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SOZIALES/2388: Gender Pension Gap - Arm, ärmer, Rentnerin


DIE LINKE - Presseerklärung vom 1. Februar 2017

Gender Pension Gap: Arm, ärmer, Rentnerin


Frauen werden in Deutschland immer noch schlechter bezahlt als Männer. Im Alter sind Frauen deshalb häufiger arm als Männer. Bei der Rente ist der Graben zwischen Frauen und Männern in Deutschland noch tiefer als bei den Löhnen. "Die soziale Ungerechtigkeit zieht sich wie ein schwarzes Band durch die herrschende Politik. Frauen werden mit weniger Geld für ihre Arbeit und ihre Lebensleistung abgespeist. Das ist durch nichts zu rechtfertigen", erklärt der Vorsitzende der Partei DIE LINKE, Bernd Riexinger.

Frauen verdienen unter anderem weniger, weil sie öfter in schlecht bezahlten Berufen wie Verkäuferin oder Pflegekraft tätig sind, seltener Führungspositionen besetzen und häufiger in Teilzeit arbeiten. Auch sind es noch immer häufiger Frauen, die ihre Erwerbstätigkeit unterbrechen, um sich um Kinder oder pflegebedürftige Angehörige zu kümmern.

Riexinger weiter: "Zu allem Überfluss verdienen aber selbst Frauen bei gleicher Qualifikation für die gleiche Tätigkeit weniger als ihre männlichen Kollegen - reine Willkür also. Jede politische Partei, die sich öffentlichkeitswirksam soziale Gerechtigkeit auf die Fahnen schreibt, muss diese rückständige und ungerechte Lohn- und Rentenkluft abschaffen. Dass der so genannte Gender Pension Gap tendenziell geringer wird liegt mitnichten daran, dass Arbeit von weiblichen Beschäftigten entsprechend honoriert wird, sondern daran, dass inzwischen auch die Renten der Männer schrumpfen.

Beschäftigungspolitik und Rentenpolitik müssen Hand in Hand gehen. DIE LINKE fordert ein Bündel an Maßnahmen, um allen Menschen ein Leben frei von Armut zu garantieren. Neben der Rücknahme der Rentenkürzungen durch die Rückkehr zum vormaligen Rentenniveau von 53% fordern wir eine armutsfeste Mindestrente von 1050,- Euro. Der Hebel gegen Altersarmut muss aber bereits früher greifen: Der gesetzliche Mindestlohn muss 12 Euro betragen. Selbst die Bundesregierung weiß: darunter reicht es nicht zum Leben und für eine Rente oberhalb der Grundsicherung."

Die Lohnungleichheit, der so genannte Gender Pay Gap, beträgt in Deutschland im Schnitt 21%. Die Kluft bei den Renten beträgt einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zufolge sogar 42 Prozent im Westen und 23 Prozent in den ostdeutschen Bundesländern.

Berlin, 01. Februar 2017

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Quelle:
Partei DIE LINKE - Pressemitteilung vom 1. Februar 2017
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Februar 2017

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