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RECHT/741: Kindersoldaten brauchen gewaltfreie Alternativen


Presservice der Liberalen / F.D.P. Bundestagsfraktion - 03.06.2012

KOBER: Kindersoldaten brauchen gewaltfreie Alternativen



BERLIN. Zum morgigen Internationalen Tag der Kinder, die unschuldig zu Aggressionsopfern geworden sind, erklärt der Menschenrechtsexperte der FDP-Bundestagsfraktion Pascal KOBER:

Der internationale Gedenktag erinnert uns an alle Kinder, die in Kriegen und bewaffneten Konflikten zu Opfern wurden und werden. Laut Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen UNHCR haben zwei Millionen Kinder in den vergangenen zehn Jahren durch gewaltsam ausgetragene Konflikte ihr Leben verloren. Aggressionsopfer sind jedoch nicht nur die Mädchen und Jungen, die in diesen Kriegen sterben, sondern auch Kinder, die verletzt werden oder unter den indirekten Kriegsfolgen wie Hunger, fehlender Schulbildung und mangelnder Gesundheitsversorgung leiden müssen.

Eine besonders grausame Art von Gewalt gegen Kinder ist deren Einsatz als Soldatinnen und Soldaten, was in vielen Ländern noch immer trauriger Alltag ist. Die weltweite Zahl der Kindersoldaten wird derzeit auf 250.000 bis 300.000 geschätzt, wobei nicht nur nichtstaatliche Gruppierungen, Milizen und Bürgerkriegsparteien Kinder rekrutieren, sondern auch einige reguläre Armeen. Kindersoldaten werden durch ihre Erfahrungen stark traumatisiert und leiden unter den seelischen und körperlichen Folgen oft ein Leben lang. Die Situation von Mädchen ist dabei besonders grausam, denn sie werden in den Armeen und Rebellengruppen häufig zudem auch noch Opfer sexueller Gewalt.

Darum begrüßt die FDP-Bundestagsfraktion, dass das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unter Dirk Niebel vor Ort, also in den Ländern, wo der Einsatz von Kindersoldaten ein vordringliches Problem ist, zahlreiche Maßnahmen durchführt. Kindersoldaten bilden dabei eine eigenständige Zielgruppe deutscher Entwicklungsprojekte. Beispielsweise fördert das Ministerium mit Mitteln von rund 150 Mio. Euro Projekte zur Entwaffnung, Demobilisierung und Reintegration von Kindersoldaten in der zentralafrikanischen Region der Großen Seen, in Sierra Leone und in Liberia. Die Entwicklungszusammenarbeit mit den betroffenen Partnerländern beinhaltet dabei gezielte Maßnahmen der Schul- und Berufsausbildung sowie der Beschäftigungsförderung. Ziel ist es, den ehemaligen Kindersoldaten zu helfen, ihren Weg in ein normales Leben zu finden und eine Zukunftsperspektive frei von Gewalt zu eröffnen.

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Quelle:
Presseservice der Liberalen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Juni 2012