Die stellvertretende Vorsitzende der BayernSPD-Landtagsfraktion Dr. Simone Strohmayr kritisiert den schleppenden Ausbau der Ganztagsangebote an bayerischen Schulen scharf. "Wie das Kultusministerium auf unsere Anfrage hin selber zugibt, sind die Ausbauquoten verheerend!", so Strohmayr. "Nur 4,3 Prozent der Grundschüler und knapp über fünf Prozent aller Schüler besuchen eine echte Ganztagsschule - das ist ein Armutszeugnis für das selbsternannte Bildungsland Bayern!" Ganz besonders drastisch seien die regionalen Unterschiede: "In ganz Niederbayern besuchen nur 37 Realschülerinnen und Realschüler eine echte Ganztagsschule. Das kann nicht wahr sein!"

Insgesamt sei das Ganztagsangebot an bayerischen Schulen ein reparaturbedürftiges Flickwerk aus Nachmittagsbetreuung, verlängerter Mittagsbetreuung und Horten, beklagt Strohmayr. "Immerhin knapp zehn Prozent der Schüler werden am Nachmittag von Eltern oder ehrenamtlichen Helfern betreut. Das ist definitiv nicht die Art von Ganztagsschule, die wir wollen und die Experten empfehlen!", so die SPD-Bildungspolitikerin. "Jede Schülerin und jeder Schüler in Bayern sollte eine richtige Ganztagsschule besuchen können, wenn er oder sie möchte!"

Um diese Ziele schnell erreichen zu können, fordert die SPD-Landtagsfraktion zusätzliche Lehrerstunden und multiprofessionelle Teams, also weitere pädagogische Fachkräfte wie Sozial- und Heilpädagogen und auch Förderschulpädagogen, um Schüler mit und ohne Behinderung gemeinsam unterrichten zu können. Wichtig seien auch ein kommunales Förderprogramm zur Umgestaltung der Schulhäuser und Konzepte für die Ferien- und Randzeiten. Hier müsse die Staatsregierung zusätzliche Mittel zur Verfügung stellen.

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