Schattenblick → INFOPOOL → PARLAMENT → LANDESPARLAMENTE


BAYERN/4711: Erkrankungen an Hepatitis E in Bayern verdreifacht (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 4. Januar 2017

Erkrankungen an Hepatitis E in Bayern verdreifacht

SPD-Verbraucherschützer von Brunn alarmiert: Dringend mehr Kontrollen in der Schweinemast nötig


Die Zahl der Erkrankungen an der meldepflichtigen Hepatitis E hat sich in Bayern von 2013 auf 2015 mehr als verdreifacht (36 auf 116 Fälle) - damit ist der Anstieg stärker als im Bundesdurchschnitt, wie die Staatsregierung selbst in der Antwort auf einen Berichtsantrag der SPD-Abgeordneten von Florian von Brunn und Kathrin Sonnenholzner einräumt. Die Viren finden sich vor allem in rohem oder wenig behandeltem Schweine- und Wildschweinfleisch, wie zum Beispiel Leberwurst. Besonders anfällig für die Lebererkrankung sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem sowie Schwangere und ungeborene Kinder.

Hygienemängel in der Schweinemast sind den Experten des Robert-Koch-Instituts zufolge eine große Gefahr bei Hepatitis E. Angesichts der vom Obersten Bayerischen Rechnungshof festgestellten erheblichen Probleme bei Kontrollen in der Schweinemast ist der SPD-Verbraucherschützer von Brunn alarmiert: "Die Kontrollen müssen ausgedehnt werden. Aber im Freistaat findet laut Rechnungshof nicht einmal die Hälfte der jetzt schon vorgeschriebenen Kontrollen statt. Hier geht es um die Gesundheit der Menschen, doch die CSU-Ministerin Scharf will nichts unternehmen."

Der SPD-Landtagsabgeordnete drängt darauf, die steigende Gefährdung von Verbraucherinnen und Verbrauchern endlich ernst zu nehmen: "Wir brauchen eine neue wissenschaftliche Untersuchung von Abwasser und Grundwasser in Bayern auf den Erreger, insbesondere in Regionen, die von Intensivlandwirtschaft und Massentierhaltung geprägt sind. Und es muss schnellstens ein praxistauglicher Lebensmitteltest verfügbar gemacht werden."

Die Staatsregierung führt den Anstieg der Infektionen in der Antwort an die SPD-Abgeordneten "höchstwahrscheinlich" auf eine "erhöhte Aufmerksamkeit der Ärzteschaft" zurück. Für von Brunn reichen solche vagen Vermutungen nicht aus: "Diese Interpretation halte ich für hoch fahrlässig. Man darf so einen Anstieg nicht auf die leichte Schulter nehmen und versuchen, ihn mit schnell zusammengestrickten Hypothesen erklären!"

*

Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
Bayerischer Landtag
Maximilianeum, 81627 München
Telefon: 089/4126 2347, Fax: 089/41 26-11 68
E-Mail: pressestelle@bayernspd-landtag.de
Internet: www.spd-landtag.de, www.bayern.landtag.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Januar 2017

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang