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MECKLENBURG-VORPOMMERN/2150: Deutsche Fußball Liga sollte Scheuklappen ablegen (SPD)


SPD-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern - 23. Oktober 2014

DFL sollte Scheuklappen ablegen

Dr. Norbert Nieszery: Diskussion über Beteiligung des Profifußballs an Kosten für Polizeieinsätze ist nicht aufzuhalten



Die Bremer Bürgerschaft hat gestern beschlossen, die Deutsche Fußball Liga (DFL) künftig an den Kosten für Polizeieinsätze bei Hochsicherheitsspielen im Profifußball zu beteiligen. Parallel dazu hat sich laut einer Studie der Bundespolizei die Zahl der Straftaten und Verletzten in den drei höchsten deutschen Spielklassen in der Saison 2013/14 drastisch erhöht. Vor diesem Hintergrund spricht sich der Fraktionsvorsitzende und sicherheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Norbert Nieszery, für eine konstruktive Diskussion über die Beteiligung des Profifußballs an den Polizeikosten aus:

"Die Debatte ist in vollem Gange. Und sie ist angesichts der immer größer werdenden Belastung für die Polizeibeamten und den damit verbundenen steigenden Kosten für die Länderhaushalte auch richtig und notwendig.

Deshalb wäre die DFL gut beraten, ihre Scheuklappen abzulegen und die Diskussion nicht pauschal abzubügeln. Vielmehr sollte die DFL die Bremer Initiative zum Anlass nehmen, die Problematik mit den Ländern zu thematisieren. Dazu gehören neben der Kostenentwicklung auch Präventionsmaßnahmen zur Eindämmung von Fangewalt.

Natürlich muss die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung Aufgabe der Polizei bleiben. Aber die Behörden haben einen Ermessensspielraum, den Betroffenen, der einen besonderen Nutzen hat, für Polizeieinsätze Gebühren aufzuerlegen.

Auch ein Blick ins Ausland lohnt sich. So existiert in Frankreich bereits seit 1995 eine gesetzliche Regelung, dass sich der Profifußball an den Sicherheitskosten bei Spielen beteiligen muss. Und auch in Großbritannien und der Schweiz gibt es rechtliche Vereinbarungen, wie z.B. das eidgenössische 'Hooligan-Konkordat'.

Die DFL als Interessenvertretung der Proficlubs sollte jetzt nicht einzelne Vereine im Regen stehen lassen und auf eine jahrelange juristische Auseinandersetzung setzen. Der Druck auch innerhalb der DFL steigt."

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Quelle:
Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Oktober 2014