Schattenblick →INFOPOOL →PARLAMENT → LANDESPARLAMENTE

BAYERN/4109: SPD fordert Sonntagsschutzbericht (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 06.06.2014

SPD fordert Sonntagsschutzbericht

Fraktionschef Rinderspacher: "Ökonomisierung des Sonntags keine gute Entwicklung" - Ausnahmegenehmigungen nehmen deutlich zu



Immer mehr Menschen in Bayern müssen auch sonntags arbeiten. Die Zahl der Ausnahmegenehmigungen für Sonntagsarbeit durch die Gewerbeaufsichtsämter ist von 2001 bis 2012 um fast 60 Prozent (4.792 auf 7.756) angestiegen, wie eine parlamentarische Anfrage von SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher ergab. Etwa 1,7 Millionen bayerische Erwerbstätige arbeiten auch an Sonn- und Feiertagen. Ihre Zahl stieg seit 1991 um etwa eine halbe Million an.

Und dabei gehe es in der Regel nicht um für die Grundversorgung der Bevölkerung notwendige Tätigkeiten, zum Beispiel in Krankenhäusern, Altenheimen, im ÖPNV, in Kultureinrichtungen, an Tankstellen oder in der Gastronomie, kritisiert Rinderspacher: "Wo Sondergenehmigungen beantragt werden, werden diese als selbstverständliche Ökonomisierung des sonntäglichen Lebensalltags erteilt, das ist keine gute Entwicklung. Die Menschen haben immer weniger Erholungszeiten, die Belastung steigt und die Familien sind die Leidtragenden."

Rinderspacher setzt sich für eine striktere Einhaltung des Sonn- und Feiertagsschutzes ein, der grundgesetzlich und in der Bayerischen Verfassung verankert ist. Die Sonntagsarbeit wurde in Deutschland bereits 1891 im Grundsatz verboten. Für den SPD-Politiker hat der arbeitsfreie Sonntag einen "hohen kulturellen und identitätsstiftenden Wert für das Gemeinschaftsleben".

Rinderspacher fordert deshalb von der Staatsregierung einen jährlichen Sonntagsschutzbericht für Bayern. Dieser soll Aufschluss über die Zahl der im Freistaat von Sonn- und Feiertagsarbeit betroffenen Betriebe und Arbeitnehmer geben und sämtliche Ausnahmegenehmigungen aufführen. Einen entsprechenden Antrag wird die sozialdemokratische Fraktion im Landtag einbringen.

*

Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
Bayerischer Landtag
Maximilianeum, 81627 München
Telefon: 089/4126 2347, Fax: 089/41 26-11 68
E-Mail: pressestelle@bayernspd-landtag.de
Internet: www.spd-landtag.de, www.bayern.landtag.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Juni 2014