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WIRTSCHAFT/2355: Rösler soll sich nicht als Retter der Reeder aufspielen


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 15. Januar 2013

Rösler soll sich nicht als Retter der Reeder aufspielen



Zum Streit zwischen Bundesfinanzminister Schäuble und Bundeswirtschaftsminister Rösler über mögliche Nachzahlungen der Versicherungssteuer für Reeder erklärt Dr. Valerie Wilms, Berichterstatterin für maritime Politik:

Herr Rösler soll sich nicht als Retter der Reeder aufspielen. Bisher ist er beim Thema Schifffahrtskrise komplett abgetaucht. Es ist an der Zeit, dass er konkrete Vorschläge macht, wie die Reeder einen Weg aus der Krise finden. Wir brauchen eine echte Kooperationen und Zusammenschlüsse, die die Schlagkraft deutscher Reeder erhöhen. Bisher trauen sich die Reeder zu diesem Schritt nur begrenzt.

Sogenannte Einnahmepools der Schiffsgesellschaften sind Leistungen zwischen getrennten Unternehmen - und unterliegen damit wie andere Leistungen zwischen Unternehmen auch einer Besteuerung. Generelle Steuerfreiheit für die Schifffahrt darf es nicht geben.

Der Schifffahrtsbranche ist nur wirksam zu helfen, wenn sich die Reeder endlich dem Grundproblem stellen. Der Weg muss weggehen von den aus Steuerspargründen geschaffenen Einschiffgesellschaften hin zu einer unternehmerischen Gesamtverantwortung der Reeder. Das kann zum Beispiel über die Aufnahme aller vom jeweiligen Reeder betriebenen Schiffe in dessen konsolidierte Bilanz gelingen.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 15. Januar 2013, Nr. 0024/13
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Januar 2013