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BAYERN/3322: Schutzwaldsanierung in Bayern - Steuermillionen für Wildfütterung? (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 27.02.2013

Schutzwaldsanierung in Bayern - Steuermillionen für Wildfütterung?

Forstpolitische Sprecherin Noichl: Große Mengen an Mitteln für überfällige Berg- und Schutzwaldsanierung landet am Ende in den Mägen unseres Bergwildes!



Auf Antrag der BayernSPD-Landtagsfraktion wurde heute im Agrarausschuss des Bayerischen Landtags über Erfolg und Misserfolg der Schutzwaldsanierung in Bayern berichtet. Rund 57 Prozent der Waldflächen im Alpenraum sind als Schutzwälder eingestuft und dienen folglich dem Schutz der Menschen vor Naturgefahren, wie Murenabgänge, Lawinen oder Überschwemmungen. "Der Bericht stellt schonungslos dar, dass neun Prozent der Schutzwälder in Bayern in einem Zustand sind, der aktuell oder in absehbarer Zeit seine Schutzwirkung nicht mehr erfüllen kann, Tendenz steigend", so Maria Noichl, forstpolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion. "Das Problem ist seit Jahrzehnten das Gleiche: Probleme bei der Naturverjüngung durch zu hohen Schalenwildverbiss und dadurch einen hohen Tannenausfall. Manche Schutzwälder sind seit Jahrzehnten in einem erbärmlichen Zustand!" In den vergangenen 25 Jahren seien knapp 80 Millionen in die Schutzwaldsanierung gesteckt worden, jedoch oftmals ohne großen Erfolg.

"Aus Schutzwäldern werden zunehmend Schutzwaldsanierungsflächen. Diese Fläche ist von ursprünglich rund 9000 Hektar auf aktuell 13.000 Hektar gestiegen", so Noichl. "Das bdeutet: Jetzt wird's richtig teuer." Temporäre technische Verbauungen kosteten schon mal 250.000 Euro pro Hektar. "Was in mühevoller Arbeit an den Steilhängen gepflanzt wird, ist oftmals in wenigen Wochen abgefressen, eine Steuergeldvernichtung auf Kosten der Schutzfunktion der Menschen!"

Alle Abgeordneten im Ausschuss seien sich einig, dass das Schutzwaldmanagement als Kernaufgabe und Daueraufgabe zu sehen sei. Projekte wie die Bergwaldoffensive seien einhellig begrüßt worden. Noichl: "Es ist mir bei diesem Hintergrund völlig unverständlich, warum in den Forstämtern vor Ort nur mit befristeten, externen Personal gearbeitet werden darf, statt feste, unbefristete Arbeitsplätze zu schaffen!"

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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
Bayerischer Landtag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. März 2013