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INNEN/4503: Zum Tod des Friedensforschers Andreas Buro


DIE LINKE - Presseerklärung vom 20. Januar 2016

Zum Tod des Friedensforschers Andreas Buro


Zum Tod des Friedensforschers Prof. Dr. Andreas Buro erklären die Vorsitzenden der Partei DIE LINKE, Katja Kipping und Bernd Riexinger:

Wir trauern um Andreas Buro. Seine Stimme für Frieden, Demokratie und Bürgerrechte wird uns fehlen.

Wir trauern um Prof. Dr. Andreas Buro. Mit seinem Tod verliert die Friedensbewegung einen Vordenker. Dieses Land verliert in beunruhigenden und unfriedlichen Zeiten eine ebenso entschlossene wie geduldige Stimme für Frieden, Demokratie und Bürgerrechte. Unsere Gedanken sind in diesen Tagen bei seiner Familie und seinen engsten Vertrauten.

Andreas Buro hat die Friedens- und Bürgerrechtsbewegung in Deutschland über mehr als fünf Jahrzehnte maßgeblich mitgeprägt: als Mitbegründer der Ostermärsche, der großen Proteste gegen Atomwaffen und den "Nato-Doppelbeschluss" Anfang der 1980er, als Mitbegründer und jahrelanger Vorstand des Komitees für Grundrechte und Demokratie, als klare Stimme gegen die Nato-Kriege mit deutscher Beteiligung in Jugoslawien und Afghanistan.

Sein Vermächtnis bleibt gerade in diesen Monaten, in denen die Bundesregierung neue Soldaten in einen weiteren Krieg schickt aktuell: "Terror kann man nicht mit Krieg bekämpfen".

Das Ziel einer "solidarischen Weltgesellschaft" (Buro) war für ihn nur zu erreichen, wenn immer mehr Menschen von konkreten Alternativen zu Krieg und Militär überzeugt werden. Als Friedensforscher hat Buro in den letzten Jahren zahlreiche solcher Strategien für zivile, demokratische und soziale Lösungen der Kriegsherde im Nahen-Osten und in Afghanistan mit entwickelt.

Noch vor wenigen Wochen, an Weihnachten des letzten Jahres, äußerte Buro die Hoffnung, dass angesichts der Gewaltspiralen von Kriegen und Waffenexporten, Terror und weiterem Krieg die "Friedenslogik, die die Kriegslogik infrage stellt" weltweit stärker wird: "Ein großer Prozess des Umdenkens und der Umorientierung ist im Gange, vielfältig, spannend, Mut fordernd und Ausdauer. Toll! 'Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine.' Großartig dabei zu sein!"

Jetzt müssen wir ohne Andreas Buro diesen Weg weiter gehen und gemeinsam daran arbeiten, die Kräfte des Friedens und der zivilen Konfliktlösung zu stärken und bündeln. Als DIE LINKE wollen wir unseren Beitrag dazu leisten. Das ist die beste Weise, einem engagierten Pazifisten und Demokraten wie Andreas Buro zu gedenken.

Berlin, 20. Januar 2016

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Quelle:
Partei DIE LINKE - Pressemitteilung vom 20. Januar 2016
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Januar 2016

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