Schattenblick → INFOPOOL → PARLAMENT → DIE LINKE


WIRTSCHAFT/2102: Deutsch-afrikanischer Investitionsgipfel - Geschäfte auf Kosten der Entwicklung


Pressemitteilung - DIE LINKE. im Bundestag vom 29. Oktober 2018

Deutsch-afrikanischer Investitionsgipfel: Geschäfte auf Kosten der Entwicklung


"Die neue Afrikapolitik, wie sie im Marshallplan mit Afrika und der Compact with Africa-Initiative zum Ausdruck kommt, ordnet alles dem Ziel unter, afrikanische Länder zu Investor-freundlichen Regimen umzubauen. Der IWF schnürt neue Strukturanpassungsprogramme, die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) eröffnet neue Freihandelszonen, und die Bundesregierung erklärt den ägyptischen Diktator Al-Sisi zum Reformchampion. Die drängendsten Probleme der afrikanischen Staaten - wie die enorme Ungleichheit in und zwischen den Ländern, die grassierende Armut oder autoritäre politische Strukturen - werden mit solchen Maßnahmen nicht gelöst, sondern eher verstärkt.

Das bedeutet nicht, dass deutsche Investitionen in Afrika völlig abzulehnen sind. Sie dürfen jedoch nicht der Ausgangs- und Endpunkt der deutschen Afrikapolitik sein. Im Zentrum dieser Politik müssen die Förderung der Demokratie, der Aufbau einer öffentlichen Daseinsvorsorge im Gesundheits- und Bildungsbereich, sowie die Stärkung heimischer wirtschaftlicher Akteure und Strukturen stehen. Genau diese Themen spielen bei dem deutsch-afrikanischen Investitionsgipfel aber keine Rolle. Dieser mag das Geschäft einiger deutscher Großunternehmen beflügeln, die Entwicklung Afrikas wird er aber kaum vorantreiben."

*

Quelle:
Pressemitteilung - DIE LINKE. im Bundestag
vom 29. Oktober 2018
Deutscher Bundestag
Fraktion DIE LINKE.
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon: 030/227 52800, Telefax: 030/227 56801
E-Mail: pressesprecher@linksfraktion.de
Internet: www.linksfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Oktober 2018

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang