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MELDUNG/072: Europarat - Inters*x-Genitalverstümmelungen bestrafen (zwischengeschlecht.org)


Zwischengeschlecht.org
Menschenrechte auch für Zwitter! - Pressemitteilung vom 7. Oktober 2013

Europarat: Inters*x-Genitalverstümmelungen bestrafen - Proteste gg. Verstümmler-Weltkongress "WOFAPS 2013", Berlin 13.-15.10.



Zwischengeschlecht.org begrüßt die klare Resolution 1952 (2013) des Europarates inkl. Forderung nach gesetzgeberischen Maßnahmen - und organisiert 5 friedliche Proteste gegen den "4th World Congress of Pedo Surgeons" ab nächsten Sonntag im bcc Berlin.

Europarat: Inters*x-Genitalverstümmelungen unter Strafe stellen

Der Europarat beschloss letzte Woche mit komfortabler Mehrheit eine starke Resolution, die Inters*x-Genitalverstümmelungen unmissverständlich verurteilt und konkrete gesetzgeberische Maßnahmen fordert um "sicher[zu]stellen", dass "Inters*x-Menschen" künftig NICHT MEHR "im Kindesalter unnötigen medizinischen oder chirurgischen Behandlungen unterworfen [werden], die kosmetisch sind, statt gesundheitlich lebenswichtig", und stattdessen endlich "körperliche Unversehrtheit, Autonomie und Selbstbestimmung für Betroffene [zu] garantieren".

Der Europarat folgt mit dieser menschenrechtlich sinnvollen, klaren Unterscheidung zwischen medizinisch notwendigen vs. kosmetischen Eingriffen inkl. der ausdrücklichen Forderung nach gesetzgeberischen Maßnahmen dem Vorbild der Schweizerischen Nationalen Ethikkommission (NEK-CNE) und des UN-Sonderberichterstatters über Folter. Auch Zwischengeschlecht.org hatte dazu Europarats-Mitglieder mit Fakten versorgt.

5 Friedliche Proteste gegen Intersex-Genitalverstümmler, Berlin 13.-15.10.

Ab nächstem Sonntag lädt im bcc Berliner Congress Center der Welt-Dachverband der KinderchirurgInnen zum "4th World Congress of the World Federation of Associations of Pediatric Surgeons (WOFAPS 2013)".

Dazu werden Inters*x-GenitalverstümmlerInnen aus 84 Ländern erwartet, darunter der berüchtigte US-Chirurg Prof. Dr. John Gearhart (Baltimore), dessen zynischer Spruch zur Rechtfertigung "verweiblichender" Klitorisamputationen "Es ist einfacher, ein Loch zu graben, als einen Mast zu bauen" ("It's easier to dig a hole, than to build a pole") bis heute weltweit für Empörung sorgt und schon vielen Menschen die Augen für das menschenrechtstwidrige Treiben der Inters*x-BehandlerInnen öffnete.

Weiter in Berlin vertreten: Die US-PädiaterInnenvereinigung "AAP", vor deren Jahresversammlung am 26.10.1996 in Boston vor 16 Jahren die allererste friedliche Zwitter-Protestaktion stattfand - weshalb seit 2004 jeweils um den 26. Oktober zum "Inters*x Awareness Day" weltweit mit Veranstaltungen, Aktionen und Friedlichen Protesten auf diese andauernden Menschenrechtsverletzungen hingewiesen wird.

Auch aus Deutschland, Österreich und der Schweiz strömen scharenweise berüchtigte VerstümmlerInnen an die "WOFAPS 2013" - u.a. die insgesamt 4 in Deutschland bislang vorgesehenen "DSD-Verstümmelungs-Kompetenzzentren", eine der Uni-Kinderchirurgien wird sich im bcc Berlin laut Programm am Dienstag 15.10. um 04:35 zum x-ten Male brüsten, "schon mehr als 600 kosmetische Klitorisverkürzungen an Kindern" eigenhändig verbrochen zu haben (2012 waren es noch "mehr als 500").

Ethische und menschenrechtliche Aspekte der kosmetisch-chirurgischen "Genitalkorrekturen" im Kindesalter oder gar Stimmen Betroffener sind dagegen am "4. Weltkongress" einmal mehr nicht vorgesehen.

Wir wollen bei diesen täglichen Genitalverstümmelungen vor unserer Haustüre nicht mehr länger tatenlos zusehen!

Zwischengeschlecht.org wird vor Ort in Berlin informieren - und vor dem GenitalabschneiderInnen-Kongress "WOFAPS 2013" sowie vor der lokalen Kinder-VerstümmlerInnen-Klinik "Charité" nicht weniger als 5 Friedliche Protestaktionen durchführen.

→ alle Termine via Weblog Zwischengeschlecht.info

Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 7. Oktober 2013
Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org
E-Mail: presse_at_zwischengeschlecht.info
Internet: http://zwischengeschlecht.org
Regelmässige Updates: http://zwischengeschlecht.info


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Oktober 2013