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FINANZEN/1204: Berliner "Kunst-Rochade" - Letzter Schritt vor dem ersten


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 12. Juli 2012

Berliner "Kunst-Rochade": Letzter Schritt vor dem ersten



Anlässlich der im Nachtragshaushalt für 2012 genehmigten Umgestaltung der Berliner Gemäldegalerie zu einer Galerie des 20. Jahrhunderts erklärt Agnes Krumwiede, Sprecherin für Kulturpolitik:

Die Bewilligung von 10 Millionen Euro für die Umgestaltung ist voreilig. Die schwarz-gelbe Koalition setzt hier den letzten Schritt vor dem ersten, denn die Finanzierung einer neuen Herberge für die Alten Meister in einem Neubau auf der Museumsinsel ist noch ungewiss. Die dafür benötigten 150 Millionen Euro sind mit einem Sperrvermerk versehen. Bis die Alten Meister in ihrer Vollständigkeit auf der Museumsinsel gezeigt werden könnten, würde eine lange Übergangszeit vergehen.

Anstatt die Alten Meister zu "entwurzeln", sollten zunächst unterschiedliche und eventuell sparsamere Optionen neu beraten werden. Berlin benötigt eine Lösung sowohl für die "Galerie des 20. Jahrhunderts" als auch für die Alten Meister - ohne dem Museumspublikum über Jahre hinweg Kunstwerke vorzuenthalten. Bevor keine angemessene Heimat für die Alten Meister erbaut wurde, kann es keine "Kunst-Rochade" zwischen Alt und Neu geben.

Die Leidenschaft, mit der der Kulturstaatsminister um diese Millionen für Ausstellungsräume großer Kunstwerke kämpft, sollte er auch für eine Ausstellungszahlung an Bildende Künstlerinnen und Künstler investieren. Künstlerförderung ist für nachfolgende Generationen genauso wichtig wie Investitionen in die öffentlich zugängliche Kunst.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 12. Juli 2012, Nr. 0636/12
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Juli 2012