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MESSE/203: REHACARE 2015 - Starke Impulse für ein selbstbestimmtes Leben (Messe Düsseldorf GmbH)


Messe Düsseldorf GmbH - Pressemitteilung vom 17. Oktober 2015

REHACARE 2015 Düsseldorf: Starke Impulse für ein selbstbestimmtes Leben


Die internationale Fachmesse REHACARE 2015 in Düsseldorf, die am Samstag, 17. Oktober 2015, endete, war vier Tage lang lebendiger Treffpunkt von fast 39.000 Besuchern, die sich über Hilfen für ein selbstbestimmtes Leben mit Behinderung, bei Pflegedarf und im Alter informierten. 754 Aussteller aus 37 Ländern stellten Betroffenen, ihren Angehörigen und einem internationalen Fachpublikum ihre Neuheiten und Weiterentwicklungen rund um Rehabilitation und Pflege vor. Mehr als 100 Verbände und Organisationen aus Selbsthilfe und Sozialwirtschaft standen mit Beratungsleistungen zur Verfügung und diskutierten aktuelle behinderten- und gesundheitspolitische Fragen.

Die REHACARE präsentierte sich in diesem Jahr wieder turnusmäßig mit einem Angebotsspektrum, das mit dem des Jahres 2013 vergleichbar ist. Damals kamen 43.500 Besucher in die Düsseldorfer Messehallen.

"Auch wenn die Besucherzahl unter dem Niveau des Jahres 2013 liegt: Die REHACARE findet immer ihr Publikum, unabhängig von quantitativen Aspekten. Sie ist mit ihrem jährlichen Turnus eine verlässliche Informationsquelle sowohl für internationale Branchenprofis als auch für Betroffene, vor allem hier in Nordrhein-Westfalen. Wir leisten mit dieser Fachmesse einen wichtigen Beitrag zu Sicherung und Ausbau von sozialer Teilhabe, Selbstbestimmung und Pflege in Würde und damit zu den zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit", so Joachim Schäfer, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, zum Stellenwert der REHACARE. "In Sachen Internationalität hat das Angebot der REHACARE 2015 wie immer die Maßstäbe gesetzt. Die überwiegend mittelständischen Unternehmen aus allen Teilen der Welt konnten unsere Besucher mit innovativen Lösungen für nahezu jeden Lebensbereich und jede Behinderung überzeugen."

Nach Aussage der Bundesarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE, Düsseldorf, ist keine Messeveranstaltung so fest bei Menschen mit Behinderung, Pflegebedarf und chronischen Krankheiten verankert wie die REHACARE. Sie ist das "alljährliche bundesweite Familientreffen von Betroffenen und ihren Angehörigen", meint Wolfgang Tigges, Stellvertretender Bundesgeschäftsführer der BAG SELBSTHILFE. "Die Besucher an unseren Ständen kommen aus allen Teilen Deutschlands, um sich zu treffen, Erfahrungen auszutauschen und sich bei Fragen zur Hilfsmittelversorgung beraten zu lassen."

Beim umfangreichen Fach- und Vortragsprogramm der BAG SELBSTHILFE trafen vor allem die Reform des Gleichstellungsgesetzes und die Zielvereinbarungen zur Schaffung von Barrierefreiheit den Nerv der Betroffenen. "Diese Themen haben für Menschen mit Behinderung existenzielle Bedeutung. Es geht hier um die Einlösung des Anspruchs auf vollständige Inklusion, wie er in der UN-Behindertenrechtskonvention verbrieft ist", erläutert Wolfgang Tigges.

Ein neues Angebot der REHACARE war der Hilfsmittel-Kummerkasten: Betroffene und Angehörige konnten ihre Probleme und Erfahrungen bei der Hilfsmittelversorgung mit Hilfe eines Fragebogens online schildern. Während der Laufzeit standen Kummerkästen auch in den Messehallen zur Verfügung. Die Aktion war ein voller Erfolg: Die Diskussionsrunde am Samstag zum Thema "Hilfsmittel: Verordnung - Bewilligung - Verweigerung", in der Experten zu den Fragen und Themenkomplexen Stellung nahmen, zog viele Betroffene in das REHACARE-Forum.

Trend in der Fachmesse: Die internationalen Aussteller nutzen die REHACARE zunehmend auch als Präsentationsplattform für zukunftsweisende Produktkonzepte und stellen Prototypen vor, die kurz vor der Marktreife stehen.

Die PARAVAN GmbH aus Pfronstetten-Aichelau, Spezialist für angepasste Automobil-Umbauten und Technologieführer bei Systemen für autonomes Fahren, zeigte das erste automatisch in eine Garage ein- und ausparkende Fahrzeug für mobilitätseingeschränkte Menschen. Wer im Rollstuhl sitzt, hat in engen Garagen in den seltensten Fällen eine Chance, das Auto selbstständig zu verlassen und damit auch ein- und auszuparken. Das neue System ist noch nicht am Markt erhältlich, zeigt aber, "welche neuen Freiräume sich Autofahrern mit Behinderung in naher Zukunft eröffnen werden", so Wolfgang Glauner, Mitglied der Geschäftsleitung der PARAVAN GmbH. "Wir sind ein Unternehmen, dass jedes Jahr mit Neuerungen auf den Markt kommt, die wir zeitnah vorstellen möchten. Die REHACARE bietet uns dazu Gelegenheit. Sie ist für uns eine wichtige Plattform, um im Dialog mit unseren Endkunden und internationalen Fachhändlern zu bleiben."

Kurz und knapp dot heißt ein südkoreanisches Start-up-Unternehmen, das bei der REHACARE eine bahnbrechende Neuheit präsentierte, eine Smartwatch für blinde Menschen. Sie hat ein Display mit Blindenschrift, kann zudem mit den Betriebssystemen iOS und Android kommunizieren und Nachrichten vom Smartphone empfangen und beantworten. Die Innovation wird 2016 erhältlich sein. "Wir sind nach Düsseldorf gekommen, um den Markt für dieses neue Produkt zu erkunden, es potenziellen Nutzern vorzustellen und internationale Distributoren zu finden. Aber auch, um neue Anwendungsfelder auszumachen und mit Fachleuten über Zukunftsprodukte für blinde und sehgeschädigte Menschen zu reden. Und wir sind auf große Resonanz gestoßen", erläutert Managing Director Chris Withers Green die Gründe für die Beteiligung des Unternehmens an der REHACARE.

Sehr gut angenommen wurde auch das erweiterte Informations- und Weiterbildungsprogramm rund um die häusliche Pflege im Forum Leben mit Pflege@home. Mehr als 200 Besucher nahmen an den Vorträgen und Seminaren der Pflegeakademie Niederrhein teil. "Der Zuspruch hat unsere Erwartungen weit übertroffen", so Heike Senge, Geschäftsführerin der Pflegeakademie. "Wir konnten mit unseren Themen sowohl professionelle Pflegekräfte als auch pflegende Angehörige begeistern. Es gab intensive Diskussionen, vor allem mit pflegenden Angehörigen, die über ihre Erfahrungen sprachen und viele Fragen stellten."

Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen beteiligte sich in diesem Jahr mit einem breiten Informationsangebot an der REHACARE unter Federführung des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter. "Wir wollen Menschen Mut machen, sich rechtzeitig mit Themen wie Alter, Pflege oder Demenz zu beschäftigen. Denn wer auch bei Unterstützungsbedarf noch so lange wie möglich weitgehend selbstbestimmt leben will, muss frühzeitig die richtigen Weichen stellen", erklärte Gesundheitsministerin Barbara Steffens im Vorfeld der Messe. Auf einem gemeinsamen Stand der Landesregierung waren auch die Ministerien für Arbeit, Integration und Soziales, für Schule und Weiterbildung, für Klima, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz sowie die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW vertreten. Vorgestellt wurden Projekte und Angebote des Landes mit dem Ziel, eine inklusive Gesellschaft zu fördern. Das Ministerium für Pflege und Alter stellte das Leben mit Demenz in den Mittelpunkt.

Besonders interessiert waren die REHACARE-Besucher auch in diesem Jahr wieder an Alltagshilfen und an allem, was Menschen mit Behinderung bewegt: Rollstühle, Fahrgeräte und Gehhilfen.

Der Behinderten- und Rehabilitationsportverband Nordrhein-Westfalen (BRSNW) begeisterte mit dem REHACARE-Sport Center und informierte dort vier Tage lang über die vielfältigen Möglichkeiten, mit Behinderung und im Alter aktiv und fit zu bleiben.

Die nächste REHACARE findet in Düsseldorf vom 28. September bis 1. Oktober 2016 statt.

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Quelle:
Pressemitteilung: Düsseldorf, 17. Oktober 2015
Messe Düsseldorf GmbH
Stockumer Kirchstr. 61
40474 Düsseldorf - Germany
www.messe-duesseldorf.de
www.messe-duesseldorf.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Oktober 2015

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