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BERUF/1882: Fachkraftmangel in der Pflege erfordert Ausbildungsoffensive (Caritas)


Caritas Pressemitteilung vom 25. Juni 2018

Fachkraftmangel in der Pflege erfordert Ausbildungsoffensive


Berlin, 25. Juni 2018. Der Deutsche Caritasverband und seine Fachverbände der katholischen Altenhilfe und der katholischen Krankenhäuser fordern anlässlich der heutigen Anhörung zur Ausbildungs- und Prüfungsverordnung des Pflegeberufegesetzes, dass diese Verordnung mit den notwendigen Änderungen zügig auf den Weg gebracht wird. "Dem Pflegefachkräftemangel muss der Gesetzgeber eine starke Ausbildungsoffensive entgegensetzen", fordert Caritas-Präsident Peter Neher. Zu lange habe man auf diese Ausbildungs- und Prüfungsverordnung warten müssen. Zusammen mit der Finanzierungsverordnung müsse sie unverzüglich verabschiedet werden. Erst auf dieser Grundlage könne die Arbeit an den Rahmenlehr- und - ausbildungsplänen aufgenommen werden, die notwendig seien, um in den Pflegeschulen die internen Curricula zu erstellen. Das Lehrpersonal zu qualifizieren und die entsprechenden Curricula zu entwickeln sei eine anspruchsvolle Herausforderung, die ausreichend Ressourcen erfordere. "Um diese Aufgabe gut zu bewältigen, brauchen wir eine einmalige Anschubfinanzierung für unsere Pflegeschulen", so Neher.

Die generalistische Pflegeausbildung sei ein wesentlicher Beitrag zur zukunftsfähigen und qualitativ hochwertigen Pflegeausbildung. "Die Verordnung beachtet, dass die neuen Ausbildungsinhalte konsequent die Kompetenzen lehrt, die Auszubildende befähigen, ihr fachliches Wissen in den unterschiedlichen Einsatzfeldern der Pflege auszuüben", lobt Neher die Grundausrichtung der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung.

Ziel der Reform müsse sein, den Pflegeberuf deutlich aufzuwerten. Dazu gehöre, die fachlichen Anforderungen in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung klar zu formulieren. "Pflegekräfte können mehr, als sie heute dürfen", so Neher. Es sei keinesfalls hinnehmbar, wenn sich in den Regierungsplänen das Niveau der Fähigkeiten der spezialisierten Altenpflege im dritten Jahr teilweise drastisch vom Niveau der generalistischen Ausbildung und der Spezialisierung in der Kinderkrankenpflege unterscheide. "Wer die Tätigkeit in der Altenpflege und ihr Image gegenüber anderen Einsatzfeldern der Pflege abwertet, wird dem Altenpflegeberuf nicht gerecht und riskiert, dass Pflegekräfte ins Krankenhaus abwandern".

Neher fordert außerdem Nachbesserungen bei den digitalen Kompetenzen: "Die digitale Transformation zwingt auch die Arbeitswelt in der Pflege zu einem raschen Wandel. Sie kann neue Potenziale als Ergänzung und Erleichterung der alltäglichen Arbeit mit sich bringen, ebenso neue Herausforderungen. Darauf müssen unsere Auszubildenden vorbereitet werden", so Neher.


Die Stellungnahme finden Sie unter:
https://www.caritas.de/cms/contents/caritas.de/medien/dokumente/stellungnahmen/stellungnahme-zur-au1/dcv_dd_stellungnahme__aprv_kabinett_final.pdf?d=a&f=pdf

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Quelle:
Pressemitteilung vom 25. Juni 2018
Deutscher Caritasverband, Pressestelle
Reinhardtstraße 13, 10117 Berlin
Telefon: 030 30 284447-42, Telefax: 030 284447-55
E-Mail: pressestelle@caritas.de
Internet: www.caritas.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Juni 2018

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