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WIRTSCHAFT/2172: Lebensmittel bewusster kaufen und konsumieren


Pressemitteilung der CDU/CSU-Fraktion - 23. April 2012

Lebensmittel bewusster kaufen und konsumieren

11‍ ‍Millionen Tonnen genießbarer Lebensmittel landen jährlich im Müll



Der Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat sich heute in einer öffentlichen Anhörung mit dem Thema Lebensmittelverschwendung beschäftigt. Dazu erklären die Verbraucherschutzbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Mechthild Heil, und die zuständige Berichterstatterin Carola Stauche:

"Der Umgang mit Lebensmitteln muss sich generell ändern. Durch Essensangebote im Überfluss haben Menschen verlernt, Lebensmittel richtig zu schätzen. Dies hat dazu beigetragen, dass in Deutschland laut einer Studie der Universität Stuttgart pro Jahr rund elf Millionen Tonnen noch genießbarer Lebensmittel im Müll landen. Nach Ansicht der Experten tragen für dieses Ausmaß an Verschwendung alle Akteure gleichermaßen Verantwortung. Um die Lebensmittelabfälle bis 2020‍ ‍zu halbieren, ist eine Zusammenarbeit von Industrie und Handel über Großverbraucher bis hin zu Privathaushalten notwendig.

Wie die Forscher aus Stuttgart herausgefunden haben, entfällt mit 61 Prozent die größte Menge an Lebensmittelabfällen auf Privathaushalte. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion setzt daher auf Verbraucheraufklärung und Ernährungsbildung, die bereits bei Kindern anfängt. Die Ernährungsbildung umfasst zum Beispiel Kochunterricht, die Vermittlung hauswirtschaftlicher Kenntnisse wie Einkaufs- und Bedarfsplanung und die richtige Lagerung von Lebensmitteln. Durch einen bewussteren Einkauf und Konsum von Lebensmitteln können Verbraucher dafür sorgen, dass weniger Essen im Abfall landet. Auch mehr Nähe zwischen Landwirtschaft und Verbrauchern verringert Verschwendung. Wer auf einem Bauernhof sieht, wie viel Arbeit und Qualität in einem Stück Fleisch steckt, wird erkennen, dass das Produkt zu wertvoll für den Abfalleimer ist.

Die Stellungnahmen der Sachverständigen haben gezeigt: Nur wenn entlang der Produktionskette vom Verbraucher bis zum Handel alle bereit sind, umzudenken und ihr Verhalten zu ändern, kann diese Aufgabe gelöst werden. Nur wenn die Wertschätzung für Lebensmittel wächst, kann die Verschwendung eingedämmt werden. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist überzeugt, dass dieses Ziel durch Aufklärung und Verbraucherbildung erreichbar ist. Mit der Kampagne ?Zu gut für die Tonne? und einer Informationsbroschüre zum Mindesthaltbarkeitsdatum hat Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner einen guten Anfang gemacht. Quer durch die Gesellschaft wurde eine breite Debatte angestoßen. Die Menschen wurden für das Problem der Lebensmittelabfälle sensibilisiert."


Hintergrund:

Elf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle werden jährlich in Deutschland entsorgt, wie eine Studie der Universität Stuttgart ergeben hat. Durchschnittlich wirft jeder Bundesbürger 81,5 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr weg. Pro Bürger wären etwa 53 Kilogramm jährlich vermeidbar, das entspricht einem Wert von 235 Euro, also etwa 15 Prozent der Haushaltsausgaben.

Vermeidbare Verschwendung kostet die Deutschen bis zu 21,6 Millionen Euro jährlich. Großverbraucher wie Gaststätten, Hotels oder Kantinen folgen mit nur 1,9 Millionen Tonnen Abfall, einem prozentualen Anteil von 17 Prozent, genauso wie die lebensmittelverarbeitende Industrie. Der Handel hat mit etwa fünf Prozent und umgerechnet etwa 550.000 Kilogramm Abfall pro Jahr die geringste Menge.

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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. April 2012