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MECKLENBURG-VORPOMMERN/1317: SPD-Landtagsfraktion verleiht Johannes-Stelling-Preis an Bernd Meier (SPD)


SPD-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern - 19. Juni 2012

SPD-Landtagsfraktion ehrt Bernd Meier von der Insel Usedom mit dem Johannes-Stelling-Preis

Dr. Norbert Nieszery: Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit



Die SPD-Landtagsfraktion hat heute im Rahmen einer festlichen Veranstaltung zum nunmehr siebten Mal den Johannes-Stelling-Preis verliehen. Er geht in diesem Jahr an Bernd Meier.

Herr Meier ist von Beruf Versicherungsmakler, er lebt seit 2001 in Morgenitz auf Usedom. Seit 2004 ist er in der Gemeindevertretung sowie im Kreisjugendausschuss aktiv. Herr Meier besucht regelmäßig Schulen, um Kindern und Jugendlichen Werte eines friedlichen und vielfältigen Miteinanders zu vermitteln. Er engagiert sich im Verein "Demokratisches Ostvorpommern - Verein für politische Kultur e.V." und ist Mitinitiator des "Bündnisses für Demokratie" sowie Organisator des Mitmachfestivals "Voices 09" für Familien und Jugendliche. Außerdem entwickelte er eine Veranstaltungsreihe, mit der die demokratische Kultur in und um die Stadt Usedom belebt werden soll.

In seiner Laudatio verwies Ministerpräsident Erwin Sellering auf die Begründung der Auswahlkommission: "Bernd Meier handelt nach dem festen Grundsatz: Demokratie braucht Gemeinschaft. Der Kampf gegen Rechtsextremismus muss bei Kindern und Jugendlichen anfangen, indem wir sie stark machen und für die Werte der Demokratie gewinnen. Es ist seine feste Überzeugung, dass man sich für seine Heimat zuständig fühlen muss, dass man vor Ort aktiv sein muss, wenn man Toleranz und Demokratie im ganzen Land schützen will."

Der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Dr. Norbert Nieszery sagte in seiner Begrüßungsrede: "Es gibt viele Menschen, die nicht tatenlos zusehen, wenn Rechtsextreme versuchen, sich eine Stadt oder einen Stadtteil anzueignen. Diese Menschen sind ein positives Beispiel für Zivilcourage und Tatkraft, sie machen Mut für unsere Demokratie. Und sie machen uns bewusst, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist. Sie erinnern uns daran, dass ein Bekenntnis zum demokratischen Rechtsstaat schon immer Einsatz und persönlichen Mut erfordert hat. Alle drei Menschen, die die Jury in diesem Jahr für den Johannes- Stelling-Preis nominiert hat, gehören zu diesen Menschen, sie haben einen wichtigen Beitrag zu einer toleranten und weltoffenen Gesellschaft geleistet!"

Außer Bernd Meier waren auch Dr. Ernst Dörffel und Ingeborg Möhl für den Johannes-Stelling-Preis nominiert worden. Sie erhielten jeweils einen Ehrenpreis.

Dr. Ernst Dörffel ist von Beruf Arzt und seit 1999 Stadtvertreter in Neustrelitz für die SPD. Er ist seit vielen Jahren in Projekten aktiv, die sich mit Neustrelitz zur Zeit des Nationalsozialismus befassen. 2008 gewann er fraktionsübergreifende Unterstützung für neue Formen des öffentlichen Gedenkens. Er recherchierte die Schicksale jüdischer Menschen aus Neustrelitz und gestaltet seit Jahren eine Gedenkveranstaltung am 9. November mit Jugendlichen. Des Weiteren initiierte er das Projekt "Stolpersteine" in Neustrelitz, engagierte sich für eine Gedenktafel zur Deportation von Sinti- und Roma-Kindern aus dem katholischen Kinderheim Neustrelitz und begleitet das Projekt "Kriegskinder - Lebenswege bis heute" des Anne-Frank-Zentrums Berlin. Darüber hinaus organisiert er "Demokratie liest" als Teil der weltweiten Aktion "Städte für das Leben - Städte gegen die Todesstrafe".

Ingeborg Möhl ist Rentnerin und war früher Berufsschullehrerin. Sie lebt in Schwerin. Am 16.1.2012 wurde am Schweriner Marienplatz eine dunkelhäutige Frau von einem Mann mit einem Messer bedroht, u. a. mit den Worten "Im Ausland werden Deutsche getötet und die Ausländer haben es in Deutschland gut. Ich werde mich revanchieren". Frau Möhl sprach den Drohenden ruhig an, er möge das Messer wegstecken. Zudem solle er sich zunächst einmal über die Situation von Deutschen im Ausland und von Ausländern in Deutschland informieren. Der Täter wurde zu einer Freiheitsstrafe von zehn Monaten verurteilt. Frau Möhl hat in der Verhandlung als Zeugin ausgesagt und ihr Verhalten als selbstverständlich bezeichnet.

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Quelle:
Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern
Pressestelle, Milko Eilers (V.i.S.d.P.)
Lennéstr. 1, 19053 Schwerin
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Juni 2012