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BAYERN/2785: Denkmalgeschützte Gebäude müssen gerettet werden (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 01.05.2012

Denkmalgeschützte Gebäude müssen gerettet werden

SPD-Abgeordneter Reinhold Strobl: Staatsregierung muss klären, inwieweit der Denkmalpflege wieder ein angemessener Stellenwert eingeräumt werden kann



Der SPD-Landtagsabgeordnete Reinhold Strobl kritisiert den bedenklichen Zustand von rund 3000 historischen, unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden in Bayern. "Viele erhaltenswerte Gebäude verkommen im Freistaat, bis ihnen der Abriss droht, weil kommerzielle Interessen über die Belange des Denkmalschutzes stehen oder einfach das Geld nicht da ist, die Kulturdenkmäler zu retten", so das Mitglied im Landesdenkmalrat Strobl. "Da kann man nicht einfach tatenlos zusehen. Was einmal abgerissen wurde, ist für alle Zeiten verloren!"

Kern des Problems sei, so Strobl, dass der Denkmalschutz und die Denkmalpflege in Bayern schon seit langer Zeit durch mangelnde Finanzierung durch den Freistaat und fehlenden Handlungsspielraum des Landesamts für Denkmalpflege ins Abseits geraten sind.

"Schon in der Ära Stoiber wurden die Mittel für den Denkmalschutz im Freistaat drastisch reduziert, in die Struktur der Verwaltung empfindlich eingegriffen und mit der Deregulierung die Verantwortung auf andere übertragen, die diese meist aus finanziellen Gründen nicht tragen wollen oder können", erklärt Strobl. "Dadurch wurde nicht nur das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege in der Ausübung seiner Vorgaben erheblich eingeschränkt, sondern auch die vielen privaten Besitzer von Baudenkmälern im Land vor große Probleme gestellt, die in ihrem Besitz befindlichen Baudenkmäler zu erhalten."

Die Denkmalpflege sei aber auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor gerade für mittelständische Betriebe und Unternehmen, eine Erhöhung der zur Verfügung stehenden Fördermittel sei also auch ein wirtschaftlicher Anreiz, besonders wenn man an die damit einhergehenden Folgeinvestitionen denke: "Wenn die Eigentümer finanziell unterstützt werden, sind sie auch bereit, selbst Geld in die Hand zu nehmen und Bauvorhaben an historischen Gebäuden durchzuführen. Das würde Neubauspekulationen dämpfen und viele Gebäude retten", so Strobl.

Mit einer Anfrage an die Bayerische Staatsregierung möchte der SPD-Abgeordnete nun klären, ob und wie der Denkmalpflege wieder ein entsprechender Stellenwert eingeräumt werden kann. Strobl: "Denkmalschutz und Denkmalpflege stellen einen unverzichtbaren Beitrag zur Erhaltung von Tradition und Geschichte dar. Bayern ist mit reichen kulturellen Schätzen gesegnet, daher muss für deren Erhalt ausreichend gesorgt sein. Denn auch der Tourismus und das traditionsbewusste Lebensgefühl der Menschen in Bayern leidet, wenn die historische Bausubstanz im Land dezimiert wird."

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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Mai 2012