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LATEINAMERIKA/2116: Peru - Kommission soll Entwicklung indigener Gebiete voranbringen (poonal)


poonal - Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen

Peru
Kommission soll Entwicklung indigener Gebiete voranbringen


Noch vor Kurzem ging die Regierung hart gegen die von Indigenen geführten Proteste vor. Nun legt sie einen Entwicklungsplan vor.

(24.03.2023. Servindi) - Die peruanische Regierung unter Dina Boluarte hat entschieden, eine zeitlich unbegrenzte Multisektorale Kommission (Comisión Multisectoral) zu gründen, die Vorschläge für strategische Maßnahmen zur nachhaltigen und ganzheitlichen Entwicklung der indigenen Gemeinschaften in der Selva Central (subtropische Region im Zentrum Perus) vorlegen soll. Am Gründungsprozess waren die Gruppen der Ashaninka, Asheninka, Kakinte, Matsigenka, Nomatsiguenga, Yanesha und Yine aus den Regionen Junín, Pasco, Huánuco, Cusco und Ayacucho beteiligt.

In einem dazu veröffentlichten Dekret ist festgelegt, dass die Kommission vom Vorsitz des Ministerrats geleitet wird und aus 12 Minister*innen besteht. Außerdem werden ihr die Regionalgouvernour*innen der 5 Regionen angehören sowie die Organisationen, die zum Regionalverband der Indigenen Gemeinschaften der Selva Central (Asociación Regional de Pueblos Indígenas de la Selva Central, ARPI SC) und zur Regionalorganisation der indigenen Nationen des Amazonasgebiets in der Selva Central (Organización Regional de Nacionalidades Amazónicas de Selva Central, ORNASEC) gehören.

Das Dekret wurde von der Präsidentin Dina Boluarte und der Kulturministerin Leslie Urteaga unterschrieben. Sie ist das Ergebnis von mehreren Arbeitssitzungen, die zwischen Januar und März 2023 stattfanden. Das Fachsekretariat der Kommission wird vom Kulturministerium übernommen. Dieses soll nun zunächst einen Lagebericht über die dezentralisierte nachhaltige und ganzheitliche Entwicklung in den Territorien der indigenen Gruppen verfassen. Anschließend soll es Vorschläge machen zur Durchführung von kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen, die diese Entwicklung voran bringen. Die Umsetzung und Überprüfung der Maßnahmen sowie die Einhaltung der von allen Beteiligten vereinbarten Verpflichtungen obliegt ebenfalls dem Kulturministerium.

Mit der Veröffentlichung des Dekrets wird ein Ministerialerlass aufgehoben, der die Gründung einer zeitlich begrenzten und mit der Bearbeitung von Forderungen indigener Organisationen der Selva Central betrauten Arbeitsgruppe vorsah.


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veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 11. April 2023

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