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BAYERN/3856: SPD will Bericht der Staatsregierung zu Schwabinger Kunstfund (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 24.01.2014

SPD will Bericht der Staatsregierung zu Schwabinger Kunstfund

Kulturpolitische Sprecherin Zacharias: Spaenle hat offenbar kein Konzept für den Umgang mit dem Kunstschatz - Aufarbeitung ist wegweisend für andere Raubkunst-Fälle



Die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Isabell Zacharias, fordert Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle auf, im Februar im Landtag über den Sachstand zum Schwabinger Bilderschatz zu berichten. "Die Staatsregierung hat die Aufarbeitung des Falls Gurlitt zugesagt, die Öffentlichkeit und das Parlament haben ein Recht auf Informationen darüber, was mit den Kunstwerken geschehen soll", erklärt Zacharias. Der Fall Gurlitt sei auch wegweisend für den Umgang staatlicher Museen mit NS-Raubkunst. Zacharias: "Hier wurde in den letzten Jahrzehnten vieles versäumt. Und leider hat die Staatsregierung offensichtlich immer noch kein Konzept, wie sie mit NS-Raubkunst umgehen soll. Hier steht unser Ansehen auf dem Spiel", erklärt Zacharias.

Die SPD-Fraktion will in einem aktuellen Antrag vor allem erfahren, welche Ergebnisse das Gespräch der Leiterin der Intensivarbeitsgruppe, Dr. Ingeborg Beggren-Merkel, mit dem Kunstsammler Cornelius Gurlitt erbracht hat. Gibt es bereits eine Klassifizierung der Bilder als sogenannte "entartete Kunst", Raubkunst, die von den Nationalsozialisten aus Museen gestohlen wurde und Werke im Eigentum von Cornelius Gurlitt? Weiter möchte die kulturpolitische Sprecherin erfahren, aus welchen Mitgliedern die eingesetzte Task-Force besteht und wie sie arbeitet. Zacharias möchte schließlich wissen, ob es ein Einvernehmen mit Cornelius Gurlitt gibt, wie diejenigen Bilder aufbewahrt oder gezeigt werden sollen, die ihm gehören. Zacharias: "An eine der bekanntesten privaten Kunstadressen kann man keine Kunstwerke mehr ausliefern. Das ist zu gefährlich."

Nach dem anfänglichen Medien-Hype ist es still geworden um die 1400 Kunstwerke, die Zollfahnder bereits im Februar 2012 in einer Schwabinger Wohnung entdeckten, über deren Existenz Journalisten aber erst im November 2013 berichteten. "Die bisherige Aufarbeitung des Falles kann uns nicht zufriedenstellen, wenigstens jetzt sollte die Staatsregierung mit offenen Karten spielen", erklärt Zacharias.

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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Januar 2014