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ARBEIT/1585: Reguläre Vollzeitbeschäftigung wird für junge Menschen zum Auslaufmodell


DIE LINKE - Presseerklärung vom 8. Januar 2016

Reguläre Vollzeitbeschäftigung wird für junge Menschen zum Auslaufmodell


"Trotz der regelmäßigen Erfolgsmeldungen vom Arbeitsmarkt und der vermeintlich guten Wirtschaftslage werden normale Jobs gerade für junge Menschen immer mehr zum Auslaufmodell", erklärt Bernd Riexinger, Vorsitzender der Partei DIE LINKE.

"Fast die Hälfte der unter 25-Jährigen hat keine reguläre Vollzeitbeschäftigung. Sie sind vor allem befristet beschäftigt oder müssen sich mit Zeitarbeit, Teilzeit oder gar Minijobs durchschlagen. Jungen Menschen wir es dadurch die schwer gemacht, ihr Leben zu planen. Wer eine Familie will, muss sich dafür ohne eine auch nur halbwegs gesicherte Zukunftsperspektive entscheiden."

Bei den unter 25-Jährigen Beschäftigten arbeiten 46,4 Prozent in atypischen Arbeitsverhältnissen, bei den unter 35-Jährigen sind es immer noch 27,9 Prozent. Von besonderer Bedeutung sind Befristungen, die bei jüngeren Beschäftigten mehr als dreimal häufiger vorkommen. Das geht aus einer Umfrage im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hervor.

"Deswegen ist "Befristung und Leiharbeit stoppen!" eine der zentralen Forderungen der Kampagne "Das muss drin sein", mit der sich DIE LINKE für gute Arbeit und ein gutes Leben für alle einsetzt. Konkret müssen sachgrundlose Befristungen und Kettenbefristungen verboten werden. Spätestens jeder dritte Arbeitsvertrag beim gleichen Arbeitgeber muss ein unbefristeter Vertrag sein.

Wer jetzt glaubt, dass vor allem kleine Familienunternehmen - wie der Malermeister oder Elektriker um die Ecke - befristet einstellen, um kurzfristig größere Aufträge zu bewältigen oder weil sie dringend eine Elternzeit- oder Krankheitsvertretung brauchen, der täuscht sich gewaltig. Es sind gerade die großen Unternehmen mit über 1000 Beschäftigten, die mit 70 Prozent, und auch der der öffentliche Dienst mit 60 Prozent, die besonders häufig befristet einstellen. (IAB-Kurzbericht 14/2010 bzw. IAB-Betriebspanel 2012). Gerade der öffentliche Dienst hat eine Vorbildfunktion und besondere soziale Verantwortung und darf nicht Vorreiter bei der Deregulierung von Arbeit sein.

Daran zeigt sich, dass befristete Arbeitsverträge meistens keine vernünftigen Gründe haben, sondern dazu dienen den Kündigungsschutz zu umgehen und den Unternehmen Flexibilität auf Kosten der Beschäftigten zu ermöglichen. Hinter dem sogenannten Jobwunder steckt eine dramatische Verschlechterung der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten und die Bundesregierung findet darauf keine Antwort. Deswegen fordert DIE LINKE Befristung und Leiharbeit stoppen!"

Mit ihrer Kampagne "Das muss drin sein" stellt DIE LINKE bis 2017 fünf Kernforderungen für gute Arbeit und ein gutes Leben in den Mittelpunkt: Befristung und Leiharbeit stoppen; Mindestsicherung ohne Sanktionen statt Hartz IV; Arbeit umverteilen statt Dauerstress und Existenzangst; Wohnung und Energie bezahlbar machen sowie mehr Personal für Bildung, Pflege und Gesundheit.

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Quelle:
Partei DIE LINKE - Pressemitteilung vom 8. Januar 2016
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Internet: www.die-linke.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Januar 2016

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