Schattenblick →INFOPOOL →PARLAMENT → FDP

ARBEIT/917: Einheitsmindestlohn ist ein Bürokratieerschaffungsprogramm


fdk - freie demokratische korrespondenz 29/2015 - 12. Januar 2015

THEURER: Einheitsmindestlohn ist ein Bürokratieerschaffungsprogramm



Berlin. Zur Debatte um Nachbesserungen am allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn erklärt das FDP-Präsidiumsmitglied MICHAEL THEURER:

"Offenbar dämmert es der Union, dass sie sich mit der Einführung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns auf einen gefährlichen Irrweg begeben hat. Jetzt, wo die Folgen des Einheitsmindestlohns für den Mittelstand immer deutlicher werden, versucht sich die Union mit Volten à la Seehofer zu retten.

Dabei hat Horst Seehofer in der Sache recht: Der Einheitsmindestlohn ist ein Bürokratieerschaffungsprogramm. Er muss sich allerdings fragen lassen, warum ihm das erst hinterher auffällt. Es wäre die bessere Lösung gewesen, bei regional unterschiedlichen, branchenspezifischen Lohnuntergrenzen zu bleiben.

Gerade für die kleineren und mittleren Unternehmen ist der allgemeine gesetzliche Mindestlohn ein riesiges Problem. Denn sie haben nicht nur mit dem bürokratischen Monstrum Mindestlohndokumentationspflichteneinschränkungsverordnung zu kämpfen, sondern büßen auch Flexibilität ein, worunter die Vereinbarkeit von Familie und Beruf leidet. Gerade für junge Eltern wird das flexible Abreiten über Vertrauensarbeitszeit oder Homeoffice deutlich erschwert, da sich die tatsächliche Arbeitszeit bei diesen flexiblen Modellen nur schwer minutengenau feststellen lässt. Wer diesen Konstruktionsfehler des Mindestlohns beseitigen will, sollte lieber gleich zur Tarifautonomie zurückkehren."

*

Quelle:
fdk - freie demokratische korrespondenz
Pressedienst der Freien Demokratischen Partei
Herausgeber: FDP-Bundespartei, Pressestelle
Reinhardtstr. 14, 10117 Berlin
Tel: 030/28 49 58 43, Fax: 030/28 49 58 42
E-Mail: presse@fdp.de
Internet: www.fdp.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Januar 2015


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang