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BILDUNG/907: Meisterbrief und duale Ausbildung garantieren hohe Ausbildungsqualität


Pressemitteilung der CDU/CSU-Fraktion - 5. Dezember 2014

Meisterbrief und duale Ausbildung garantieren hohe Ausbildungsqualität

EU darf Meisterbrief nicht in Frage stellen



Am heutigen Freitag berät der Deutsche Bundestag den Koalitionsantrag "Der deutsche Meisterbrief - Erfolgreiche Unternehmerqualifizierung, Basis für handwerkliche Qualität und besondere Bedeutung für die duale Ausbildung". Hierzu erklären der wirtschafts- und energiepolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Joachim Pfeiffer, und die zuständige Berichterstatterin, Lena Strothmann:

"Der deutsche Meisterbrief ist die Basis für den Erfolg der dualen Ausbildung im Handwerk. Erst die Kenntnisse, die dem Handwerker in der Meisterschule vermittelt werden, befähigen ihn gleichzeitig zum erfolgreichen Unter-nehmer und Ausbilder. In über 130 Gewerken bilden Handwerksbetriebe rund 400.000 junge Menschen aus. Die Ausbildungsleistung des deutschen Handwerks ist, gemessen an der Gesamtbeschäftigtenzahl, mit acht Prozent mehr als doppelt so hoch wie in der Gesamtwirtschaft. Dabei sind nicht die zulassungsfreien Gewerke die Ausbildungsbetriebe, sondern mit rund 95 Prozent die Meisterbetriebe. Insbesondere diese Gewerke leisten damit einen großen Beitrag zur Fachkräftesicherung in unserem Land und zu der mit acht Prozent geringsten Jugendarbeitslosenquote in ganz Europa.

Vor diesem Hintergrund ist die aktuelle Transparenzinitiative der EU-Kommission, in der alle reglementierten Berufe überprüft werden, kritisch zu begleiten. Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Kommission unser duales System als "best practice" Beispiel lobt, es anderen Mitgliedstaaten im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit empfiehlt und gleichzeitig unseren Meisterbrief als Hemmnis für den Binnenmarkt scharf angreift. Wer den Meisterbrief in Frage stellt, legt gleichzeitig Axt an unser erfolgreiches Ausbildungssystem und gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes.

Klar muss sein: Ohne gut ausgebildete Fachkräfte werden wir den Fachkräftemangel nicht in den Griff bekommen. Nicht nur im Handwerk, auch in den übrigen Wirtschaftsbereichen wird sich in den nächsten Jahren die Fachkräftesituation verschärfen. Ohne die Fachkräfte werden wir allerdings unsere großen Zukunftsprojekte, wie die Energiewende oder die Digitalisierung, schlicht nicht "meistern" können. Die duale Ausbildung und der Meisterbrief gehören deswegen in Deutschland zusammen.

Wir begrüßen daher das klare Bekenntnis der Koalition zum Meisterbrief im Koalitionsvertrag. Auch der Bundesrat hat sich entsprechend positioniert. Das ist ein starkes Signal an Brüssel!

Wichtig ist, dass wir auch insgesamt die berufliche Bildung stärker fördern. Die Gleichwertigkeit von Meister und Bachelor muss gesellschaftliche Anerkennung finden. Die duale Ausbildung darf nicht zweite Wahl sein. Denn dieser Trend zur Akademisierung gefährdet den Fachkräftenachwuchs für die gesamte Wirtschaft. Gerade das Handwerk bietet viele individuelle Karrieremöglichkeiten - von der Ausbildung bis zum Studium oder der Selbständigkeit. Die hohe Abbrecherquote, insbesondere in den technischen Studiengängen beweist, dass ein Studium nicht immer der Königsweg ist. Deutschland braucht mehr Meister als Master!"

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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Dezember 2014