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MELDUNG/248: Zustimmung des Bundesrates zum kleinen Behindertenausweis erwartet (Lebenshilfe)


Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V.
Pressemitteilung: 09.05.2012

Lebenshilfe erwartet Zustimmung des Bundesrates zum kleinen Behindertenausweis



Berlin. Der Bundesrat wird sich am kommenden Freitag, 11. Mai, mit einem neuen scheckkartengroßen Ausweis für die rund sieben Millionen schwerbehinderten Menschen in Deutschland beschäftigen. Seit Jahren setzen sich Menschen mit und ohne Behinderung in der Lebenshilfe dafür ein, dass der etwa postkartengroße Schwerbehindertenausweis samt Beiblatt und Wertmarke kleiner und einfacher wird. Werkstattmitarbeiter und Bewohner von Wohnstätten haben dazu weit mehr als 20.000 Unterschriften gesammelt, Briefe geschrieben und Gespräche geführt. Dies wurde ganz besonders vom Lebenshilfe-Bundesvorsitzenden Robert Antretter gerade im Kontakt mit Politikerinnen und Politikern vorangetrieben. Jetzt ist das Ziel greifbar nahe.

In einer Vorlage zum Tagesordnungspunkt 58 (Drucksache 184/12) empfiehlt der Ausschuss für Arbeit und Sozialpolitik dem Bundesrat, der Einführung des kleineren Behindertenausweises zuzustimmen. "Einen Rückzieher werden die Ministerpräsidenten nun nicht mehr machen", ist sich Robert Antretter sicher. Er appelliert an die Länder, die Verordnung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zügig anzupacken und nicht die volle Umsetzungszeit bis Januar 2015 auszuschöpfen.

Warum Menschen mit Behinderung nicht mehr länger warten wollen, erklärt Achim Giesa aus Bremen: "Die Leute gucken immer so groß, wenn ich den Ausweis vorzeige. Das fällt doch auf! Der Ausweis soll so klein sein wie der neue Personalausweis. Das geht doch auch!" Der Norddeutsche vertritt sein Bundesland im Rat behinderter Menschen der Bundesvereinigung Lebenshilfe. Innerhalb der Lebenshilfe Bremen gehört er zudem der Vereinigung "WIR sind die Aktiven und reden mit" an. "WIR" hat die Aktion für einen Behindertenausweis im Scheckkartenformat bundesweit ins Rollen gebracht.

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Die Lebenshilfe in Zahlen

Seit 1958 hat sich die Lebenshilfe in Deutschland mit rund 135.000 Mitgliedern in 523 örtlichen Vereinigungen zur größten Selbsthilfeorganisation für geistig behinderte Menschen und ihre Angehörigen entwickelt. Die Lebenshilfe ist Träger oder Mitträger von mehr als 3200 Einrichtungen und Diensten.

Dazu zählen: 227 Frühförderstellen, 329 Kindergärten und Kinderkrippen (für Kinder von 0 bis 3 Jahre), 118 Schulen und Tagesförderstätten, 491‍ ‍Werkstätten (auch mit integrativen Arbeitsangeboten), 163 Fortbildungs- und Beratungsstellen, 301 Sport-, Spiel- und Freizeitprojekte, 854 Wohnstätten und Wohngruppen, 221 Familienentlastende Dienste (Entlastung der Familien durch die Betreuung behinderter Angehöriger mit gleichzeitiger Förderung).

Dort werden rund 170.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene betreut und gefördert.

Etwa 60.000 hauptamtliche und 15.000 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lebenshilfe sind mit diesen Aufgaben betraut.

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Quelle:
Pressemitteilung: 09.05.2012
Herausgeber: Bundesvereinigung Lebenshilfe
für Menschen mit geistiger Behinderung e.V.
Leipziger Platz 15, 10117 Berlin
Peer Brocke, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 030 / 20 64 11 -140, Fax: 030 / 20 64 11 -240
E-Mail: presse@lebenshilfe.de
Internet: www.lebenshilfe.de; www.lebenshilfe-aktiv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Mai 2012