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HAMBURG/3023: Hohes Armutsrisiko in der reichsten Stadt Deutschlands (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 23. November 2014

Hohes Armutsrisiko in der reichsten Stadt Deutschlands



Das Armutsgefährdungsrisiko in Hamburg liegt im Jahr 2013 bei16,9 Prozent. Damit steht die Hansestadt im bundesweiten Vergleich nicht gut da: Sie liegt auf Platz vier der westlichen Bundesländer, nur in Bremen, Saarland und Nordrhein-Westfalen besteht ein größeres Armutsrisiko. Zudem ist das Risiko im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent bzw. 2,1 Prozentpunkte gestiegen. Besonders dramatisch ist die Situation von Erwerbslosen (58,8 %, +16%) Großfamilien (40,7%, +18%), Alleinerziehende (39,8%, +13%). Menschen mit Migrationshintergrund haben dreifach höheres Risiko als Menschen ohne. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor.

Statt sich dieser dramatischen Entwicklung zu stellen, behauptet der Senat einfach das Gegenteil: Laut Sozialbericht 2014 des Hamburger Senates wachse der Lebensstandard in Hamburg und "das Armutsgefährdungsrisiko bleibt weitgehend unverändert". Der Bericht beruht allerdings auf älteren Zahlen, von 2000 bis 2010.

Dazu erklärt Cansu Özdemir, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: "Die Verschärfung der sozialen Lage in Hamburg ist dramatisch, doch der Senat lügt sich einfach weiter in die Tasche statt endlich zu handeln.

In der letzten Sitzung des Sozialausschusses haben wir die Expertenanhörung zum Sozialbericht 2014 ausgewertet. Die befragten ExpertInnen haben zahlreiche Maßnahmen gegen Alters- und Einkommensarmut, zur Verbesserung der Wohnsituation und des Erwerbsstatus vorgeschlagen. Doch der Sozialsenator scheint nichts davon umsetzen zu wollen, Armutsbekämpfung ist für ihn kein Thema. Und das obwohl die Zahlen zur Steigerung des Armutsgefährdungsrisikos verdeutlichen, wie wichtig es wäre, gegen die Probleme und Ausgrenzung am Wohnungs- und Arbeitsmarkt vorzugehen."


Pressemitteilung und Bericht des Statistischen Bundesamtes:
https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2014/11/PD14_408_228.html

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 23. November 2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. November 2014