarambolage mit 39 Fahrzeugen. Starkniederschläge verursachten am 16. in Müllheim (BW) einen Hangrutsch. Windböen deckten in Asperg (BW) Dächer ab und wehten Marktschirme um - dabei wurden zwei Personen verletzt. Auf der A81 bei Ludwigsburg beschädigten auf die Fahrbahn gewehte Äste einige Fahrzeuge. Am 17. geriet nach Starkniederschlägen bei Kandern (BW) ein 9-jähriger in die reißenden Fluten eines hochwasserführenden Baches - er wurde tot geborgen. Im Kreis Waldshut verunglückte ein Kanufahrer tödlich in den Fluten der Alb. In Freiburg und Umgebung führte Hochwasser zu überfluteten Kellern. Ein Blitzschlag beschädigte im Bereich Grunern (BW) ein Hauptkabel der Telekom - 120 Telefonanschlüsse waren daraufhin mehrere Tage gestört. Durch aufgewirbelten Sand kam es am 19. bei Wolgast (MV) zu Verkehrsbehinderungen - die Sichtweite betrug zeitweise nur einige Meter. Winterliche Wetterbedingungen mit Glätte führten vom 24. bis 28. zu zahlreichen Unfällen auf den Straßen. So fuhren auf der A23 nahe Albersdorf (SH) 20 Fahrzeuge ineinander. Auf der A2 bei Rheda-Wiedenbrück (NRW) geriet ein Fahrzeug ins Schleudern und durchbrach die Mittelleitplanke. Am Rennsteig rutschte ein Linienbus in den Graben und bei einer Massenkarambolage auf der A7 im Allgäu kam eine 18-jährige zu Tode. Bei Abensberg (BY) rammte ein Fahrzeug, das beim Überholen ins Schleudern geriet, ein weiteres Fahrzeug, das daraufhin gegen einen Brückenpfeiler stieß. Dabei starb eine Person, eine weitere wurde schwer verletzt. Nahe BaIingen (BW) fuhr ein Junge im Schneetreiben mit seinem Fahrrad auf ein geparktes Auto und erlitt dabei schwere Verletzungen. Im Bereich Neumünster (SH) sowie bei Schriesheim (BW) gab es Schneebruch. In Bremen, Velbert (NRW) und Berlin schlugen mehrere Blitze in Häuser ein - in Bremen kam es dadurch zu einem Brand.

Hagel: Am 5. in Zinnwald mit Bildung einer Eisdecke, am 6. in Potsdam mit Hagelkorndurchmesser bis 6 mm, am 7. in Aachen-Orsbach, am 12. bei Heilbronn (Kirschblüten beschädigt) und Bruchsal mit Hagelkorndurchmesser von etwa 2 cm sowie auf der Schwäbischen Alb. In Schechingen wurden über 3000 Ostereier am Osterbrunnen zerstört. Ebenfalls Hagel am 13. am Alpenrand und nahe der Alpen: In Bad Tölz sorgte kleinkörniger Hagel für weiße Straßen und verstopfte Abläufe und Dachrinnen, in Teisendorf kam es zu Schäden auf Schienen durch Astwerk. Hagel auch am 16. in Hameln, am 24. in Albersdorf (Kr. Dithmarschen/SH) mit der Folge einer Massenkarambolage, in Cuxhaven sowie in Melsungen/Nordhessen, am 25. in Sankt Peter-Ording, am 26. in Ostfriesland und bei Hornbek (Herzogtum Lauenburg, SH) mit Unfällen auf Autobahnen, in Lindenberg und Rheinstetten, am 27. in Cuxhaven, am 28. in Seehausen mit Hagelkorndurchmesser von etwa 5 mm, sowie in Gera-Leumnitz.

Tornados: Zwei Meldungen am 25. über der Ostsee vor Nienhagen (Kr. Rostock) und vor Lohme auf Rügen.


Mai 2016

Anhaltende Trockenheit führte im ersten Monatsdrittel zu kleinen Waldbränden in Südhessen, im Sauerland, in Ostholstein und Ostdeutschland. In Torgelow-Drögeheide (MV) beispielsweise brannte 1 ha Wald ab und am 9. brach ein Feuer auf einem Truppenübungsplatz bei Jüterbog (BB) aus. Gewitter und Regenfälle am 10. und 11. im Kr. Lörrach (BW) setzten in Blansingen eine Halle unter Wasser. Im Bereich Rheinweiler und Kleinkemps kam es zu einem Hangrutsch und Überflutungen. Heftige Gewitter in der Südhälfte und Dauerregen im Süden Deutschlands ließen vom 12. bis 14. in Süddeutschland die Pegel vieler Bäche und Flüsse anschwellen, Straßen überschwemmen, Keller und Unterführungen volllaufen, Bäume umstürzen und verursachten u. a. folgende Schäden: In Rinchnach (Kr. Regen, BY) führte ein durch das Wasser angehobener Gullydeckel zu einem Verkehrsunfall. In Vilshofen (Kr. Passau) und Straubing schlugen Blitze in Wohnhäuser ein. Dabei wurde in Straubing ein Kamin zerstört. In Frankfurt kam es auf dem Flughafen zu ca. 50 Flugausfällen, ein Querbahnsteig des Hauptbahnhofes und ein Einkaufszentrum standen unter Wasser. Schwere Gewitter richteten am 22. in Ostwestfalen zahlreiche Schäden an. Beispielsweise deckten Sturmböen in Minden Dächer ab und stürzten Bäume um - die einsturzgefährdeten Häuser wurden evakuiert. Bei Paderborn wurde ein Windkraftrad beschädigt. Weitere Unwetter am 23. brachten von Sachsen bis Schleswig-Holstein neben überschwemmten Straßen, überfluteten Grundstücken und vollgelaufenen Kellern u. a. folgende Schäden: eine Gerölllawine ergoss sich bei Schmilka (Sächsische Schweiz) über Gleise und legte den Bahnverkehr zwischen Prag und Dresden lahm. Die Lok eines Güterzuges entgleiste. In Bischofswerda wurde eine Brücke weggespült. Blitzeinschläge setzten im Erzgebirge mehrere Dachstühle in Brand und im Kr. Ludwigslust-Parchim (MV) brannte ein Reetdachhaus bis auf die Grundmauern ab. Heftige Unwetter führten ab dem 27. in verschiedenen Teilen Deutschlands zu Schäden in Folge von Starkniederschlägen und Blitzeinschlägen. Am 27. traf es den Bereich von der Eifel bis ins Rhein-Main-Gebiet. Es kam in der Eifel und an der Mosel zu Erdrutschen. Dadurch entgleiste ein Regionalzug und Schlamm ergoss sich in Ortschaften. Die Wiesbadener Innenstadt stand unter Wasser und in Hofheim musste ein Einkaufszentrum nach Überschwemmung evakuiert werden. Am 28. trafen die Unwetter vor allem die Mitte und den Südwesten Deutschlands. U. a. wurden auf einem Fußballplatz in Hoppstädten (Kr. Birkenfeld, RP) 33 Personen, darunter 29 Kinder, von einem Blitz getroffen - drei Männer wurden schwer verletzt. In Kaiserslautern wurden zahlreiche Straßenzüge überflutet. Die A6 wurde wegen Unwetterschäden und die Zugstrecke nach Ottenbach wegen unterspülter Gleise gesperrt. Am 29. lag der Schwerpunkt der Dauerniederschläge in Hessen und in Süddeutschland. Bäche schwollen an und rissen Autos mit, Erdrutsche blockierten Straßen, Blitzschläge verursachten Dachstuhlbrände und Häuser waren nach Überflutung einsturzgefährdet. Durch Braunsbach (bei Schwäbisch-Hall, BW), flossen die reißenden Fluten zweier Flüsse und in Schotten (Vogelsberg, HE) wälzte sich eine Schlamm- und Gerölllawine durch den Ort. In Schwäbisch Hall ertranken zwei Männer in der Kanalisation und einer in Weißbach bei Heilbronn in einer Tiefgarage. Am 30. traf es vor allem Nordrhein-Westfalen. Im Ruhrgebiet beispielsweise standen in mehreren Städten Unterführungen, Straßen und Keller unter Wasser und Blitzschläge in Stellwerke und Oberleitungen legten den Bahnverkehr zeitweise und streckenweise lahm.

Hagel: Zahlreiche Meldungen aus unterschiedlichen Regionen. Am 3. in Konstanz mit geringem Korndurchmesser, am 13. im Westerwald sowie in Teilen Hessens, Baden-Württembergs und Bayerns, am 14. führten im Hochsauerlandkreis Hagelschauer zu Straßenglätte und schlechter Sicht - ein Autofahrer starb bei einem Unfall, am Bodensee. Am 15. führte Hagel in Hamburg zu Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen, am 16. hagelte es abends in Arkona; am 22. in Niedersachsen, Ostwestfalen und Westbayern (Fahrzeuge wurden beschädigt, Scheiben zerbrachen). Hagel auch am 23. gebietsweise in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen - die Korndurchmesser reichten bis 5 cm, z. B. in Salzenfrost/Kr. Bautzen, SN). Am 24. fiel Hagel in Brandenburg im Kreis Märkisch-Oderland - es bildete sich eine Hageldecke und in Althüttendorf (Kr. Barmin) erreichte der Korndurchmesser 5 cm). Hagel auch am 27. in der Eifel, an der Mosel (entlaubte Weinberge), in Südhessen, Rhein-Main-Gebiet und in der Wetterau - Hageldecken mit Höhen bis 40 cm führten zu Straßensperrungen, in Kriftel wurde die tlw. die Obsternte vernichtet. In Baden-Württemberg und den bayerischen Alpen lagen die Korndurchmesser bei 4 cm. Am 28. Hagel auch in der Rhön, am 29. in Hannoversch-Münden mit taubeneigroßen Hagelkörner, deren Last das Dach eine Lagerhalle zum Einsturz brachte, in Eibenstock im Erzgebirgskreis, im Vogelsbergkreis und im Rheingau sowie in Teilen Süddeutschlands. Am 30. fiel Hagel in Ruderting bei Passau sowie in Gelchsheim bei Würzburg und am 31. in Sachsen.

Tornados: Am 1. beschädigte ein Tornado in Neugöggenhofen südlich von München Dächer und Gärten. Am 15. deckte ein weiterer in Dallgow (Kr. Havelland, BB) Dächer ab und am 27. wurde ein Tornado in Raffelsbrand (Kr. Düren, NRW) über einem Waldgebiet gesichtet.


Juni 2016

Heftige Unwetter mit Starkniederschlägen führten vom 1. bis 8. zu zahlreichen Schäden und örtlich zu katastrophalen Zuständen. Aufgrund der Fülle der Ereignisse können hier nur einige Bespiele genannt werden. Am 1. kamen im niederbayerischen Simbach am Inn durch Überflutungen nach einem Dammbruch sieben Menschen ums Leben, Straßenzüge wurden komplett überspült, zahlreiche Häuser beschädigt. 50 Kinder in einer Schule in Triftern waren von der Außenwelt abgeschnitten. Am Niederrhein standen die A46 bei Düsseldorf sowie große Teile von Xanten unter Wasser - dort blieb ein Zug im Schlamm stecken. Am 2. drangen Regenfluten in Köln in Klinikräume ein. An der Ahr wurde ein Campingplatz überflutet. Durch einen Blitzschlag wurden am 3. beim Festival "Rock am Ring" 80 Personen teilweise schwer verletzt. In Schwäbisch Gmünd (BW) kam es zu einem Hangrutsch - die Bewohner mehrerer Häuser wurden evakuiert. Bei Pforzheim wurde die A8 unterspült und musste teilweise gesperrt werden. Am 4. geriet in Esselbach (BY) ein Wohnhaus in Brand - fünf Personen wurden verletzt. In Oberbayern, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz kam es ebenfalls zu massiven Überflutungen. Nahe Pirmasens musste eine Straße nach einem Hangrutsch gesperrt werden. Die A61 wurde im Landkreis Ahrweiler ebenfalls überschwemmt. Am 5. fuhr ein Zug nahe Gießen gegen einen umgestürzten Baum, wobei eine Frau verletzt wurde. Im Odenwald verschüttete ein Erdrutsch eine Straße. Die Trinkwasserversorgung in Lorch (HE) wurde wegen Verschmutzungen unterbrochen. Durch einen Blitzschlag auf einen Sportplatz wurden im Landkreis Esslingen 14 Personen verletzt - ein 12jähriger Junge lebensgefährlich. In Darmstadt verursachte ein Blitzschlag Störungen an den Bahnschranken. Durch Possendorf (SN) ergoss sich eine Schlammlawine. In Nürnberg wurden am 6. allein 140 Häuser beschädigt - es kam zu massiven Überflutungen. Am 7. drang in Essen bei einem Linienbus Wasser während der Fahrt durch die Türen ein. In Wuppertal wurden Räume eines Krankenhauses überflutet. Am Frankfurter Flughafen wurde auf dem Rollfeld ein Schlepperfahrer vom Blitz getroffen. Bei Langenselbold (HE) wurde die A66 wegen Überflutungen gesperrt. In Königsbach-Stein (BW) stand das Wasser 50 cm hoch - Autos wurden mitgerissen. Blitze verursachten etliche Brände. Wegen eines Hangrutsches mussten in Dirmingen (SL) fünf Häuser und in Nürtingen (BW) 14 Häuser evakuiert werden. Am 8. musste die Bahnstrecke Bretten-Mühlacker (BW) wegen Gerölls auf den Schienen gesperrt werden. In Eisleben (ST) stürzte durch Starkregen das Dach eines Baumarktes teilweise ein. In Banzkow (MV) wurde am 11. durch einen Windstoß ein 5jähriges Mädchen samt Trampolin hochgeweht und landete auf dem Hausdach. Am 12. wurde bei Kelsterbach (HE) eine ICE-Strecke überschwemmt. In Hildesheim (NI) setzte ein Blitz einen Dachstuhl in Brand. Am 13. wurden im Elztal (BW) drei Häuser wegen eines Hangrutsches geräumt. Durch einen Blitzschlag in einen Verbrauchermarkt in Altenbeken (NRW) wurde eine Person verletzt. Am 14. wurde in Frankfurt/M der Südbahnhof überflutet, der Betrieb von S- und U-Bahn war durch einen Blitzschlag behindert. Auf der A66 wurde am Schiersteiner Kreuz (Wiesbaden/HE) eine Fahrspur wegen eines hochgespülten Kanaldeckels und bei Langenselbold (HE) die ganze A66 wegen Überflutung gesperrt. Blitze verursachten am 15. etliche Brände in Niedersachsen. In Werl (NRW) konnten Schüler eine Schule wegen Überflutung des Schulhofs nicht verlassen. Am Bodensee wurde am 17. wegen Dauerregen - der Damm zur Reichenau teilweise überschwemmt. Am Oberrhein musste die Schifffahrt eingestellt werden. Überflutungen der Felder führten in Südbaden zu Ernteausfällen. Im Raum Saarlouis kam es am 18. zu einem Hangrutsch. Bei Rheinfelden (BW) musste am 19. der Flugplatz Herten wegen Überflutung gesperrt werden. Am 23. stürzten in NRW durch Orkanböen etliche Bäume um. Nach heftigen Gewittern stand am 24. in Stromberg (RLP) das Wasser bis zu zwei Meter hoch in den Straßen. In Neuhausen ob Eck wurden bei einen Musikfestival 82 Personen verletzt. Nahe Oberwesel prallte am 25. ein Zug auf einen Hangrutsch, wobei zehn Personen verletzt wurden. In Südbaden und Niederbayern kam es zu Überschwemmungen - so musste in Viechtach (BY) ein Campingplatz evakuiert werden - in Waldkirchen (BY) drang Wasser in ein Krankenhaus.

Hagel: Während der in diesem Monat immer wieder auflebenden Gewittertätigkeit fiel häufig Hagel und führte ab einer Korngröße von drei bis vier Zentimetern örtlich zu Schäden. Hagel fiel in folgenden Regionen: Am 3. in Bayern und Rheinland-Pfalz, am 5. stellenweise in einem Streifen vom Saarland und Nordrhein-Westfalen bis nach Sachsen, in Sessenbach (RP) Korndurchmesser bis 5 cm, am 6. von Nordrhein-Westfalen bis nach Bayern und Thüringen, am 7. stellenweise in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, am 8. in Rheinstetten, am 13. in Hardisleben (TH), am 15. stellenweise in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, am 16. in Konstanz und Aachen, örtlich auch in Bayern, u. a. in Ruhmannsfelden mit Korndurchmesser bis 5 cm, am 18. in Egelsberg (BY), am 23. vor allem in Nordrhein-Westfalen, z. B. in Heinsberg (bis Tennisballgröße und zahlreiche Schäden an Autos, am 24. stellenweise von Mecklenburg-Vorpommern bis nach Baden-Württemberg, so in Dettingen an der Erms mit bis zu 9 cm Durchmesser und Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen, in Hemmendorf (Dachfenster) und Biberach an der Riß, am 25. vor allem von Brandenburg und Sachsen-Anhalt bis nach Bayern, am 26. in Düsseldorf und in der Nacht vom 29. auf den 30. in Konstanz.

Tornados: Wie bei solchen Unwetterlagen nicht ungewöhnlich wurden zeitweise auch Tornados in folgenden Orten gesichtet: Am 2. in Mitterteich (BY), am 3. in Oberahr (RP), am 5. in Handewitt und Jübek (SH) sowie in Ostheim (HE), am 6. in Stadesand (SH), am 7. in Hamburg mit abgedeckten Dächern, umgestürzten Bäumen und beschädigten Autos, am 8. in Schönbronn (BW), am 12. in Taching am See (BY), am 13. in Hofbieber (HE) und Reute (BW), dort abgedeckte Dächer, umgestürzte Bäume und Stromausfälle, am 15. in Hilkerode (NI) und Ellrich (TH), im letzteren Ort umgestürzte Bäume und 50 abgedeckte Häuser, am 17. in Neussörnewitz (SN), am 18. in Trebnitz und Alsleben (ST).


Juli 2016

Schwere Gewitter sorgten auch im Juli wiederholt mit Starkniederschlägen, Hagel und Sturmböen für zahlreiche Schäden. Umgestürzte Bäume blockierten Straßen und Gleise, Wassermassen fluteten Straßen, Unterführungen, Keller und Tiefgaragen. Im Folgenden wird nur eine kleine Auswahl der entstanden Schäden aufgeführt. Am 3. wurden im ostwestfälischen Harsewinkel (NRW) sieben Personen durch Blitzschlag beim Hundetraining verletzt. Am 5. und 6. traf es vor allem die Nordhälfte Deutschlands. In Glowe auf Rügen brannte nach Blitzschlag der Dachstuhl eines reetgedeckten Hauses ab. In Frankfurt/Oder kam in einem Abwasserkanal ein Arbeiter durch plötzlich nach Starkniederschlägen auftretende Wassermassen ums Leben und Sturmböen wehten auf der Fehmarnsund-Brücke einen LKW um. Am 11. lag der Schwerpunkt der Gewitter in Sachsen und Bayern. So wurde nahe Regensburg das Dach eines Getränkemarktes teilweise abgehoben und in Neißeaue (Oberlausitz) das Dach einer Milchviehanlage beschädigt. In Tegernheim (Kr. Regensburg) beschädigte ein durch die Luft wirbelndes Dixi-Klo einen PKW. Blitzschläge verursachten etliche Brände - u. a. brannte nahe Falkenberg (Oberpfalz) eine mit Holz befüllte Scheune komplett nieder. Im Kr. Mühldorf verlor eine Frau nach einem Sturz in einen hochwasserführenden Kanal ihr Leben.

Am 13. gab es in Berlin Überschwemmungen, durch einen Blitzschlag kam es zu Störungen im S-Bahnverkehr. In Gadebusch (MV) setzte ein Blitz den Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses in Brand. Am 20. knickten Sturmböen in Hamminkeln (Niederrhein) einen Strommast um und beschädigte ein Hausdach. Am 21. standen in Mechernich (Kr. Euskirchen, NRW) nach Starkniederschlägen einige Straßen bis zu anderthalb Metern unter Wasser. In Bad Gandersheim (NI) riss eine Schlammlawine mehrere Autos mit sich. In Hamburg-Billstedt wurde eine Familie aus einem teilweise überfluteten Auto gerettet. In Rheinland-Pfalz verursachten Erdrutsche Straßensperrungen. Am 22. deckten Sturmböen das Dach des Kasseler Hauptbahnhofs teilweise ab - Oberleitungen wurden durch herumfliegende Teile beschädigt. Ein Blitz verletzte drei Mitarbeiter einer Gartenbaufirma in Nortdorf (SH). In Schwetzingen (BW) wurde ein Zeltlager abgebrochen - 60 Jugendliche und ihre Betreuer wurden evakuiert nachdem ein großes Zelt weggeflogen war. In Passau schoben am 23. nach Starkniederschlägen die Wassermassen 20 Autos gegen eine Hauswand - ein 45-jähriger ertrank bei dem Versuch sein Auto vor den Fluten zu retten. In einer Unterführung bei Illereichen (Kr. Neu-Ulm, BY) stand auf der A7 das Wasser ein Meter hoch - ein PKW blieb darin stecken, Fahrer und Beifahrer mussten aus ihrem Auto befreit werden. In Nieder-Roden (HE) schlug ein Blitz in das Zelt eines Weinfestes und verletzte 17 Personen. Am 25. und 26. lag der Schwerpunkt der Unwetter in Bayern, wo in Puchheim in einem Discounter Teile der Deckenverkleidung herabstürzten, nachdem Wasser in die Zwischendecke eingedrungen war. Am 27. traf es die Osthälfte Deutschlands. In Wittenberge an der Elbe setzte ein Blitz ein Styroporlager in Brand und in Berlin wurden neben Straßen auch U-Bahnhöfe von den Wassermassen geflutet. Der Gleimtunnel wurde wegen Überflutung gesperrt - darin geparkte Autos (die bis zum Dach unter Wasser standen und wegschwammen) verkeilten sich ineinander. Am 28. lag der Schwerpunkt in Nordrhein-Westfalen. In Münster beispielsweise wurde eine Frau schwer verletzt, als ein Baum auf ihr Auto fiel und am Niederrhein setzten Blitze 2 Dachstühle in Brand.

Hagel: Auch im Juli wurden zahlreiche Hagelfälle beobachtet. Am 2. fiel im Berchtesgadener Land auf der B20 eine bis zu 15 cm hohe Hagelschicht, die mit dem Schneepflug geräumt werden musste. Am 3./5./6. örtlich Hagel an Schleswig-Holsteins Nordseeküste und auf Rügen, am 11. auf Rügen, am Bodensee sowie in Bayern von der Oberpfalz bis zu den Alpen (Korndurchmesser örtlich bis 4 cm, am Tegernsee Schäden an Fahrzeugen), am 12. örtlich im Südwesten Baden-Württembergs, am 13. in Berlin und in Haldesleben (nordwestlich von Magdeburg) lagen zeitweise Hageldecken auf den Straßen, Hagel auch in Offenbach am Main, am 21. örtlich in Schleswig-Holstein, im südlichen Niedersachsen, in Nordrhein-Westfalen sowie im Alpenvorland, am 22. in Hamburg und Paderborn, am 23. örtlich am Oberrhein, am Bodensee und im Südosten Bayerns, vom 25. bis 27. und am 31. örtlich am Bodensee, im Alpenvorland und am Alpenrand.

Tornados: Am 2. wurde vor Cuxhaven über der Elbmündung ein Tornado über der Nordsee beobachtet. Am 5. war ein Tornado im ostholsteinischen Dahme zahlreiche Strandkörbe. Ein weiterer deckte am 28. im oberbergischen Wiehl (NRW) 15 Hausdächer teilweise ab und ließ Bäume auf Autos und Stromleitungen fallen. Am 31. wurde vor St. Peter-Ording ein Tornado gesichtet, später auch einer vor der Nordwestspitze der Insel Fehmarn.


August 2016

Gewitterböen ließen am 6. sechs Sportboote auf der Mecklenburgischen Seenplatte kentern. Fünf Menschen mussten aus dem Useringer See geborgen werden, ein Passagierschiff wurde auf der Müritz vom Wind an zwei Segelboote gedrückt. Am 8. ging ein Unwetter im Landkreis Augsburg und Landkreis Aichbach-Friedberg (Bayern) nieder. Äste wurden abgerissen und fielen auf die Straßen, Keller und Straßen wurden überflutet. Ein Bauzaun wurde umgeworfen, Gully-Deckel hochgedrückt. Am 15. wurde beim Bergwandern im Allgäu ein Ehepaar von einem Blitz getroffen. Der Mann wurde schwer verletzt, seine Frau kam ums Leben. Heftige Sturmböen warfen am 16. in Berlin Bäume um. Am 18. kam es in den Regionen Bodensee, Südostbayern sowie im nördlichen Baden-Württemberg zu Gewittern mit anhaltendem Starkregen und Folgeschäden. Im Osten des Kreises Heilbronn (BW) wurden Straßen und Keller überflutet - kurzeitig war auch die A6 betroffen. Starke Gewitterböen verursachten am 21. Schäden in Gescher (Kr. Borken, NRW). Dachziegel wurden von mehreren Gebäuden gerissen und Bäume umgeknickt. Dabei begrub ein Baum auf einem Parkplatz gleich drei Fahrzeuge. Vermutlich durch Blitzschlag in die Photovoltaikanlage brannte in Rottenburg (Kr. Landshut) ein Dachstuhl ab. Wegen der Photovoltaikanlage musste aus Sicherheitsgründen vor dem Löschen erst in der gesamten Straße der Strom abgeschaltet werden. Die verbreitete Trockenheit und Hitze erhöhte zunehmend die Waldbrandgefahr. Aus ungeklärter Ursache brannte es am 22. in einem Forst in Nieder-Ohmen (Vogelsbergkreis, HE). Aufgrund der hohen Temperaturen vermehrten sich die Blaualgen in einigen Badeseen, so dass zahlreiche Seen gesperrt werden mussten. Allein im Landkreis Oldenburg gab es ab dem 26. an drei Seen Badeverbot. Auf älteren Autobahnen zeigten sich bei der Hitze lebensgefährliche Fahrbahnschäden ("Blow ups" im Beton). Am 28. tobten Unwetter im Norden und Osten Deutschlands. Neben überfluteten Kellern, Straßen und Unterführungen, abgebrochenen Bäumen und Ästen, die den Verkehr behinderten, wurde zeitweise der Zugverkehr zwischen Lüneburg und Lübeck sowie zwischen Berlin und Hannover eingestellt. Ein Blitz schlug in die Oberleitung der Deutschen Bahn ein und der Verkehr am Drehkreuz Hannover wurde erheblich beeinträchtigt. Am Flughafen Hamburg wurden Flüge gestrichen. In Brandenburg blockierte nach einem Gewittersturm ein abgebrochener Baum die Autobahn bei Hohenschöpping. Ein tonnenschwerer Baum stürzte in Bütow (Mecklenburg-Vorpommern) auf ein Fahrzeug. Der Fahrer hatte Glück, doch die Beifahrerin wurde eingeklemmt und musste durch die Heckklappe geborgen werden. Am Ochsenwerder Elbdeich (HH) wurde ein Katamaran, der auf dem Land stand, von einer Sturmbö erfasst und krachte in einen Wohnwagen. In einem Freibad in Weimar (Thüringen) suchten Personen Schutz unter einem Baum in den ein Blitz einschlug - sechs Personen wurden verletzt, einer davon schwer. Mehrere Wohnhäuser wurden vom Blitz getroffen und brannten - im Münsterland brannte eine Windkraftanlage ab.

Hagel: Am 1. örtlich an den Küsten, am 3. auf Rügen, am 4./5. auf dem Hohenpeißenberg, am 9. am Bodensee, am 10. in Berlin und am Bodensee (auch am 17.), am 27. in Köln mit Abbruch eines Spiels der Fußballbundesliga, am 28. gebietsweise in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt mit Korndurchmesser bis 5 cm und Schäden an Autos und Gebäuden am Kiessee Neu Zachun, örtlich auch in Thüringen, im Kreis Cham (BY) und am Bodensee.

Tornados: Sie wurden im August meist nur über Wasserflächen vor den Küsten beobachtet. Beispielsweise am 1. über der Nordsee vor Westerland (Sylt) sowie über der Ostsee vor Graal-Müritz und Fischland, am 2. über der Ostsee südöstlich von Fehmarn, am 5. über dem südöstlichen Chiemsee, am 6. über der Elbmündung, am 9. über der Ostsee vor Heiligendamm (Bad Doberan), am 10./11. über dem Bodensee vor Langenargen.


September 2016

Gewitterschauer verursachten am 4. in Deutschland etliche Schäden. So fiel beispielsweise durch Blitzschlag in ein Windrad bei Menden (NRW) der Strom aus und in Recklinghausen setzte ein Blitz das Dach eines Kirchturms in Brand. In Dortmund kam es zu Störungen im Bahnverkehr, nachdem ein Blitz in ein Stellwerk einschlug. Der S-Bahnverkehr wurde durch einen auf die Gleise gestürzten Baum ebenfalls behindert. Etliche Open-Air-Veranstaltungen mussten abgesagt werden. Im Raum Erfurt führten Starkniederschläge zu Überflutungen. Durch Aquaplaning kam es auf Thüringens Autobahnen zu mehreren Unfällen - so geriet ein Autofahrer bei Schleiz in einen Graben und überschlug sich. Die anhaltende Trockenheit führte in vielen Landesteilen zu vorzeitigem Blattfall an den Bäumen. Wegen Niedrigwasser wurde die Schifffahrt auf Elbe und Oder eingeschränkt. Hitze und Dürre führten u.a. zu folgenden Waldbränden. Am 8. wurde bei Börnecke am Nordrand des Harzes ein Mann bei einem Waldbrand verletzt. Auf der A5 nahe Alsfeld (HE) standen am 11. einige Meter trockener Vegetation auf dem Mittelstreifen in Flammen. Am 13. vernichtete ein Großbrand nahe Langenstein (ST) ca. 50.000 m2 Wald - bei den Löscharbeiten erlitten zwei Helfer Verletzungen. Dauerregen führte anschließend vom 17. bis 19. zu Überschwemmungen und Aquaplaning-Unfällen in Bayern. So traten am 17. im Kreis Cham etliche Bäche über die Ufer - überschwemmte Straßen und Wege wurden gesperrt. Im niederbayerischen Prackenbach wurde der Keller einer Firma überflutet und in Bad Abbach drang Wasser in eine Tennishalle ein. Im Raum Ingolstadt kam es ebenfalls zu Überschwemmungen - die Sperrung einer Autobahnunterführung führte zu langen Staus. Auch am 19. verursachten Überflutungen Staus im Raum Passau. Am 22. kollidierten nahe Northeim (NI) im dichten Nebel sechs Fahrzeuge - drei Personen wurden verletzt. Heftige Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturm führte in der Nacht 26./27. besonders im Süden Baden-Württembergs neben vollgelaufenen Kellern und überfluteten Straßen u. a. zu folgenden Schäden: Bei Stockach wurde eine Bundesstraße wegen einer Gerölllawine gesperrt. Zwei Polizisten erlitten durch einen auf ihr Fahrzeug stürzenden Baum leichte Verletzungen. Auf der A81 ereignete sich zwischen Bad Dürrheim und Geislingen ein Aquaplanig-Unfall, an dessen Folgen eine Frau verstarb. In Karlsruhe verursachte ein Blitzschlag einen Dachstuhlbrand. Bei Fernwald (HE) fuhren am 28. im dichten Nebel an einer Kreuzung 2 Fahrzeuge ineinander - beide Fahrer wurden verletzt.

Hagel: Meldungen am 4. in Klötze-Jahrstedt (ST) mit einem Korndurchmesser bis 3 cm sowie am 26. in Tuttlingen (BW), wo Schneepflüge auf den Straßen zur Beseitigung der Hageldecke eingesetzt werden mussten.

Tornados: Am 4. des Monats über dem Bodden vor der Halbinsel Darß (MV) sowie im sauerländischen Lendringsen (Dächer abgedeckt, Autos beschädigt, Baum auf Gleise gestürzt), in Dramfeld südlich von Göttingen (eine ca. 500 m lange Schneise der Verwüstung, abgedeckte Dächer, umgeknickte Bäume), im thüringischen Krölpa-Friedebach (Forstschäden, Telefon- und Stromleitungen gekappt, Dächer abgedeckt) sowie im nordhessischen Remsfeld (abgedeckte Dächer, umgeknickte Bäume). Am 30. wurde ein kleinerer Tornado vor St. Peter-Ording über der Nordsee beobachtet.


Oktober 2016

In dichtem Nebel ereigneten sich im Laufe des Oktobers wiederholt Unfälle. So verlor am 3. bei Bohmte-Hunteburg (Kr. Osnabrück) ein Motorradfahrer die Orientierung und landete in einem Graben. Nahe dem südhessischen Roßdorf kam ein PKW-Fahrer auf der B26 von der Straße ab und kollidierte mit einem Baum. Am 4. übersah bei Aalen (Ostalbkreis, BW) ein Traktorfahrer im Nebel eine Fußgängerin, die dabei ihr Leben verlor. Der erste Herbststurm führte am 5. und 6. zu einer Sturmflut an der Ostsee. Dadurch wurden bei Greifswald Deiche durchweicht. Auf Usedom wurde in Zinnowitz wegen des hohen Wellengangs ein Teil der Seebrücke gesperrt, in Heringsdorf der komplette Strand überflutet, die B110 bei Zecherin teilweise überschwemmt. An der Koserower Seebrücke wurden Brückenkopf und Treppenaufgänge beschädigt. Durch Sturmböen stürzten etliche Bäume vor allem in Süden Usedoms um. Auf der Insel Rügen sank im Hafen von Lauterbach ein Boot und in Binz drohte ein Strandimbiss in den Wellen zu versinken - zahlreiche Strandkörbe wurden ins Meer gespült. Teile der Lübecker Altstadt wurden überschwemmt und bei Heiligenhafen (SH) der Strand teilweise weggespült - Strandkörbe standen im Wasser. Am 10. kollidierten bei Schwagstorf (Kr. Osnabrück) im dichten Nebel zwei Fahrzeuge. Im niederrheinischen Rees kam eine PKW-Fahrerin von der Fahrbahn ab und fuhr gegen einen Baum. In Köln übersah bei starkem Nebel ein LKW-Fahrer einen Radfahrer, der dabei lebensgefährliche Verletzungen davon trug. Bei Friedenweiler (Südschwarzwald) überschlug sich ein Fahrzeug bei Glätte durch Schnee. Nahe Dießen (am Ammersee) kam es am 11. nach Graupelschauern ebenfalls zu Glätteunfällen. Auf einer Brücke in Starnberg (BY) verlor am 13. wegen Fahrbahnglätte eine PKW-Fahrerin die Kontrolle über ihr Fahrzeug und verletzte sich schwer. Zur Monatsmitte behinderte Niedrigwasser die Schifffahrt auf Rhein, Main und Donau. Auf dem Rhein liefen einige Schiffe auf Grund, teilweise wurde der Fährbetrieb eingestellt und manches Frachtschiff konnte nur noch ein Drittel seiner Ladung transportieren. Zwischen dem 16. und 19. ereigneten sich im Nebel zahlreiche Unfälle. So verunglückte beispielsweise bei Verden (NI) eine PKW-Fahrerin tödlich, als sie von der Straße abkam und gegen einen abgestellten Bus fuhr. Bei einem Auffahrunfall nahe Wangen (BY) wurden zwei Personen schwer verletzt. Nahe Uedem (Niederrhein) starben zwei PKW-Insassen, nachdem ihr Fahrzeug im Nebel von der Fahrbahn abgekommen war. Am 19. stürzten bei Sturm im Ostseebad Sellin (Rügen) mehrere Bäume um. Im dichten Nebel stürzte am 27. ein Kleinflugzeug beim Landeversuch auf dem Saarbrücker Flughafen ab - der Pilot kam dabei ums Leben. Infolge von Glätte durch überfrierende Nässe kam es am 30. nahe Biberach an der Riß (BW) zu einem Frontalzusammenstoß zweier PKW - mehrere Fahrzeuginsassen erlitten dabei schwere Verletzungen. Im dichten Nebel übersah bei Mundelsheim (BW) ein PKW-Fahrer einen Fußgänger, der sich schwer verletzte. Am 31. kollidierte auf der A10 ein PKW-Fahrer bei Strausberg (BB) wegen Glätte mit der Mittelleitplanke.


November 2016

Im morgendlichen Nebel fuhr am 2. bei Nordhausen (TH) ein PKW-Fahrer an einer Autobahnauffahrt gegen eine Verkehrsinsel. Durch Glätte kam es am 3. und 4. zu einigen Unfällen. Am 3. prallte ein Autofahrer bei Gardelegen gegen einen Baum, am 4. ereigneten sich auf der Schellenberg-Brücke bei Donauwörth (BY) gleich sieben Glätteunfälle. Bei plötzlich einsetzendem Starkniederschlag kam es am 6. auf der A5 zwischen Offenburg und Appenweier (BW) zu einer Unfallserie. Ein erster Wintereinbruch mit Schnee führte am 7. zu etlichen Unfällen. So gerieten im Schwarzwald zahlreiche LKW ins Rutschen und blockierten Straßen. Bei Hinterzarten (BW) erlitt eine Seniorin schwere Verletzungen, als aus einer vorbei ziehenden Kuh-Herde ein Tier ausrutschte und die am Straßenrand stehende Dame unter sich begrub. Am 8. und 9. führte stundenlanger Nassschneefall besonders in Schleswig-Holstein Niedersachen, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern zu starken Behinderungen. Etliche Straßen waren durch Schneebruch blockiert, zahlreiche LKW blieben liegen, es kam zu Unfällen und langen Staus. Umgestürzte Bäume verursachten Stromausfälle in einigen Orten Niedersachsens sowie Mecklenburgs und behinderten den Bahnverkehr. Bei Lohr (Unterfranken) verlor eine Frau ihr Leben, als sie mit ihrem Fahrzeug von der schneeglatten Fahrbahn abkam und mit einem Laster kollidierte. Auch vom 10. bis 13. kam es durch winterliche Witterung erneut zu Unfällen. So mussten etliche Straßen in Hochtaunus (HE) und Sauerland (NRW) wegen Schneebruch gesperrt werden. Bei Glatteis zogen sich in Hamburg einige Fußgänger und Radfahrer Verletzungen nach Stürzen zu. Bei gefrierendem Nebel geriet u. a. nahe Hamburg ein Kühltransporter ins Schleudern und rutschte eine Böschung hinunter. Gefrierender Regen führte am 14. und 15. zu zahlreichen Unfällen. Unter anderem überschlug sich am 14. bei Bad Segeberg (SH) ein PKW nach Kontakt mit einer Leitplanke mehrfach und auf der A620, nahe Saarlouis, ereigneten sich gleich mehrere Glätteunfälle. Am 15. kam es in Südthüringen zu etlichen Glätteunfällen - zudem erlitten mehrere Fußgänger Knochenbrüche. Sturm verursachte vom 18. bis 20., vor allem von Nordrhein-Westfalen bis Schleswig-Holstein, folgende Schäden: Durch einen Blitzschlag geriet in Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog (SH) eine Biogasanlage in Brand. In Dortmund-Sölderholz wurde ein Wohnwagen auf ein Feld geweht und zerbrach dabei in seine Einzelteile. Umgestürzte Bäume beschädigten bei Schwerte (Kr. Unna) Oberleitungen und behinderten den Bahnverkehr. Ein Föhnsturm blies am 21. im Schwangau (Ostallgäu) ein LKW-Gespann um. Bei Nebel ereigneten sich vom 23. bis 28. etliche Unfälle. Beispielsweise übersah am 23. nahe Woldegk (MV) ein PKW-Fahrer im dichten Nebel einen Fußgänger, der an den Unfallfolgen verstarb. Im Landkreis Oldenburg (NI) kollidierte am 25. ein Schulbus mit einem Sattelschlepper - mehrere Schulkinder und der Fahrer wurden dabei leicht verletzt. Die A10 wurde bei Potsdam infolge einer bei Glätte und Nebel entstandenen Massenkarambolage gesperrt. Drei Menschen verloren im dichten Nebel am 28. auf der A33 bei Borchen (Kr. Paderborn, NW) bei einem Frontalzusammenstoß mit einem Geisterfahrer ihr Leben. Bei Isselburg (Münsterland, NW) prallte ein Autofahrer bei Glätte gegen einen Baum und starb. Bei gefrierendem Regen und Schneefall kam es am 30. in Niedersachsen, Brandenburg, Sachsen und Baden Württemberg zu etlichen Unfällen. So löste bei Annaberg-Buchholz (Erzgebirge) ein rutschender PKW eine Kettenreaktion aus, bei der schließlich zwei Fahrzeuge gegen eine Garage prallten. Im Erzgebirge blieben mehrere LKW auf den Straßen liegen.

© DWD 2016

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Quelle:
Pressemitteilung vom 08.12.2016
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Dezember 2016

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