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UMWELT/1657: Genmais - Drückerberger-Politik beenden


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 27. Januar 2017

Genmais: Drückerberger-Politik beenden


Zur heute ergebnislosen Abstimmung über neue EU-Genmais-Zulassungen in Brüssel, bei der die Bundesregierung sich der Stimme enthalten hat, erklärt Harald Ebner, Sprecher für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik:

Mit Drückeberger-Politik schiebt die Bundesregierung die unpopuläre Entscheidung an die EU-Kommission ab, die den Genmais am Ende zulassen muss, wenn nicht genügend Staaten dagegen votieren. Später wird es dann wieder heißen, an dieser 'EU-Entscheidung' könne man leider nichts ändern. Das ist unredlich, verantwortungslos und leistet EU-Verdrossenheit und Populismus Vorschub.

Die SPD zeigt sich mal wieder wankelmütig: Auf der einen Seite einer Ministerin Hendricks, die angeblich entschlossen gegen den Genmais ist, und auf der anderen Seite einer Bundestagsfraktion, die sich nicht traut, die gentechnikkritische Mehrheit im Bundestag zu nutzen. Die entspricht schließlich der breiten Mehrheit der Bürger, die Genmais auf Europas Äckern entschieden ablehnt. Das sollte sich die SPD zu Herzen nehmen und bei der nächsten Abstimmung im Berufungsausschuss ein deutsches Nein zum Genmais gegen Agrarindustrie-Minister Schmidt durchsetzen.

Wenn der Genmais am Ende zugelassen wird, wäre exakt der perfide Plan der Agrarkonzerne aufgegangen. Die Anbau-Ausnahmen, die sie im Vorfeld gönnerhaft auch Deutschland gewährt haben, sollten erklärtermaßen den bisherigen Widerstand gegen Gentechnik auf Europas Äckern brechen. Wenn dann immer mehr Gentech-Pflanzen auch in unmittelbaren Nachbarstaaten angebaut wird, ist es mit unsere Gentechnikfreiheit bald nicht mehr weit her. Pollen und Bienen, aber auch Saat- und Erntegut machen nicht halt an den offenen Grenzen eines gemeinsamen Binnenmarkts.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 27. Januar 2017
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Januar 2017

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