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SOZIALES/2476: Wehrhaft gegen Gewalt - Frauen mit Behinderungen stärken



Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 24. November 2015

Arbeitsgruppe: Beauftragte/r für die Belange von Menschen mit Behinderungen

Wehrhaft gegen Gewalt - Frauen mit Behinderungen stärken

Kerstin Tack, Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen:

Zwei- bis dreimal häufiger sind Frauen mit Behinderungen von Gewalt betroffen als der weibliche Bevölkerungsdurchschnitt. Oft sind sie durch ihren Unterstützungsbedarf vom Täter abhängig und machen die Erfahrung, nicht ernst genommen zu werden, wenn sie von der Tat berichten.

"Es ist erschreckend, dass Frauen mit Behinderungen von sexualisierter, körperlicher und psychischer Gewalt so stark betroffen sind. Dies gilt sowohl für Einrichtungen der Behindertenhilfe als auch das häusliche Umfeld. Häufig sind es fehlendes Wissen, eingeschränkte Kommunikation oder soziale Isolation, die sie in besonderer Weise gefährden, Opfer von Gewalt zu werden. Die SPD-Bundestagsfraktion begrüßt darum sehr, dass gegen die doppelte Diskriminierung aufgrund von Geschlecht und Behinderung nach geplanter Neufassung des Behindertengleich-stellungsgesetzes stärker vorgegangen werden soll.

Darüber hinaus bauen wir die Präventions- und Hilfsangebote für Frauen mit Behinderungen aus. Dabei liegt der Fokus darauf, Frauen mit Behinderungen selbstbewusst und stark zu machen, damit sie sich gegen Gewalt behaupten können. Das vom Bundesfamilienministerium geförderte Projekt "Frauenbeauftragte in Einrichtungen" leistet hier bereits tolle Arbeit und setzt direkt in den Lebenswelten der Frauen an. In Werkstätten für behinderte Menschen soll es darum bald flächendeckend Frauenbeauftragte geben. Im Rahmen des neuen Nationalen Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention starten wir zudem das Projekt "Beraten und Stärken", um Jugendliche mit Behinderungen besser vor sexualisierter Gewalt zu schützen.

Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind, brauchen professionelle Hilfe. Diese leistet neben zahlreichen, teils ehrenamtlich arbeitenden Fraueninitiativen auch das Hilfetelefon. Das Angebot des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben ist unter 08000 116 016 und unter www.hilfetelefon.de zu erreichen. Für Frauen mit Behinderungen gibt es die Beratung auch in Leichter Sprache und in Gebärdensprache."

Copyright 2015 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 839 vom 24. November 2015
SPD-Bundestagsfraktion, Pressestelle
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon: 030/227-5 22 82, Fax: 030/227-5 68 69
E-Mail: presse@spdfraktion.de
Internet: www.spdfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. November 2015

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