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BILDUNG/692: Berufliches Ausbildungssystem - Frau Schavan hat keine Antworten


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 5. November 2012

Frau Schavan hat keine Antworten



"Heute gab es wieder reichlich Lob für die Leistungen des dualen Ausbildungssystems - und wenig Bereitschaft, sich mit den vielen ungelösten Problemen zu beschäftigen", kommentiert Agnes Alpers, Sprecherin für berufliche Aus- und Weiterbildung der Fraktion DIE LINKE, die Äußerungen von Bundesbildungsministerin Schavan nach der heutigen Sitzung des Lenkungsausschusses Ausbildungspakt. Alpers weiter:

"Wir können uns darüber freuen, dass das deutsche Ausbildungssystem in Europa als Vorbild gesehen wird. Doch das darf nicht den Blick auf seine Defizite verstellen. Nach wie vor werden 300.000 junge Menschen im Übergangssystem von einer Maßnahme in die nächste geschoben. Der Vorwurf, sie seien nicht ausbildungsreif, ist immer der gleiche und in den meisten Fällen schlichtweg falsch. Weiterhin haben 2,2 Millionen Menschen zwischen 20 und 34 Jahren keine abgeschlossene Berufsausbildung. Sie alle müssen verlässlich in Ausbildung integriert werden.

Auch hat Frau Schavan noch immer keine Antworten auf die Frage, wie Jugendliche mit Migrationshintergrund und Behinderte besser integriert werden können. Diese Gruppen finden erwiesenermaßen durch das deutsche Ausbildungssystem erschwerte Bedingungen vor. Zudem sind junge Frauen im dualen Ausbildungssystem deutlich unterrepräsentiert.

Wenn es der Bundesregierung nicht gelingt, endlich die bildungspolitischen Baustellen vor der eigenen Tür zu beseitigen, kann sie nicht glaubwürdig in Europa für das deutsche System werben. Ich wünsche mir ein gemeinsames Vorgehen auf Augenhöhe mit unseren Nachbarn, um Perspektiven für alle jungen Menschen in Europa zu schaffen."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 5. November 2012
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. November 2012