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RECHT/609: Wirksame Kontrollen statt Legalisierung von Glücksspiel-Abzocke im Internet


DIE LINKE - Pressemitteilung vom 24. Januar 2020

Wirksame Kontrollen statt Legalisierung von Glücksspiel-Abzocke im Internet


Zu der Einigung der Länder auf eine Legalisierung des Glücksspiels im Internet sagt Bernd Riexinger, Vorsitzender der Partei DIE LINKE:

Die Legalisierung der Glücksspiel-Abzocke im Internet ist eine Kapitulation vor Kriminellen. Statt die geltenden Gesetze gegen Glücksspiel im Internet wirksam durchzusetzen, wird das Geschäft der illegalen Online-Casinos offiziell erlaubt. Dabei stehen beispielsweise mit 'Payment Blocking' und der Rückforderung an illegale Casinos geflossener Mittel durchaus effektive Methoden zur Verfügung. Es drängt sich der Eindruck auf, dass der Staat sich vor allem auf die Steuereinnahmen aus dem legalisierten Glücksspiel freut und deshalb kein besonderes Interesse daran hat, seine Bürger vor der Glücksspiel-Abzocke im Internet zu schützen.

Die Grenze von monatlich 1000 Euro, die man nach dem Willen der Länder legal im Internet verzocken dürfen soll, ist mehr, als viele Menschen netto im Monat verdienen. Und dabei ist noch lange nicht sichergestellt, dass Glücksspielsüchtige nicht zusätzlich weiteres Geld anderenorts verspielen, z.B. an Automaten. Sogar Werbung dafür soll erlaubt werden. Der Staat kommt dabei offensichtlich seiner Schutzverantwortung nicht nach.

Ein besonders Problem bei der Glücksspielsucht ist die problemlose Verfügbarkeit von Spielgelegenheiten. Online-Spielhöllen, in denen man vom heimischen PC aus zocken kann, sind da ein besonderes Problem, vor allem, wenn sie auch noch allgegenwärtig beworben werden.

Glücksspielsucht ruiniert Menschen und zerstört Leben. Die Betreiber verdienen am Suchtpotential. Ihnen die Verantwortung für die Erkennung und Vermeidung von Suchtgefahren zu überlassen, ist blauäugig.

Kommerzielles Glücksspiel ist praktisch immer so eingerichtet, dass der Anbieter auf lange Sicht gewinnt, die Spielerinnen und Spieler verlieren. Deshalb ist kommerzielles Glücksspiel aus meiner Sicht Abzocke und gehört so weit wie möglich unterbunden.

Bei Marihuana leisten wir uns weiterhin eine irrationale Verbotspolitik, die Abzocke beim Glücksspiel soll jetzt auf einmal legal sein?

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Quelle:
Partei DIE LINKE - Pressemitteilung vom 24. Januar 2020
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Januar 2020

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