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HAMBURG/3939: Blohm+Voss - Arbeitsplätze verkauft? (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 1. März 2017

Blohm+Voss: Arbeitsplätze verkauft?


Die Hamburger Traditionswerft Blohm+Voss hat angekündigt, jeden dritten Arbeitsplatz zu streichen. Die hafenpolitischen Experten der Hamburger LINKEN kritisieren die geplanten Kündigungen und äußern scharfe Kritik sowohl am Eigentümer als auch an Wirtschaftssenator Frank Horch.

Der Hamburger Europaabgeordnete Fabio De Masi (DIE LINKE) erklärt: "Wirtschaftssenator Frank Horch beschwor beim Verkauf von Blohm+Voss an die Bremer Rüstungsschmiede Lürssen die Chancen für den maritimen Standort Hamburg. Tatsächlich wurden Arbeitsplätze verkauft." Hamburg habe sich seiner politischen Verantwortung für die Zukunft der Beschäftigten bei der Traditionswerft entledigt. "Die Bremer Lürssen Gruppe hatte nie vor, das Yachtgeschäft von Blohm & Voss zu erben. Der Wirtschaftssenator trägt jedoch auch eine persönliche Verantwortung. Er wechselte 2008 selbst zu Blohm+Voss und wurde damals Präses der Hamburger Handelskammer. Gleichwohl wurde die Traditionswerft durch Investitionsstau abgewirtschaftet." Nach dem Wegfall von 117 der 400 Arbeitsplätze bei der Bremerhavener Lloyd-Werft könne sich die Politik nicht mehr wegducken. "Die Zeiten des rasanten Wachstums des Welthandels sind - ob mit oder ohne Elbvertiefung - vorbei und es braucht daher einen maritimen und beschäftigungspolitischen Anker über den Schiffsbau hinaus. Der Wirtschaftssenator schuldet den Werftarbeitern eine Perspektive."

Norbert Hackbusch, hafenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: "Unsere Befürchtungen bei der Übernahme von Blohm + Voss durch die Lürssen Gruppe haben sich bestätigt: Lürssen will alle Yacht-Aufträge in Bremen konzentrieren. Dieser Ausverkauf soll jetzt durch den Abbau von Arbeitsplätzen realisiert werden. Aber Hamburg als Hafenstadt ist auf eine funktionierende Großwerft angewiesen. Das wird deutlich an den Reparaturaufträgen bei Blohm+Voss. Daher darf der Wirtschaftssenator nicht den Abgesang auf die Arbeitsplätze singen, wie er es gegenwärtig tut, sondern muss ein Konzept mitentwickeln für eine Hamburger Werft Blohm+Voss, die ein wichtiger Baustein für den Hamburger Hafen ist."

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 1. März 2017
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. März 2017

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