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AUSSEN/1100: Irak - Waffenexporte in die Region stoppen


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 12. Juni 2014

Jan van Aken: Irak: Waffenexporte in die Region stoppen



"Der Vormarsch der Radikalislamisten in Irak und Syrien ist furchterregend und droht die ganze Region vollends zu destabilisieren. Aber auch die Bundesregierung und NATO sind daran mitschuldig. Viel zu lange haben sie ein doppeltes Spiel betrieben. Sie haben die Golfstaaten Katar und Saudi-Arabien, Länder, die islamistische Terroristen offensiv unterstützen, mit Waffen aus Deutschland beliefert. Im letzten Jahr lagen sie auf Platz zwei und vier der Top-Empfänger deutscher Rüstungsexporte. Die Bundesregierung muss sofort alle Rüstungslieferungen an Katar und Saudi-Arabien einstellen", so Jan van Aken, außenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, zur aktuellen Entwicklung in der Krise im Irak-Krise. Van Aken weiter:

"Wer jetzt einer Militärintervention das Wort redet vergisst, dass die Gründung und das Erstarken von ISIS das Ergebnis einer solchen Militärintervention ist. Weder in Afghanistan noch im Irak werden sich radikalislamistische Kräfte militärisch bekämpfen lassen. Die Stärke von ISIS im Irak rührt nicht zuletzt daher, dass sie mittlerweile von sehr vielen Sunniten im Land toleriert oder unterstützt werden, die sich zu Recht durch die sektiererische Politik des Maliki-Regimes benachteiligt fühlen. Eine Lösung für den Irak, die den islamistischen Terrorgruppierungen den Boden entzieht, kann nur in einer inklusiven Politik liegen, die Schiiten, Sunniten, Kurden und allen anderen Minderheiten an Macht und Ressourcen beteiligt.

Die Bundesregierung muss endlich auf eine kritische Distanz zu den Ländern gehen, die entscheidend zur Destabilisierung in der Region beitragen. Dagegen setzt die Außenpolitik der Regierung Merkel auf enge Kooperation, auch mit Terror-Unterstützern, und ist damit nur noch brutal zu nennen."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 12. Juni 2014
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Juni 2014