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BILDUNG/786: "Dr.-Ing." muss Markenzeichen deutscher Ingenieurwissenschaften bleiben


Presservice der Liberalen / F.D.P. Bundestagsfraktion - 17.01.2012

NEUMANN: "Dr.-Ing." muss Markenzeichen deutscher Ingenieurwissenschaften bleiben


BERLIN. Zu den Plänen auf Ebene der Europäischen Union, die Promotion von Ingenieuren mit der Einführung eines "European Engineering Doctorate" stärker beruflich zu orientieren, erklärt der Sprecher für Forschungspolitik der FDP-Bundestagsfraktion Martin NEUMANN:

Die deutsche Ingenieurspromotion ist weltweit anerkannt und ein international geachtetes Markenzeichen unseres Landes als Wirtschafts- und Innovationsstandort. Der Doktorgrad ist nicht nur in Deutschland ein Prädikat für wissenschaftliches Arbeiten. Er steht für die erlangte Kompetenz wissenschaftlichen Arbeitens und Forschens.

Die Überlegungen zur Einführung eines "European Engineering Doctorate", der nicht wie der deutsche Dr.-Ing. auf eine akademische Laufbahn vorbereiten, sondern ausschließlich auf eine Tätigkeit in der Industrie ausgerichtet sein soll, sind daher nicht nachvollziehbar. Einen derart abgespeckten "Industrie-Doktor" nach britischem Vorbild zum Qualitätsstandard auf europäischer Ebene machen zu wollen, kann nicht Ziel europäischer Innovationspolitik sein.

Gerade die guten Erfahrungen des Wirtschaftsstandorts Deutschland mit dem hervorragend organisierten Wissenstransfer zwischen Industrie und Hochschule durch die Integration deutscher Promovierender der Ingenieurswissenschaften zeugen von der Überlegenheit des Dr.-Ing.

Die Befürchtungen aus Industrie und Hochschulen, die anerkannte Ingenieurspromotion erleide einen Qualitätsverlust, sind berechtigt und werden von der FDP-Bundestagsfraktion geteilt. Solchen Gedankenspielen und Plänen muss umgehend eine Absage erteilt werden, denn sie führen zu keinem Ergebnis. Im Mittelpunkt der Arbeit dieser Koalition steht die Steigerung von Qualität in der Promotion.


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Quelle:
Presseservice der Liberalen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Januar 2012