Pressemitteilung der CDU/CSU-Fraktion - 26. August 2016
Gemeinsames Gedenken an Schicksal der Russlanddeutschen weiter wichtig
75. Jahrestag der Deportationen in der Sowjetunion
Vor 75 Jahren begannen in der damaligen UdSSR die Deportationen der Russlanddeutschen. Dazu erklärt die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Menschenrechte und humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach:
"Die damaligen Ereignisse hinterließen tiefe Traumata in den Familien, unter denen die Nachfahren heute noch leiden - obwohl viele von ihnen längst in Deutschland leben und die jüngeren bereits hier geboren wurden. Deshalb bleibt es auch weiterhin notwendig, den Opfern und ihren Angehörigen beizustehen, indem wir gemeinsam an das Schicksal der Russlanddeutschen erinnern.
Nahezu alle Russlanddeutschen mussten schwerste Zwangsarbeit leisten. Mit der am 1. August 2016 in Kraft getretenen Richtlinie zur Entschädigung ehemaliger deutscher Zwangsarbeiter hat die Bundesregierung auch für die Russlanddeutschen ein wichtiges Signal der Solidarität gesendet. Sie würdigt damit das schwere Schicksal all jener Deutschen, die als Zivilpersonen zur Zwangsarbeit verpflichtet waren. Das ist ein spätes, aber wichtiges Zeichen, das uns bewusst macht, was viele Deutsche erleiden mussten, die unter meist unmenschlichen Bedingungen zur Zwangsarbeit herangezogen wurden."
Hintergrund:
Unmittelbar nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion erließ das
Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR am 28. August 1941 ein
Dekret 'Über die Umsiedlung der in den Rayons des Wolgagebiets
lebenden Deutschen?. Denn die deutschstämmige Bevölkerung wurde unter
den Pauschalverdacht gestellt, mit Deutschland zu kollaborieren. In
der Folge wurden die Wolgadeutschen nach Westsibirien und
Nordkasachstan deportiert. Dieser Erlass bedeutete den Beginn der
größten Odyssee in der Geschichte der Russlanddeutschen. Insgesamt
wurden rund eine Million Menschen deportiert. Schwerste Zwangsarbeit
in den Strafbataillonen der sogenannten Trudarmee kostete
Hunderttausende das Leben oder ihre Gesundheit.
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Quelle:
CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. August 2016
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