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AUSSEN/853: Zwangsexmatrikulierung von Studierenden an der Deutschen Universität in Kairo


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 1. März 2012

Zwangsexmatrikulierung von Studierenden an der Deutschen Universität in Kairo:

Bundesregierung muss sich für die Wiederzulassung von ausgeschlossenen Studierenden an der Deutschen Universität in Kairo einsetzen!


Am Dienstag wurden 5 Studierende der German University in Cairo (GUC) von der Universität ausgeschlossen, weil sie sich an Demonstrationen gegen den Militärrat beteiligt hatten. Ihre Proteste bezogen sich insbesondere auch auf das Verhalten des Militärrats bei den Zusammenstößen in Port Said am 1. Februar, bei dem 180 Menschen getötet worden waren, unter ihnen auch ein Student der GUC. Weder Militärrat noch das von ihm ernannte Innenministerium hatten die Vorfälle angemessen untersucht und Verantwortung für die Zusammenstöße übernommen.

Dazu Annette Groth, menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion DIE Linke:

"Dass die fünf Studierenden von der Universität ausgeschlossen wurden, weil sie gegen den Militärrat protestierten, ist skandalös. Noch vor wenigen Wochen hat der Gründer der GUC, Ashraf Mansour, bei seinem Deutschlandbesuch gegenüber dem unterstützenden DAAD betont, wie wichtig es sei, von den Erfahrungen anderer Länder zu lernen und gute Bildung zu vermitteln. Es ist Aufgabe des DAAD und der im Aufsichtsrat sitzenden deutschen Professoren, die GUC aufzufordern, ihren Studierenden nicht länger demokratische Partizipation sowohl in der Universität als auch außerhalb des Campus zu verweigern. Gerade die GUC muss mit gutem Beispiel vorangehen und ihre Studierenden dazu ermutigen, sich politisch zu artikulieren anstatt sie mundtot zu schlagen! Auch das ist Teil einer guten Bildung. Ich erwarte daher auch von der Bundesregierung, dass sie den Vorfällen nachgeht und sich dafür einsetzt, dass die Universitätsleitung die Studierenden wieder zulässt!"


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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 1. März 2012
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. März 2012