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WIRTSCHAFT/2416: Ferienregelung durch Erweiterung des rollierenden Systems verbessern


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 18. April 2013

Arbeitsgruppe: Tourismus

Ferienregelung durch Erweiterung des rollierenden Systems verbessern



Zu den Forderungen der Tourismusbranche auf Ausdehnung des Sommerferienkorridors auf 90 bis 92 Tage erklären der tourismuspolitische Sprecher Hans-Joachim Hacker und der zuständige Berichterstatter Heinz Paula:

Die Politiker im Tourismusausschuss des Deutschen Bundestages und die Verbände der Tourismuswirtschaft darunter Deutscher Reiseverband, Deutscher Tourismusverband und der Bundesverband der Tourismuswirtschaft sind sich einig: die bestehende begrenzte Ferienzeitregelung schadet der Tourismuswirtschaft in Deutschland und produziert zusätzliche Staus auf deutschen Autobahnen. Die Diskussion über die Verlängerung des Sommerferienzeitraumes in Deutschland muss von der Kultusministerkonferenz der Länder endlich zu einem guten Ergebnis gebracht werden.

Im Jahr 2011 erstreckte sich die schulfreie Zeit in den 16 Ländern auf 81 Tage, 2012 waren es 80 Tage. Für 2014 sind nach dem Sommerferienkorridor der Kultusministerkonferenz sogar nur 71 Tage vorgesehen. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Stauhäufigkeit sondern führt zur Reduzierung der möglichen Umsätze der Tourismusbranche, nach deren Berechnungen mit jedem weiteren Ferientag zusätzlich eine Million Übernachtungen gebucht würden und Umsätze von 100 Millionen Euro für das Hotel- und Gastgewerbe sowie zusätzliche Einnahmen für den Einzelhandel generiert werden könnten. Das würde auch positive Impulse für den Arbeitsmarkt und für die kommunalen Kassen mit sich bringen.

Seit Jahren ist bekannt: Bayern und Baden Württemberg beharren auf einen Ferienbeginn Ende Juli/Anfang August in ihren Ländern und blockieren die Ausdehnung des "rollierenden Systems" auf ihre Länder, nach dem sich die Länder bei den Ferienzeiträumen ablösen. Bayern und Baden Württemberg müssen endlich die Blockadehaltung aufgeben, denn der ursprüngliche Grund, der im Ernteeinsatz älterer Schulkinder lag, dürfte wohl in Deutschland entfallen sein.

Auch die Kultusministerkonferenz sollte nach vorne schauen und sich nicht wie in ihrer Stellungnahme vom 21. März 2013 an den Tourismusausschuss des Deutschen Bundestages zum Ausdruck kommt, von der Jahreszeit abschrecken lassen. Der Monat September dürfte in Deutschland eine geeignete Zeit für die Sommerferien sein. Föderalismus im Bereich der Kultuspolitik sollte bei der Ferienzeitregelung kreativ gestaltet werden.

Copyright 2013 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 494 vom 18. April 2013
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. April 2013