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UMWELT/1275: Tiere sind kein Rohstoff - Alternativen zum Tierversuch fördern


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 23. April 2012

Tiere sind kein Rohstoff - Alternativen zum Tierversuch fördern



Zum internationalen Tag zur Abschaffung von Tierversuchen am 24. April 2012‍ ‍erklärt Undine Kurth, parlamentarische Geschäftsführerin und Sprecherin für Tierschutz:

Die Forderung nach einer deutlichen Reduzierung von Tierversuchen ist leider nach wie vor hoch aktuell. Viel zu viele Tiere werden immer noch als "billiger Rohstoff" für Forschungszwecke angesehen. In der Konsequenz verzeichnen wir bei der Verminderung, Vermeidung und Verbesserung von Tierversuchen nicht die Fortschritte, die gebraucht werden. Im Gegenteil: Die Zahl der verwendeten Tiere hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt und liegt bei mehr als 2,8 Millionen Tieren.

Die Bundesregierung sieht im Ausbau des Forschungsstandorts Deutschland eine Ursache für diesen Anstieg. Daraus ergibt sich für uns, dass die wissenschaftlichen Anstrengungen zur Erforschung von Alternativmethoden offensichtlich mit der Forschungsentwicklung nicht Schritt halten. Wir unterstützen daher die Forderung nach einem nationalen Kompetenzzentrum für tierversuchsfreie Methoden.

Zudem muss die Bundesregierung auch den nötigen rechtlichen und politischen Druck aufbauen, um den Trend des Tierverbrauchs für wissenschaftliche Zwecke endlich umzukehren. Wir fordern einen gesetzlichen Auftrag an Bund und Länder, die Entwicklung, Validierung und den Einsatz von Alternativen zu Tierversuchen voranzutreiben.

Der vom Bundeslandwirtschaftsministerium vorgelegte Gesetzentwurf zur Umsetzung der EU-Tierversuchsrichtlinie zeigt deutlich: Bundesministerin Aigner füllt das Staatsziel Tierschutz nicht mit Leben. Es gibt kein klares Verbot von Tierversuchen mit Menschenaffen, die Tierschutzverbände bleiben nach wie vor in den Tierschutzkommissionen unterrepräsentiert und es gibt keinen gesetzlichen Anspruch, seinem Gewissen folgend, ein Studium ohne Tierversuche zu absolvieren. Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass es hier bald zu Verbesserungen im Sinne des Staatsziels Tierschutz kommt.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 23. April 2012, Nr. 0356
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. April 2012