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AUSSEN/1252: Lage der Christen in Ägypten ist besorgniserregend


Pressemitteilung der CDU/CSU-Fraktion - 8. Juli 2013

Lage der Christen in Ägypten ist besorgniserregend

Sie dürfen nicht zu Opfern von Racheakten werden



Christen sind in Ägypten in den vergangenen Tagen Opfer von tödlichen Übergriffen geworden. Dazu erklärt der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder:

"Die Lage in Ägypten macht uns immer mehr Sorgen. Wir können an alle Parteien nur appellieren, keine Gewalt anzuwenden. Ein Bürgerkrieg muss unbedingt vermieden werden.

Wir beobachten gespannt vor allem die Situation der koptischen Christen, denen wir als Glaubensbrüder und -schwestern besonders nahestehen. Sie dürfen nicht zu Opfern von Racheakten werden. Die jüngsten Meldungen sind jedenfalls alarmierend. Die Militärführung muss alles unternehmen, um für ihren Schutz zu sorgen.

Von ausländischen Staaten erwartet die CDU/CSU-Bundestagsfraktion Zurückhaltung. Es ist nicht hilfreich, wenn zum Beispiel der türkische Außenminister nun recht einseitig Partei ergreift. Vielmehr muss sich die internationale Staatengemeinschaft bei allen Gruppen, die an den Konflikten in Ägypten beteiligt sind, dafür einsetzen, dass ein nationaler Versöhnungsdialog zustande kommt. Es ist die Stunde der Diplomatie, auch wenn sich die Ereignisse immer mehr zuspitzen."

Hintergrund:
Im Schatten der Ausschreitungen um die Entmachtung der Muslimbrüder sind nach Angaben der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in mehreren Teilen Ägyptens unbeteiligte Christen zur Zielscheibe heftiger Gewalt geworden. Danach starben dabei in der Ortschaft Nag Hassan im Gouvernement Luxor vier Kopten bei Übergriffen gegen die christliche Minderheit. Häuser und Geschäfte von Christen wurden ausgeraubt und angezündet, zahlreiche Kopten verließen aus Angst um ihr Leben den Ort, so die IGFM weiter. Auf der Sinai-Halbinsel in el-Arish erschossen maskierte Angreifer den koptischen Pfarrer Mina Cheroubim, als er seine Kirche in el-Arish in Nordsinai verließ.

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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Juli 2013