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POLITIK/449: Pakt für Ausbildung für Jugendliche mit Behinderung (Silvia Schmidt, SPD)


Silvia Schmidt, MdB - 30. Juni 2009
Behindertenbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion

Silvia Schmidt schlägt Pakt für Ausbildung für Jugendliche mit Behinderung vor


"Ich schlage vor, dass die Bundesregierung gemeinsam mit den Betroffenen, den Kosten- und Leistungsträgern sowie den Unternehmen einen Pakt für Ausbildung schließt, um mehr jungen Menschen mit Behinderung eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Gleichwertige Ausbildung ist der Schlüssel zu einer inklusiven Arbeitswelt, in der Menschen mit Behinderung nicht nur für Hilfsarbeiten, sondern für gleichwertige und qualifizierte Arbeit benötigt werden", so die Behindertenbeauftragte der SPD-Fraktion im Bundestag anlässlich einer Anhörung zum Thema berufliche Teilhabe behinderter Menschen.

"Ein Ausbildungspakt muss her, der alle fachlichen, politischen und gesellschaftlichen Kräfte zu einer Offensive für die Zukunft junger Menschen mit Behinderung vereint", so die Abgeordnete.

Die Umsetzung der UN-Konvention wird nach Ansicht der Politikerin ein langer Prozess sein, der aber keinesfalls bedeute, dass Werkstattarbeitsplätze wegfallen werden. Er bringt über die vorhandenen Möglichkeiten zur Teilhabe die Chance, mittels gleichwertiger Ausbildung in und außerhalb der Werkstätten sowie bedarfsgerechter Assistenz einen Platz auf dem Arbeitsmarkt zu finden: "Der Arbeitsmarkt braucht qualifizierte und engagierte junge Menschen. Wegen der Alterung der Bevölkerung noch mehr als bisher. Junge Menschen mit Behinderung brauchen Perspektiven, wie sie die Hürde überwinden können, von der Sonderwelt der Förderschulen in die "normale" Ausbildungs- und Arbeitswelt zu kommen. Diese Hürden wollen wir niederreißen und damit den kommenden Generationen junger Menschen mit Behinderung ein Stück "Inklusion" - Dabei sein von Anfang an - mitgeben." Mit dem Gesetz zur Unterstützten Beschäftigung sei dies schon im Ansatz gelungen aber es müsse weiter gehen, sagt Schmidt.

Schmidt weiter: "Die SPD-Fraktion hat vor Jahren den Denkprozess angestoßen, wie mehr Ausbildung und Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt möglich wird. Als erste Fraktion im Bundestag haben wir 2006 gefragt, was ist mit Außenarbeitsplätzen und virtuellen Werkstätten? Wie kann man Integrationsunternehmen stärken? Wie kann man die Betroffenen dabei einbeziehen? Welche Rolle sollen die Werkstätten zukünftig spielen, welche wollen sie spielen? Die Antworten darauf haben wir im Ansatz schon gefunden, wir haben jetzt in der kommenden Legislatur den Auftrag, diese Antworten umzusetzen. In der Eingliederungshilfe und auch in ein Engagement für mehr unterstützte betriebliche Ausbildung".


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Quelle:
Pressemitteilung: 30.06.2009
Silvia Schmidt, MdB
Behindertenbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion
Deutscher Bundestag, Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Tel (030) 227 73109, Fax (030) 227 76627
E-Mail: silvia.schmidt@bundestag.de
Internet: www.silviaschmidt.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Juli 2009