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HAMBURG/2450: "G9-Jetzt-HH" an Gymnasien bedeutet Neubewertung des 2-Säulen-Modells (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 26. Mai 2013

Die Volksinitiative "G9-Jetzt-HH" an Gymnasien bedeutet Neubewertung des 2-Säulen-Modells



Die Landesarbeitsgemeinschaft Bildungspolitik der Partei DIE LINKE hat die Schulzeitverkürzung am Gymnasium immer für falsch gehalten, unterstützt dennoch nicht die G9-Initiative. Sie lehnt die einseitige Betrachtung der Gymnasiumsstruktur über G8/G9 ab und fordert eine grundsätzliche Debatte um die Sinnhaftigkeit des 2-Säulen-Modells.

Willi Bartels, Sprecher der LAG Bildung: "Es geht nicht, allein etwas an der Organisation des Gymnasiums verändern zu wollen, zumal etwas so Substanzielles wie die Frage der Schulzeitlänge, ohne nicht auch die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Stadtteilschule zu betrachten."

Beide "Säulen", die laut CDU, SPD, Grüne und FDP gleichwertige Bildungsangebote darstellen sollten, verhalten sich nämlich zueinander wie kommunizierende Röhren, deren Funktionieren sich gegenseitig bedingt.

Deswegen muss die Beantwortung der Frage, welche Schulzeit gut ist für ein Gymnasium bzw. für deren Schülerinnen und Schüler, verknüpft werden mit der Analyse darüber, in welcher Weise dadurch das Bildungsangebot der Stadtteilschulen beeinflusst wird.

Wenn nun diejenigen Eltern, die den Schulversuch G8 für ihre Kinder billigend in Kauf genommen haben, zu der Erkenntnis gelangen, dieser sei nun gescheitert, dann stehen sie aus Sicht der LINKEN in der Pflicht, auch zur Zukunft der Stadtteilschulen Aussagen zu treffen und zu erkennen, dass damit auch die Gymnasien mehr Verantwortung als bisher für den schulischen Werdegang der ihr anvertrauten Schülerinnen und Schüler übernehmen müssen.

Sabine Boeddinghaus, Sprecherin und Bundestagskandidatin: "Im Klartext heißt das für uns: Die Rückkehr zu G9 am Gymnasium gibt es nicht ohne Bedingungen für diese Schulform. Und die lauten: kein Abschulen mehr vom Gymnasium an die Stadtteilschule und die volle Verantwortung für die Inklusion auch an den Gymnasien.

Für DIE LINKE ist klar: Das 2-Säulen-Modell wäre gescheitert. Wir hätten dann das Gymnasium für Alle!

Diese Diskussion muss geführt werden."

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 26. Mai 2013
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Mai 2013