Schattenblick →INFOPOOL →PARLAMENT → SPD

SOZIALES/2329: Sigmar Gabriel gratuliert Oskar Negt zum 80. Geburtstag


SPD-Pressemitteilung vom 31. Juli 2014

Sigmar Gabriel gratuliert Oskar Negt zum 80. Geburtstag



Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel gratuliert dem Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Oskar Negt zu seinem 80. Geburtstag am 1. August 2014 mit folgendem Schreiben:

Zu Ihrem 80. Geburtstag gratuliere ich Ihnen im Namen der deutschen Sozialdemokratie, aber auch ganz persönlich, sehr herzlich und wünsche Ihnen vor allem Gesundheit, Inspiration und anhaltende Schaffenskraft.

Ihr persönlicher wie beruflicher Werdegang ist ein beeindruckendes Kapitel deutscher Zeitgeschichte. In Ostpreußen als Sohn eines sozialdemokratischen Landwirts geboren, in den Wirren des Zweiten Weltkriegs gemeinsam mit den beiden Schwestern nach Dänemark geflüchtet, sind Sie später als Schüler Adornos und Horkheimers zu einem der Wortführer der 68er Bewegung avanciert. Als Professor für Soziologie in Hannover und Mitbegründer der dortigen reformorientierten Glockseeschule machten Sie sich in den siebziger Jahren einen Namen.

Ihre Schriften und Publikationen waren immer Impulsgeber für politisches Handeln und stets von der Maxime geprägt, in die Realität umgesetzt werden zu können. Nicht umsonst wurde Ihre Schrift "Soziologische Phantasie und exemplarisches Lernen" eine der Grundlagen für das Bildungskonzept der IG Metall.

"Risse und Widersprüche aufdecken, betrachte ich als zentrale Aufgabe des politischen Intellektuellen, als der ich mich verstehe", bekundeten Sie selbst vor einigen Jahren. Immer wieder ist Ihnen dies gelungen. Ich erinnere nur an die "Loccumer Initiative kritischer Wissenschaftlerinnen", die es sich zum Ziel gesetzt hatte, die geistig-politische Ausrichtung in Deutschland zu verändern. Die Praxis verstanden Sie nie als Gegenstück zur Theorie, sondern als deren Bestandteil. So war es für Sie selbstverständlich, Bundeskanzler Gerhard Schröder als kulturpolitischer Berater zur Seite zu stehen.

Die SPD ist Ihnen zu tiefstem Dank verpflichtet. Weil Sie sich immer wieder eingemischt haben. Weil Sie uns dazu brachten, unsere eigenen Konzepte kritisch zu prüfen.

*

Quelle:
SPD-Pressemitteilung 247/14 vom 31. Juli 2014
Herausgeber: SPD Parteivorstand, Pressestelle
Bürgerbüro, Willy-Brandt-Haus
Wilhelmstraße 141, 10963 Berlin
Tel.: 030/25 991-300, Fax: 030/25 991-507
E-Mail: pressestelle@spd.de
Internet: www.spd.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. August 2014