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BADEN-WÜRTTEMBERG/1126: Verkehrsausschuss dringt auf zusätzliche Bahnwaggons und Züge bei VfB-Heimspielen (LBW)



Landtag von Baden-Württemberg - Pressemitteilung 74/2019

Aufgrund teilweise überfüllter Züge:
Verkehrsausschuss dringt auf zusätzliche Bahnwaggons und Züge bei VfB-Heimspielen

Stuttgart. Die Landesregierung soll alle vertraglichen Möglichkeiten ausschöpfen, damit künftig noch öfter zusätzliche Bahnwaggons oder bei Bedarf zusätzliche Zugverbindungen bei Fußballspielen des VfB Stuttgart und weiteren Großveranstaltungen bereitgestellt werden. Diesen Beschluss fasste der Verkehrsausschuss auf Antrag der Fraktionen Grüne und CDU in seiner Sitzung am Mittwoch, 10. Juli 2019, einstimmig, wie der Vorsitzende des Gremiums, der CDU-Abgeordnete Karl Rombach, mitteilte. Des Weiteren befasste sich der Ausschuss mit der Reaktivierung von stillgelegten Bahnstrecken und der Luftqualität in Reutlingen.

Nach Angaben Rombachs soll mit der geforderten Bereitstellung zusätzlicher Waggons und Verbindungen der Überfüllung der Bahnen vor und nach Heimspielen des VfB entgegengewirkt werden. "Es ist ein wichtiges Signal des Verkehrsausschusses, dass der Antrag einstimmig unterstützt wird", so der Vorsitzende. Wie aus einer Übersicht des Verkehrsministeriums hervorgehe, seien einzelne Züge insbesondere nach den Spielen überfüllt. So liege die Auslastung der Bahnen teilweise bei 120 Prozent. Von Seiten der Regierung sei darauf hingewiesen worden, dass bereits jetzt auf die vertraglichen Verpflichtungen der Bahnunternehmen gepocht werde, um volle Züge bei Großveranstaltungen zu vermeiden. Dennoch sei es den Unternehmen nicht immer möglich, an Wochenenden zusätzliche Züge zur Verfügung zu stellen, da sich diese zu diesen Zeiten häufig für Wartungsarbeiten in Werkstätten befänden.

Wie Rombach weiter ausführte, beriet der Ausschuss auch über die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken. "Der Ausschuss war sich fraktionsübergreifend einig, dass die Reaktivierung von stillgelegten Bahnstrecken sehr sinnvoll ist, um den öffentlichen Nahverkehr insbesondere in ländlichen Regionen zu verbessern", sagte der Ausschussvorsitzende. "Die Wiederaufnahme des Betriebs auf stillgelegten Bahnstrecken hat sich in der Vergangenheit überwiegend als Erfolgsmodell erwiesen." Denn in vielen Fällen seien die prognostizierten Fahrgastzahlen deutlich übertroffen worden. Auch die Akzeptanz der Bevölkerung sei bei der Mehrzahl der wieder genutzten Strecken positiv. Jedoch gebe es auch immer wieder eine strikte Ablehnung durch einen Teil der Bewohner, unter anderem weil Anwohner der Strecken persönlich betroffen seien.

Im Rahmen eines Beteiligungsverfahrens zu Streckenreaktivierungen seien 63 Bahnstrecken in Baden-Württemberg für eine Reaktivierung vorgeschlagen worden. Die Prüfung der Vorschläge habe ergeben, dass 22 dieser Strecken nicht mehr genutzt werden könnten, da die Trassen teilweise überbaut seien. Die verbleibenden 41 Strecken würden nun genauer geprüft. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen im vierten Quartal 2020 vorliegen.

Außerdem debattierte der Ausschuss über Maßnahmen zur Luftreinhaltung in Reutlingen. "Reutlingen ist eine der Städte in Baden-Württemberg, in denen die Grenzwerte für Stickoxid noch überschritten werden", sagte Rombach. Die NO2-Jahresmittelwerte an der verkehrsnahen Messstation Reutlingen Lederstraße-Ost seien seit 2011 zwar stetig gesunken, von 84 µg/m³ im Jahr 2011 auf 53 µg/m³ im Jahr 2018. Jedoch lägen sie weiterhin oberhalb der zulässigen Belastung.

Einen wesentlichen Beitrag zur Minderung der Luftbelastung habe man sich von der Eröffnung des Scheibengipfeltunnels im Herbst 2017 erhofft. Jedoch habe sich die Erwartung nur zum Teil erfüllt, da die Zahl der Fahrzeuge in der Lederstraße zunächst nur in geringem Maße abgenommen habe. Daher sollen weitere Maßnahmen umgesetzt werden. Das Verkehrsministerium habe unter anderem mitgeteilt, dass es in der Lederstraße künftig eine Busspur geben solle, führte Karl Rombach aus.

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Quelle:
Pressemitteilungen 74/2019 - 10.07.2019
Herausgeber: Landtag von Baden-Württemberg
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Juli 2019

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