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SPORT/368: 60 Jahre Deutscher Behindertensportverband - "Barrierefreiheit in den Gedanken" (DOSB)


DOSB-Presse Nr. 37 / 13. September 2011
Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

60 Jahre DBS: "Barrierefreiheit in den Gedanken"

Bei der Jubiläumsfeier des Deutschen Behindertensportverbandes nennt Bundespräsident Wulff den Sport Schrittmacher für Inklusion


(DOSB-PRESSE) Bundespräsident Christian Wulff hat bei der Feier zum 60. Geburtstag des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) in Berlin Sport als bestes Mittel für die Gleichbehandlung von Behinderten genannt. Er prangerte zugleich bestehende Missstände in der Gesellschaft an und warb dafür, den Begriff Inklusion, also die Einbeziehung von Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft, mit aller Konsequenz zu verwenden. "Wer ihn ernst nimmt, beschreibt damit einen echten Paradigmenwechsel", sagte Wulff. "Nicht mehr die Behinderten sind diejenigen, die sich anpassen oder einfügen müssen, sondern umgekehrt."

Ausgrenzung finde immer noch statt, sagte der Bundespräsident, "mal mit sichtbaren, mal mit unsichtbaren Hürden. Wirklich barrierefrei sind weder alle unsere Gebäude, noch alle unsere Gedanken".

Eine Gleichbehandlung der Behinderten und Nichtbehinderten müsse vor allem in den Köpfen der Menschen beginn. "Oft ist auch Gedankenlosigkeit die Ursache für Diskriminierung, weil die Welt der sogenannten Gesunden nicht sensibel genug ist für jene, die anders sind", sagte der Bundespräsident. "Was der Gesellschaft an dieser Art von Sensibilität fehlt, lässt sich nicht per Gesetz oder Konvention festschreiben. Diese Lücke kann nur eine kulturelle Leistung füllen." Der Sport könne hierfür Schrittmacher sein.

Auch DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher verwies auf eine eine programmatische Positionsbestimmung seines Verbandes, die als "Berliner Erklärung" den bestehenden Grundsatzpapieren hinzugefügt werde. Sie solle "Richtschnur für die Arbeit des DBS im nächsten Jahrzehnt" sein. Wichtiger Punkt sei auch hier, das Konzept der Inklusion zu erfüllen. "Der DBS ist kein Bittsteller", sagte Beucher, "sondern vollwertiger Entscheidungsträger in allen Belangen, die zu seinen Kompetenzen gehören." Der DBS werde nicht locker lassen, bis seine Grundgedanken von allen Menschen in der Gesellschaft und von der Politik voll anerkannt und beherzigt werden."

Der Präsident des Internationalen Paralmypischen Committee (IPC), Sir Philipp Craven, hob die "Schlüsselrolle" hervor, die der DBS in der weltweiten paralympischen Bewegung einnehme. Deutschland habe eine lange und stolze Geschichte bei der Förderung für Menschen mit Behinderungen vorzuweisen.


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 37 / 13. September 2011, S. 8
Der Artikel- und Informationsdienst des
Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. September 2011