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AUSSEN/1534: Gabriels Appell kommt spät und blendet Ursachen der Hungersnot aus


Presseerklärung - DIE LINKE. im Bundestag vom 12. April 2017

Gabriels Appell kommt spät und blendet Ursachen der Hungersnot aus


"Gabriels Hilfsappell kommt sehr spät. Seit dem Bestehen der Vereinten Nationen sind wir mit der größten Hungersnot weltweit konfrontiert. In Südsudan, Somalia, Nordnigeria, Jemen, Eritrea und Teilen Kenias und Äthiopiens sind 20 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht. Auch die Bundesregierung hat es versäumt, rechtzeitig angemessen finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen", kommentiert Heike Hänsel, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, Gabriels Hilfsappell an die Weltgemeinschaft. "Seit Monaten warnen Hilfsorganisationen vor dieser Katastrophe. Deutschland ist die viertgrößte Wirtschaftsnation der Erde und stellt bisher nur 300 Millionen Euro zur Verfügung. An den jetzt akut benötigten vier Milliarden Euro sollte sich die Bundesregierung mit mindestens zehn Prozent, also 400 Millionen Euro, Sofortbeitrag beteiligen." Hänsel weiter:

"Die weltweite Hungersnot ist nicht nur auf die Dürrezeit zurückzuführen, auch strukturelle Ursachen wie eine verfehlte EU-Handelspolitik mit Afrika sind dafür verantwortlich. Im Jemen tobt ein brutaler Bombenkrieg angeführt von Saudi-Arabien, verbunden mit einer jahrelangen Seeblockade, die Hilfslieferungen systematisch behindert, dies muss von Außenminister Gabriel scharf verurteilt werden. Die Bundesregierung muss sich für ein Ende der Blockade und des Krieges einsetzen, statt neue Waffenlieferungen, wie z.B. Fregatten, an Saudi-Arabien zu genehmigen. Ansonsten bleibt der Hilfsappell Sigmar Gabriels reine Symbolpolitik."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 12. April 2017
Deutscher Bundestag
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Internet: www.linksfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. April 2017

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