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WIRTSCHAFT/2477: Arbeitsbedingungen im Lebensmittelmarkt müssen transparent werden


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 9. Oktober 2013

Arbeitsgruppe: Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz

Arbeitsbedingungen im Lebensmittelmarkt müssen transparent werden



Anlässlich der Berichte über schlechte Arbeitsbedingungen bei der Herstellung von Orangensaft erklärt die verbraucherpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Elvira Drobinski-Weiß:

Miserable Arbeitsbedingungen in der Ernährungsbranche - dafür liefert die aktuelle Orangensaft-Studie von Verdi und der Christlichen Initiative Romero erneut ein Beispiel. Leidtragende sind die Arbeitnehmer entlang der gesamten Lieferkette vom Herkunftsland bis in den hiesigen Handel hinein.

Wir fordern, dass Unternehmen gesetzlich verpflichtet werden, Informationen zur Geschäftspraxis in Bezug auf Arbeitnehmer- und Menschenrechte, Umwelt- und Klimaschutz bei sich und ihren Lieferanten zu veröffentlichen.

Die Konzentration in der Lebensmittelbranche, bei den Produzenten vor Ort und im deutschen Lebensmittelhandel führt zu Missbrauch von Marktmacht. Mit ruinösem Preiskampf wird um Marktanteile gerungen, zu Lasten der Arbeitnehmer und Verbraucher, der Umwelt, der Gesellschaft und des Qualitätswettbewerbs.

Doch der Handel schiebt die Verantwortung gern auf die Verbraucher und ihren Griff zu Billig-Preisen. Dabei haben diese kaum eine Chance zu wissen, was sich hinter den Preisen verbirgt, unter welchen sozialen und ökologischen Bedingungen die Ware produziert wurde und wer den Preis für "billig" zahlt. Wer Verbrauchern vorwirft, dass sie allein nach Preis auswählen, muss dafür sorgen, dass verlässliche Informationen über Sozialstandards einen verantwortungsvollen Konsum ermöglichen. Die Interessen von Arbeitnehmern und Verbrauchern dürfen nicht länger gegeneinander ausgespielt werden. Es muss öffentlich werden, wo schlechte Arbeitsbedingungen herrschen und Dumpinglöhne gezahlt werden, wo Umweltstandards unterlaufen werden. Transparenz ist die Basis für einen fairen Wettbewerb.

Copyright 2013 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 1031 vom 9. Oktober 2013
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Oktober 2013