Heute ist der letzte Tag der 9. Vertragsstaatenkonferenz zur UN-Behindertenrechtskonvention in New York. Die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Verena Bentele, hat hierfür eine Veranstaltung initiiert mit dem Thema "The Paralympic Games as a Driver for Sustainable and Inclusive Development" (Die Paralympischen Spiele als Motor für nachhaltige und inklusive Entwicklung). Die Veranstaltung im Format einer Podiumsdiskussion findet in Kooperation mit Vertretern aus Brasilien und Australiern heute Mittag (amerikanische Zeit) statt.

Bentele, die Mitglied in der Hall of Fame des Paralympischen Sports ist, hat ihre persönliche Teilnahme an der Veranstaltung abgesagt, um den Gesetzgebungsprozess zum Bundesteilhabegesetz in Berlin zu begleiten. Die ehemalige Leistungssportlerin betonte jedoch, wie sehr ihr das Thema und das von ihr initiierte Side-Event am Herzen liegen: "Bei sportlichen Großereignissen wie den Paralympics blickt eine breite Öffentlichkeit auf die Fähigkeiten und Möglichkeiten von Menschen mit Behinderungen. Als Sportlerin habe ich selbst außerdem erlebt, wie sich die Barrierefreiheit einer Stadt verändert hat. Beispielsweise wurden Wohnmöglichkeiten geschaffen oder der öffentliche Nahverkehr barrierefrei ausgebaut."

Moderieren wird die Veranstaltung Theresia Degener, welche 2014 erneut und zudem als einzige Frau in den UN Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen gewählt wurde. Auf dem Podium werden neben der deutschen Juristin und Wissenschaftlerin auch Willi Lemke, Sonderberater des UN-Generalsekretärs für Sport im Dienste von Frieden und Entwicklung, Kathleen O‹Kelly-Kennedy, australische Rollstuhlbasketballerin und Paralympionikin sowie Timothy Davis, Professor für Behindertensport an der Cortland University, vertreten sein.

Die Beauftragte sieht die Vertragsstaatenkonferenz zur UN-Behindertenrechtskonvention als wichtigen Ort des internationalen Austauschs und des voneinander Lernens. Themen in diesem Jahr sind beispielsweise das Herausführen von Menschen mit Behinderungen aus der "Armutsfalle" und echte Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderungen. Bentele schickte für die Podiumsdiskussion eine Videobotschaft, in der sie sagte, dass die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention ein weltweit wichtiges Anliegen sei, das auch die deutsche Gesetzgebung bestimmen solle. Die Veranstaltung "The Paralympic Games as a Driver for Sustainable and Inclusive Development" wird heute, am 16. Juni 2016, zwischen 19.45 Uhr und 21.00 Uhr deutscher Zeit per Livestream übertragen: hier.

Hintergrund:
Die UN-Behindertenrechtskonvention (Convention on the Rights of Persons with Disabilities - CRPD) ist ein Menschenrechtsübereinkommen der Vereinten Nationen, das am 13. Dezember 2006 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen beschlossen wurde und am 3. Mai 2008 in Kraft getreten ist. Die UN-BRK umfasst neben der Bekräftigung allgemeiner Menschenrechte eine Vielzahl spezieller, auf die Lebenssituation behinderter Menschen abgestimmte Regelungen. Deutschland hat die UN-BRK im Jahr 2009 unterzeichnet. Die Vertragsstaaten treten dieses Jahr zum neunten Mal zusammen, um Angelegenheiten im Zusammenhang mit der UN-BRK zu behandeln.

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