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INFORMATIONSTECHNOLOGIE/869: Projekt - Mehr Speicherdichte für PCs (idw)


Universität Duisburg-Essen - 28.11.2013

Mehr Speicherdichte für PCs



Computer-Festplatten müssen heute Unmengen an Daten speichern können. Für die Hersteller wird das langsam zum Problem: Mit den bisherigen Materialien ist noch mehr Leistung kaum herauszuholen. Das wollen die Universitäten Duisburg-Essen und Uppsala (Schweden) sowie Seagate, ein weltweit führender Anbieter von Festplatten, ändern. Sie wollen ultradünne Schichtstrukturen entwickeln, die eine stärkere Magnetisierung erlauben - ohne die geht es nämlich beim Schreiben und Lesen von Informationen nicht. Ihr Projekt NU-MATHIMO (New Materials for High Moment Poles and Shields) wird in den kommenden vier Jahren mit einer Million Euro von der EU gefördert.

Herkömmliche Festplatten haben eine magnetische Aufzeichnungstechnik. Dabei ordnet der Schreib-/Lesekopf die magnetischen Einheiten auf der Plattenoberfläche senkrecht an und liest jede einzelne Polarisierung wieder aus. Um die Speicherdichte zu erhöhen, muss alles kleiner werden - Kopf wie Bits -, das Magnetfeld darf allerdings nicht schwächer werden. Denn sonst gehen Informationen verloren. Also benötigt man Materialien, die sich stärker magnetisieren lassen.

Genau hier arbeiten die drei Partner zusammen: Experimentalphysiker der UDE werden die besondere Synchrotronstrahlung an verschiedenen Großforschungsanlagen wie ESRF in Grenoble oder BESSY II in Berlin nutzen, um neue Schichtsysteme aus Eisen, Chrom und seltenen Erden zu untersuchen. Das Team um Professor Dr. Heiko Wende hat langjährige Erfahrung auf diesem Gebiet. Physiker Dr. Biplab Sanyal aus Uppsala wird mit theoretischen Berechnungen dazu beitragen, die experimentellen Erkenntnisse zu verstehen und Vorhersagen zu machen. Entwickler von Seagate hingegen werden dann die neuen Materialien für die industrielle Anwendung testen.

Das Projekt wird im EU-Programm "Industry-Academia Partnerships and Pathways (IAPP) - Marie Curie Actions" gefördert. Dieses will die europäische Industrie gegenüber Asien und den USA dadurch konkurrenzfähiger machen, dass sie von dem Know-how an Europas Universitäten und den Großforschungsanlagen profitiert.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution801

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Duisburg-Essen, Ulrike Bohnsack, 28.11.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. November 2013