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NAHOST/572: Der Iran ist immer bereit, den Feinden entgegenzutreten (Falkenhagen/Queck)


Der Kommandeur der Revolutionsgarden:
Der Iran ist immer bereit, den Feinden entgegenzutreten

IRNA - Islamic Republic News Agency, 22.11.2009
Übersetzung aus dem Französischen von Dr. Hans-Jürgen Falkenhagen
mit einer Stellungnahme von Dr. Hans-Jürgen Falkenhagen und Brigitte Queck


Der Kommandeur der Revolutionsgarden:
Der Iran ist immer bereit, den Feinden entgegenzutreten

Der Kommandeur der Revolutionsgarden hat angesichts der bestehenden Bedrohungen gegen die Islamische Republik Iran darauf hingewiesen, "dass uns eine harte Pflicht auferlegt ist ,die uns dazu zwingt, immer bereit zu sein, um allen Eventualitäten entgegentreten zu können und auf sie gefasst zu sein."
Gemäß dem Büro der Öffentlichkeitsarbeit des Korps der Revolutionsgarden hat Brigadegeneral Mohammad Pakpour während einer Zeremonie anlässlich der Ernennung des stellvertretenden Armeekommandeurs des Korps der Revolutionsgarden am Sonnabend erklärt: "Wir sind mit einer neuen Ära von Drohungen der Feinde konfrontiert, so dass es erforderlich ist, alle unsere bewaffneten Einheiten in Alarmbereitschaft zu halten und auf jede Intervention vorbereitet zu sein.
Es handelt sich darum, Angriffen der Feinde vorzubeugen, in dem Wissen, dass unsere Dispositionen unsere Feinde dazu veranlassen, keine unlogischen, keine falschen Entscheidungen zu treffen."
Das wichtige gemeinsame Manöver der Luftverteidigung, das am Sonntag den 22. November eingeleitet wird, um sich auf einen potentiellen Angriff gegen das Land vorzubereiten, ist gleichfalls in diesem Sinne angelegt.
"Das Manöver beginnt am Sonntag und findet in drei Phasen über einem Zeitraum von fünf Tagen statt", erklärte Brigadegeneral Ahmad Mighani, Chef des Basissitzes der Luftverteidigung der iranischen Armeestreitkräfte.
"Dieses Manöver, genannt "Asemane Velayat 2" erstreckt sich über den Nordwesten, Westen, den Süden und Südwesten des Landes" führte M. Mighani aus und fügte hinzu, dass die Islamischen Revolutionsgarden und reguläre iranische Armeestreitkräfte an diesen Übungen teilnehmen.
"Der Iran wird in fünf Tagen dieses Militärmanöver durchführen, wobei Simulationen von Angriffen gegen die Standorte seines Atomprogramms eingeschlossen sind", erklärte am Sonnabend ein hochrangiger iranischer Militär. "Diese Übungen", so erläuterte er, zielen darauf ab, Bedrohungen aus der Luft seitens eines potentiellen Feindes gegen Atomstandorte abzuwehren, da es Erkenntnisse eigens über solche drohenden Angriffe gibt, ebenso wie die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Einheiten der Streitkräfte zu verbessern. Es werden Manöver der Armee, aber auch von Einheiten der Revolutionsgarden und der Bassidjis sein", fügte der General hinzu.
"Auf Grund der Bedrohungen, die gegen unsere Atomanlagen gerichtet sind, ist es unsere Pflicht, die Einrichtungen von vitalem Interesse der Nation zu verteidigen. In der Konsequenz decken die Militärmanöver Buchehr, Fars, Ispahan, Teheran und die Westprovinzen ab", fügte er hinzu, und präzisierte das, indem er sagte, dass sie "auf 600 000 Quadratkilometern stattfinden".
"Die Manöver haben zum Ziel, die Luftverteidigung des Landes gegen alle potentiellen Angriffe, besonders gegen Angriffe auf die Atomzentralen zu entwickeln", erklärte er.

"Der Iran weist die Behauptungen der USA und ihrer Alliierten zurück, die den Iran beschuldigen, Atomwaffen unter dem Vorwand eines zivilen Programms zu entwickeln zu versuchen und bekräftigt, dass seine Programme nur friedliche Ziele haben".

Quelle: www2.irna.ir/fr/news/view/line-98/0911229330150528.htm
Übersetzung des französischen Textes: Dr. Hans-Jürgen Falkenhagen



Stellungnahme zum Militärmanöver des Irans

Von Dr. Hans-Jürgen Falkenhagen und Brigitte Queck


Wir meinen, dass diese Militärmanöver der Friedenssicherung dienen, um einen potentiellen Angreifer auf den Iran vorher zum gründlichen Nachdenken zu bewegen.

Da sich politisch hochstehende Vertreter Israels in der Vergangenheit schon mehrfach für einen militärischen Angriff auf den Iran im Falle der Weiterentwicklung des iranischen Atomprogramms ausgesprochen haben, muss der Iran natürlich mit allen Eventualitäten rechnen. Die Aussagen iranischer Politiker sind unmissverständlich.

Militärangriffen wird der Iran auf der Grundlage des Artikels 51 der UNO-Charta mit einem Gegenschlag antworten. Das ist sein gutes Recht und völlig legitim!
In der Politik sollte niemals Doppelzüngigkeit praktiziert werden.

1. Was gibt z. B. Israel bzw. Südkorea u. a. das Recht, Atomwaffen zu besitzen, ja im Falle Südkoreas diese sogar zu produzieren, aber Nachbarstaaten sogar daran zu hindern, Kernenergie für friedliche Zwecke herzustellen ?

2. Welches Recht nehmen sich die NATO-Staaten (darunter viele Kernwaffen besitzende Staaten!) heraus, andere Staaten, vor allem den Iran und Nordkorea, auf die Einhaltung des Nichtweiterverbreitungsvertrages von Kernwaffen hinzuweisen, während sie selbst diesen Vertrag ständig verletzen?
In der Präambel dieses Vertrages verpflichteten sich die Kernwaffen besitzenden Staaten nämlich, keine Atomwaffen einzusetzen!!
Aber haben sich die USA und die anderen NATO-Staaten daran gehalten?
Nein!! In ihrer neuen NATO-Strategie vom April 1999, in Washington angenommen, wurde mit einem Federstrich der NATO-Vertrag zwischen den Mitgliedstaaten von 1949 selbst, der sich ausdrücklich auf die Einhaltung der Prinzipien der UNO-Charta, also der Gewaltlosigkeit in den gegenseitigen Staatenbeziehungen, verpflichtete, zunichte gemacht. Nicht mehr die Verteidigung der eigenen Grenzen der Mitgliedstaaten, nein, der Ersteinsatz von Atomwaffen auch gegen nicht Kernwaffen besitzende Staaten in der ganzen Welt wurde nun als neue NATO-Strategie angenommen und verabschiedet.

Bis jetzt wurden Kriege gegen nicht Kernwaffen besitzende Staaten bereits mit der gefährlichen Vorstufe von Atomwaffen, nämlich mit uranangereicherter Munition und uranangereicherten Bomben (DU-Waffen) geführt wie:

im Irak
1990-1991 (1. Golfkrieg)
1993 (2. Golfkrieg )
2003 (3. Golfkrieg )

in Jugoslawien
a) Bosnien 1995
b) ganz Jugoslawien, einschließlich dem Kosovo, 1999

in Afghanistan 2001

Was folgert daraus?
Nicht der Iran, oder Nordkorea sind die Schuldigen, die bestraft werden müssen.
Die USA in Verbund mit den NATO-Staaten haben den Nichtweiterverbreitungsvertrag von Kernwaffen nicht eingehalten und müssen vor dem Internationalen Gerichtshof wegen unsäglicher Verbrechen gegen die Menschheit angeklagt werden!
Sie sind es, die eine Bedrohung für die ganze Menschheit darstellen!

Reißen wir den Heuchlern per Excellenz die Maske vom Gesicht!!


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Quelle:
Copyright 2009 by Brigitte Queck und Dr. Hans-Jürgen Falkenhagen
mit freundlicher Genehmigung der Autoren


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. November 2009