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SCHLESWIG-HOLSTEIN/1977: Lohndifferenzen in Lehrerzimmern (Landtag)


Der Landtag Schleswig-Holstein
Parlamentszeitung Nr. 05 - Mai 2013

Aus dem Plenum Lohndifferenzen in Lehrerzimmern: Keine schnelle Lösung in Sicht



In Schleswig-Holsteins Lehrerzimmern gibt es erhebliche Gehaltsunterschiede - und daran wird sich wohl in nächster Zeit nichts ändern. Die Situation sei "eindeutig unbefriedigend", sagte Bildungsministerin Waltraud Wende (parteilos), aber sie werde das Problem "so schnell nicht lösen können". Sie betonte aber: "Das Thema liegt auf dem Tisch."


Viele Haupt- und Realschulen haben sich zu Gemeinschaftsschulen umgewandelt, und auch die Gesamtschulen sind nun Gemeinschaftsschulen. Das Problem: Ein Lehrer mit einer Ausbildung für die Hauptschule wird aber in der Regel nach der Besoldungsgruppe A12 entlohnt, während viele Ex-Realschullehrer A13 erhalten, und Pädagogen mit Gymnasial-Qualifikation oft bis zu A14 bekommen. Der Unterschied kann in Einzelfällen 800 Euro pro Monat betragen.

Heike Franzen (CDU), die die Angelegenheit auf die Tagesordnung gesetzt hatte, warf der Bildungsministerin vor, ihrer "Fürsorgepflicht" für die Lehrer nicht nachzukommen. Die Liberalen forderten Wende auf, mehr Druck im Kabinett zu machen, und die Piraten riefen auf, das Thema in den laufenden Prozess der Umstellung der Lehrerausbildung einzubeziehen.

Vertreter der Koalition hielten die Lohnunterschiede ebenfalls für bedauerlich, nannten eine schnelle Änderung aber nicht realistisch. Kai Vogel (SPD) sprach von einer politischen "Erblast", die keineswegs "die persönliche Schuld von Ministerin Wende" sei.

Weitere Hauptredner: A. Erdmann (Grüne), A. Klahn (FDP), U. König (Piraten), J. Waldinger-Thiering (SSW) / (Drs. 18/736)

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Quelle:
Der Landtag Schleswig-Holstein, Nr. 05 im Mai 2013, S. 6
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Juli 2013